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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 54 (1926)

Perlewitz, P.: Geschwindigkeit des aufsteigenden Luftstroms im emporquellenden Cumulus. 349 
Gültig für das v-te Glied bei n = 4» zu analysierenden Funktionswerten oder 
in Worten ausgedrückt: Es stimmen die p und q des »y-ten Gliedes aller 4wv 
Ordinaten überein mit den Koeffizienten (Amplituden) des y-ten cos-Gliedes (den 
p des v-ten Gliedes) der einen gerad- und ungeradzahligen Zeiger besitzenden 
Funktionswerte. 
Die Beziehungen (37) sind auch aus (29) ableitbar, wenn man k=w setzt 
und linker Hand den Faktor 2 fortläßt, der sich ja gegen eine bei k = # rechts 
auftretende 2 forthebt. 
4. Schließlich wollen wir noch für ı =— 2m Ordinaten das m-te Glied besprechen, 
Obwohl es am einfachsten aus der Gleichung 
(38) 2m pn = GG — ap) 
berechnet wird, setzen wir die Formel 
hierher, die ohne Schwierigkeit direkt oder für k==m aus Gleichung (33) ab- 
geleitet und als Kontrollgleichung benutzt werden kann.. Sie besagt, daß man 
bei gerader Anzahl der gegebenen Funktionswerte das höchste zulässige Glied 
als Differenz der arithmetischen Mittel der in zwei Abteilungen zerlegten Ordinaten 
finden kann. (Schluß folgt.} 
Geschwindigkeit des aufsteigenden Luftstroms im emporquellenden 
Cumulus. 
Von P., Perlewitz, Hamburg. 
Am 11. Juli 1926 15 Uhr befand ich mich im Freiballon in 2200 m Höhe 
südlich von Uelzen in Hannover. Eine Cumulus-Stratus-Schicht lag unter uns 
zwischen 700 und 1400 m Höhe, Im Horizont sah man vom Ballon aus ein- 
zelne Cumuli gebirgsartig zusammengeballt bis etwa 2500 m emporragen. Es 
war 3/, bewölkt, so daß man hier und da Durchblicke zur Erde hatte und die 
Orientierung behielt, 
Die allgemeine Luftströmung kam aus Nordnordwest, ihre Geschwindigkeit 
betrug 8 m in der Sekunde. Die Drehung mit der Höhe war gering, unten wehte mehr 
Nordwest-zu-Nord-, oben Nord-zu-West-Wind. Der Ballon war von der Sonne be- 
schienen, nur ganz leichte Cirrostrati lagen hoch über ihm, Um 15'8 Uhr erschien 
plötzlich unter und vor uns ein ziemlich schmaler Nebelturm, in den wir hinein- 
[uhren und der sich zugleich hob, so daß wir sehr bald in die bekannte „Wasch- 
küche“ kamen, Der Ballon war schon vorher infolge starker Ventilzüge, da wir 
nicht höher hinauf wollten, ins Fallen gekommen, von 2260 m auf 2100 m inner- 
halb 3 Minuten, was einem absoluten Fall von 0.9 m in der Sekunde entspricht, 
Infolge der Abkühlung des Ballons im Wolkenschatten wuchs die Fallgeschwin- 
digkeit, mit der sich der Ballon durch die ihn umgebende Nebelluft senkte, wie 
wir an dem in 40 cm Entfernung vom Korbrand angebrachten Vertikalanemo- 
meter ablasen, auf 2.5 m/sec im Mittel während der folgenden 2.7 Minuten. Gleich- 
zeitig wurde das Aneroidbarometer von einem der Mitfahrer alle 8 bis 10 Sekunden 
nach Klopfen abgelesen und laut mitgeteilt. Diese Zahlen überraschten außer- 
ordentlich, sie wurden aber von einem tadellos schreibenden Barographen bestätigt; 
sie waren, während also das Windrädchen einen Fall durch die Luft von 2,5 m/sec 
angab, die folgenden: 2100 m, 2120 m, 2150 m usw. bis 2450 m! Während dieser 
2.7 Minuten stieg also der Ballon absolut um 350 m, d. h. mit 2.2 m in der Sekunde 
im Mittel. Aus diesen beiden gleichzeitigen Beobachtungen ergibt sich nun, daß 
die Luft innerhalb der aufquellenden Cumuluswolke eine mittlere Aufwärts- 
bewegung von 2.5 -}- 2.2 = 4,7 m/sec gehabt haben muß. Nach jenen 2.7 Minuten 
kamen wir aus dem Nebel heraus, der Ballon fiel, trotzdem die Sonnenstrahlen 
wieder einsetzten, von 2450 m auf 2330 m im absteigenden Luftstrom am Rande 
des Cumulus. Erst nach weiterer Sonneneinstrahlung stieg der Ballon wieder 
auf 2500 m. Die Geschwindigkeit des Abstroms muß nach der Zeit und Druck- 
kurve des Barographen etwa 1 m/sec betragen haben.
	        
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