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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 54 (1926)

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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juli 1926. 
4. Als ein fundamentaler Begriff wurde bisher eine zweidimensionale Vektor- 
größe S benutzt, deren Komponenten S„, Sy durch die Gleichungen 
4 a 
Se=fude; Sy=[wdz 
© 2 
definiert wurden (wobei &, v# die Geschwindigkeitskomponenten in den x- und w- 
Richtungen, z die Tiefe unterhalb der Meeresoberfläche und d die Meerestiefe 
bedeuten). Dieser Größe &, die Strommenge genannt, wurden zwei fundamentale 
Eigenschaften zugeschrieben. Erstens, daß die Strommenge eines reinen Trift- 
stromes zur Windrichtung senkrecht cum sotel) gerichtet ist, und zweitens (als 
eine Folge der Kontinuitätsgleichung), daß für stationäre Ströme 
dir SS, 
Ca Öy 
Dabei wurden stillschweigend zwei vereinfachende Annahmen gemacht: teils, 
daß der Wasseraustausch zwischen dem Meere und der Atmosphäre, teils auch, 
daß die Inhomogenität und die Zusammendrück barkeit des Meerwassers vernach- 
lässigt werden können, Die Zulässigkeit der ersteren Annahme soll eben in der 
vorliegenden Mitteilung untersucht werden. Wenn die zweite Annahme aufgegeben 
werden muß, erkennt man leicht, daß die obengenannten zwei fundamentalen 
Eigenschaften nicht der durch (1) definierten Strommenge, wohl aber der durch 
die Gleichungen 
a 4 
Sum |qudz; Sy=fgwudz 
8 Öö 
{g = der Dichte des Wassers) definierten Vektorgröße S zukommen, insofern näm- 
lich kein Wasseraustausch zwischen dem Meere und der Atmosphäre vorkommt. 
Diese letztere Größe S könnte als die auf Bewegungsmenge gebildete Strom- 
menge — im Gegensatz zu der älteren, auf Geschwindigkeit gebildeten — be- 
zeichnet werden. Sie ist gleich der Geschwindigkeit des Schwerpunktes einer 
vom Boden bis zur Oberfläche reichenden vertikalen Wassersäule, mit der Meeres- 
tiefe und mit der mittleren Dichte der Wassersäule multipliziert, 
In Anbetracht des zur Zeit in der messenden sowie in der rechnenden Ozeano0- 
graphie erreichbaren Grades von Genauigkeit kommt es auf einen quantitativen 
Unterschied zwischen den beiden Arten von Strommenge eigentlich nicht an, In 
Zukunft wird es jedenfalls notwendig sein, die auf Bewegungsmenge gebildete 
Strommenge einzuführen, und die Veränderung wird dann am besten sogleich 
durchgeführt, zumal die Theorie dadurch an logischer Folgerichtigkeit gewinnt”), 
5, Es soll also im folgenden die Gl. (2) zur Definition der Strommenge dienen, 
Werden gleichzeitig die veränderten Bezeichnungen 
_ gg‘ Dr _ A ‚2xd 
Bein We= ar al 
eingeführt, wo D” die untere Reibungstiefe, qg” eine mittlere Dichte der ent- 
sprechenden Schicht (d. h. des Bodenstromes) und g eine mittlere Dichte der 
ganzen Wassersäule zwischen Boden und Oberfläche bedeuten, so bleiben dabei 
für die Strommenge $” eines Staustromes und für die Geschwindigkeit G des ent- 
sprechenden Tiefenstromes, unter Annahme konstanter Meerestiefe, die folgenden 
Gleichungen ®) 
A A CN 
— 7 Op = i Zy 
curl 6 == a 
fortwährend gültig, 
1) Das heißt auf nördlichen Breiten nach rechts, suf südlichen nach links, 
2\ Eine kurze Darstellung der Theorie der Meeresströmungen in ihrer entsprechend neuen Form 
wird im „Handbuch der Mechanik“ von F. Auerbach und W. Hort (in Vorbereitung) erscheinen, 
3) V. Walfrid Ekman, Über Horizontalzirkulation bei winderzeugten Meereestrümungen, 
(MNeichungen 38 und 40, S, 20—21, Arkir för Mat, Astr. och Fysik, Bd. 17 Nr. 26, Stockholm 1923,
	        
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