336 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, September 1926.
Das Ergebnis dieser zwei Versuche läßt sich wie folgt zusammenfassen:
Mittels der photoelektrischen Methode kann man mit großer Genauigkeit den
Salzgehalt von Lösungen messen; diese Folgerung ist deshalb richtig, weil man
bei Änderung des Gefäßes —— besser gesagt: der Länge des Weges des Strahles
in der Lösung — immer die gewünschte Genauigkeit der Messung erhalten kann.
So ist es bei schwachen Konzentrationen vorteilhafter, ein längeres Gefäß zu
verwenden, um den Weg des Strahles in der Flüssigkeit zu verlängern; dann
werden sich sogar die kleinsten Salzgehaltsänder ungen deutlich mit dem Photo-
strom ermitteln lassen. Vice versa: bei konzentrierten Lösungen muß man sich
eines kürzeren Gefäßes bedienen. Man kann mit einer sehr geringen Menge
Lösung arbeiten, muß jedoch beachten, daß das ganze Lichtbündel sie dureh.
dringe, Der Zweck dieser Mitteilung ist lediglich der Hinweis auf die Tauglich-
keit der Methode; ihre Verrollkommnung mag den Spezialisten überlassen
bleiben, — Für Salzgehaltsbestimmungen unmittelbar an Bord dürfte eine
Instrumentenanordnung zu empfehlen sein, die der von mir zur Messung der
Trübung des Wassers vorgeschlagenen!) entspricht.
Leningrad, Mai 1926, Wissenschaftliches Institut der Melioration.
Echolotung bei geneigtem und stark bewegtem Bodenprofil.
Von Professor Dr. H., Maurer,
Bei Echolotung mit ungerichteter Schallaussendung wird die das Echo
liefernde Bodenstelle, die Echostelle, im allgemeinen nicht genau senkrecht
unter dem Schiff liegen, so daB der beobachtete Echo-Abstand nicht gleich
der Tiefe zu sein braucht, Fig, 1 erläutert die Verhältnisse beim Überfahren
eines Grabens, wo A bis K die Meeresoberfläche, A, bis K, das Bodenprofil dar-
stellt. Der wagerechte Boden A, B, wird auf der Strecke A B in richtiger Tiefe
A A, = BB, = hy erlotet, Steht B, C senkrecht auf B, D,, zo ist auf der Strecke BC
stets B, die Echostelle, und der Echoabstand y für einen Punkt im Wegabstand
x von B ist: y = hp? Ex, Das erlotete Bodenprofil ist also der punktierte
Fie Hyperbelbogen B, Ca.
8. Ist E,G die Winkel-
halbierende des
Bodenprofilwinkels
A,E,_F,, so wird auf
der Strecke CG statt
der Tiefe h das Lot
auf die Gerade A, E,
grlotet, also wenn
der Wegabstand vom
Schnittpunkt Z der
Geraden AK und AK;
aus mit w bezeichnet wird und der Winkel EZE, mit &, y = w-sine, während
die Tiefe ist h==w-tiga. Das erlotete Bodenprofil ist also die punktierte
Gerade C,G,, deren Verlängerung durch Z geht, Analog sind die Verhältnisse
am andern Grabenrand, wo die deutschen Buchstaben für die lateinischen ein-
zusetzen sind und ein anderer Winkel &3E, = ß gilt, Die Grabensohle wird
also in richtiger Tiefe nur auf dem kurzen Stück E,@, statt in ihrer vollen
Breite D®, gelotet. Für die Figur gelten die folgenden Werte:
a=159° 40; BB, = 100m; ha = DD, = 200m; EF,Fı = 800 m;
#=22° 20; 99, = 1500 m.
MW
1) N. N. Kalitin, „Auwendung des photoelektrischen Fffekts zur Messung. der Durchsichtig
keit des Wassers“, Ann, d. Hydr. usw. 1925, 5. 333.