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Annalen der Hrdrographie und Maritimen Meteorologie, Januar 1926,
Eine Überholung des Schiffes und der Takelage ergab, neben den oben an-
geführten folgende weitere Beschädigungen: Das erste Hoftau war an Back-
bord-Großwant durch herabfallende Trümmer an der Verschanzung ausgebrochen,
Backbord- und Steuerbord-Holzreeling am Großwant beschädigt. — An Steuer-
bord-Großwant waren mehrere neu eingesetzte Stützen durch Springen der Nieten
an den Verbindungsstellen von Außenhaut und Stützen beschädigt; Zement im
Wassergraben lose. — Auf Achterdeck waren mehrere Decksnähte gesprungen,
Reeling Vorkante Achterdeck gelockert. Steuerbord-Boot 3, Gig und Achterdecks-
treppe an Backbord beschädigt, Backbord-Gr.-Brassenblöcke beschädigt; Racks
der Kreuz und Vormarsraa oben ausgearbeitet,
ce) Tagebuch-Eintragung vom 18. Mai: Eine heute ausgeführte genaue
Untersuchung des Schiffskörpers ergab, daß an Backbordseite mittschiffs in der
Wasserlinie eine Einbeulung der Schiffswand von 50 cm. Durchmesser statt-
gefunden hat sowie eine Lockerung der Steuerbord-Schiffsverbände im Unter-
raum mittschiffs, — Vom achteren Kiel ist der Zementbelag abgesprungen. —
C. Lehmberg, Kapitän.
3, Berichtigung. In Heft XI des vorigen Jahrganges lies S, 374, rechts,
Zeile 30 von unten: Kaminsky statt Kamirsky.
Neuere Veröffentlichungen.
A. Besprechungen und ausführliche Inhaltsangaben.
Block, G., Kapitän, Inspektor des Norddeutschen schaft übernommen haben. Diese Führerschaft ist
Lloyd: Bootsdienst. Vorschriften über Ret- um so höher zu werten, als es noch viele selbst
tungsboote und Zubehör, Anleitung für neueste Werke in der praktischen Nautik gibt, die
den Bootsdienst au Bord von Kauffahrtei- in der Behandlung von Einheiten und technischen
schiffen, Seemänn, Bücherei, Bd. 38, 8% 1158, Grundlagen noch nicht absolut einwandfrei sind,
Hamburg 1924. Eckhardt & Messtorff, and wir hoffen von dem vorliegenden Physikbuch,
Nachdem mit Aufgabe der allgemeinen Wehr- 1aß es auch in dieser Richtung klärend wirkt, In
pflicht das Jienen der jungen Seeleute in der Kriegs- rzewissem Sinne ist das Buch ein Ziel, das zu er-
marine, wo der deutsche Seemann eine tüchtige ıtreben ist; ob die Praxis des Unterrichts dieses
Ausbildung im Bootsdienst erhielt, aufgehört hat, Programm vollständig durchzuführen vermag, be-
ist die Handelsmarine gezwungen, die Bootskunde stimmen äußere Momente, Es wäre daher nur zu
ihres Personals mehr als früher zu fördern, Das begrüßen, wenn das Buch nicht nur neben dem
vorliegende Büchlein hilft mit an dieser Absicht, zesprochenen Wort im Unterricht verwendet würde,
denn es gewährt Auskuntt über alle Fragen des sondern als „Physik für Seefahrer“ auch noch dem
Rettungsbootswesens an Bord von Schiffen, über vereits im Berufsleben Stehenden zur Hand wäre,
den Bau von Booten, ihre Ausrüstung und Hand- damit es ihm mit seinem Rate beizustehen vermag.
habung nebst den in Betracht kommenden gesetz- Eine gründliche Überholung hat das Gebiet der
lichen Bestimmungen. Das Buch ist nützlich für Mechanik erfahren, Glaubt man auf den ersten
jeden der zur See fährt, da es Aufschluß gibt über Blick, daß manche Kapitel viel zu weit gehen, so
einen Dienst der nicht täglıch angewendet wird. wırd man auf späteren Seiten gewahr, daß sie eine
L. Schubart, wichtige Grundlage für das erstündnis tiefer-
Physik für Seefahrer unter besonderer Berück- liegender Zusammenhänge sind. Die mathematische
sichtigung der Funkentelegraphie Von Dr. Formulierung dieser Gesetze, ohne die eine Mechanik
Fr. Bolte u. Dr. H. Meldan, 3605, 463 Abbild, ıum einmal nicht auskommt, gibt zu gleicher Zeit
Verlag von Fr. Vieweg & Sohn A, G. Braun- Fingerzeige, in welcher Richtung sich die Behand-
schweig 1925. Preis RM. 20.—. lung mathematischer Grundlagen auf den Seefahrt-
Die neuen Lehrpläne für die Seefahrtschulen schulen zu entwickeln hat. Die bisher viel zu
rücken die Physik immer mehr in den Mittelpunkt kurz gekommene Bewegungslehre beansprucht einen
des Unterrichts, Mit dieser wachsenden Belang breiten Raum, Die nicht mehr zu entbehrende
muß auch das Lehrbuch Schritt halten. Schnell Wellen- und Schwingungslehre, die Dreh- und
veralteten die früheren Auflagen des Bolteschen Kreiselbewegung werden in ihren Grundlagen aus-
Leitfadens, weil der Stoff immer umfangreicher »nandergesetzt. Auch die Hydrostatik erfährt eine
wurde, Standen bei diesen Auflagen die Prüfungs- Erweiterung durch eingehende Darstellung des Ge-
aufgaben manchmal noch zu sehr im Mittelpunkt der bietes der Stabilitätslehre. Neu aufgenommen sind
Gruppierung und hemmten dadurch die ireie Ent- ferner noch einiye Erklärungen über strömende
wicklung des Lehrstoffes, 80 ist diese Fessel mit Flüssigkeit, Wirbelbildung, hydrodynamischen Druck
der Neubeordnung‘ des Prüfungswesens glücklicher- und Magnuseffekt, In der Akustik vermissen wir
weise gefallen. Daher bildet das neue Buch ein bei der sonst wohltuenden Gründlichkeit des Buches
wertvolles einheitliches Ganzes und findet die Bahn ie Angabe des ersten Satzes beim Reflexionsgesetz,
frei für die innere konsequente Durcharbeitung des Die Fragen in den Aufgaben sind hier und in der
Stoffes, Das Buch wirkt dadurch wie seinerzeit Wärmelehre manchmal mehr an den Lehrer als an
die Breusin gschen Werke selbst nunmehr richtung- den Schüler echt. Verdienstlich ist die Auf-
gebend und den Unterricht belebend, und man muß aahme der Untersuchungen über die Schallfort-
es den Verfassern danken, daß sie diese Führer- pflanzung in Luft und Wasser. In der Optik wäre