Maurer, H. u. Fischer, F.: Die vom Schiff herrorgerufene Funkfehlweisung u.’ihre Kompensation. 19
sprechend negatives Vorzeichen von D und fast völlige Unabhängigkeit von der
Wellenlänge. ;
V. Kompensierung der Funkbeschickung eines Schiffes durch eine Schleife,
Das Schiff entspricht einer Schleife mit der Rückwirkungskonstanten k, die
sich aus dem beobachteten Funkbeschickungsbeiwert © berechnet nach (14)
k= A Zur Kompensierung brauchen wir eine zweite Schleife von der Rück-
wirkungskonstanten —k, Für sich allein würde diese zweite Schleife einen
Wert D' erzeugen, x
der keineswegs = -— VD ist. Es ist bemerkenswert, daß, obwohl das D beider
Gebilde zusammenwirkend Null ist, doch © + V' nicht Null ist.
Wie berechnet sich nun zu einem vorgegebenen © eines Schiffes, das kompen-
sierende VD‘ einer Schleife? Hierzu muß man aus den Gleichungen (14} und
(15) k eliminieren, Man findet:
— — U
D = 125 und ebenso D = a
Von den Werten © und 3 ist der eine positiv, der andere negativ, und der
negative muß stets absolut größer sein,
Beispiel: _0174
D = 10°: D = sin 10° — 0.174 also X = A = — 0265 = sa DD; DD = — 154°,
Bei wesentlich größeren D-Werten sind die Näherungsformeln mit den lateinischen
Beschickungsbeiwerten nicht mehr anwendbar. I
Da wir bei solcher Kompensierung die Rückwirkungskonstante k selbst zu
Null machen, so wird mit dem Beiwert D zugleich auch der zugehörige Kı
kompensiert. Mit diesem Verfahren gelingt es, die Funkbeschickung für vor-
gegebene Wellen zu kompensieren, in praxi bis auf Reste von etwa +-2°. Der
Wellenabhängigkeit der Funkbeschickung des Schiffes kann man dadurch Rechnung
tragen, daß man die Amplitude des Schleifenstromes durch eingeschaltete Wider-
stände regelt.
Auf einem Kreuzer der Reichsmarine gelang es auf diese Weise, die ur-
sprünglich vorhandene Funkbeschickung für die Welle 1000 m wegzukompensieren,
indem um den Rahmen eine trapezförmige Längsschiffsschleife von folgenden
Abmessungen angebracht wurde: Länge oben 9.30 m, unten 1.20 m, Höhe 6.28 m;
Fläche = 32 qm, Der Rahmen stand in der unteren Hälfte des Trapezes,
—_ Man kann auch mit einer Querschiffsschleife kompensieren. Für eine solche
lautet die der Gleichung (14) entsprechende Formel
Dear)
Kompensiert man mit einer Querschleife das als Längsschleife wirkende Schiff,
so hebt man nicht wie im Fall der kompensierenden Längsschleife das Störfeld
auf, sondern dreht es in die Richtung des Feldes der einfallenden Welle, wenn
k'= k und damit D% = —D ist.
Berlin, 9. Norember 1925,
Mond und Wetter.
Die Änderung des Wetters zu Karlsruhe in den Jahren 1922 bis 1925,
Von F, Schuster,
Nachdem ich mich über 10 Jahre mit der rechnerischen Untersuchung der
periodischen Änderung der wichtigsten meteorologischen Elemente beschäftigte,
beschloß ich vor 3 Jahren, meine Untersuchung auf die Änderung des Wetters,
als dem Inbegriff des Zusammenwirkens aller meteorologischen Elemente, aus-
zudehnen. ;