Neuere Veröffentlichungen.
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Nautiker, der den Bordpeiler bedient, vieles, was
für ibn wissenswert ist, ja, was er wissen muß,
wenn er die Wirkungsweise seines Funkpeilgeräts
verstehen will Dieser erste Teil behandelt die
allgemeinen elektrischen und magnetischen Er-
scheinungen nebst Einführung in die allgemeine
Funktechnik (wobei auszusetzen ist, daß hier die
letztere der Unterteilung gemäß zu den „all-
zemeinen Erscheinungen‘ gerechnet wird) und s0-
Jann den Funkpeiler vom technischen und physika-
lischen Standpunkte aus. Außer dem Telefunken-
Born Eder werden auch die übrigen Typen behandelt.
er nautische Teil bringt astronomische und
nautische Vorbegriffe, allgemeine Angaben über
Peilungen, sodann den Hauptabschnitt über das
Fund in Betrachtungen über Zielfahrten und
endlich einen wichtigen Abschnitt über die Aus-
wertung von Funkpeilungen, wobei auch die An-
wendung langstrahliger Peilungen behandelt wird,
Den Schluß bildet ein Abschnitt über Funkpeil-
sender und in einem Anhang wird die Orientierung
sines Funkpeilers an Bord besprochen.
Durch die Abfassung des Werkes haben die
beiden Verfasser sich ein großes Verdienst er-
worben, das die Nautik anerkennen wird, An
Kleinigkeiten ist freilich verschiedenes auszusetzen ;
hin und wieder sind die Begriffsbestimmungen
nicht klar; die Anordnung des Stoffes ist nicht
immer übersichtlich. Alles in allem aber liegt bier
sin Werk vor, das für jeden, der sich auf dem
Gebiet der Funkpeilung betätigt, unentbehrlich ist.
H. Mahnkopf.
Azimunttafeln zur Bestimmung der Azimutgleichen
für Funkortung mittels langstrahliger Wellen
lür alle Längen und Breiten von 60° N bis
60° S sowle zur Berechnung des Azimuts aller
Gestirne auf 0,1°. Dazu eine Anleitung zur Be-
stimmung der Azimutgleichen nach der Abstands-
methode, Von Prof, W, Immer, Seemännische
Bücherei, Bd. 97. 318, Verlag Eckardt &
Meßtorff. Hamburg 1926.
Das Werk enthält drei Tafeln, mit deren Hilfe
nach der vom Verfasser angegebenen „Abstands-
methode“ zur Auswertung von Funkpeilungen (vgl.
Ann, d, Hydr. usw, 1925, 8. 127) der Schiffsort
yestimmt werden kann. Man ermittelt durch sechs-
maliges Eingehen in die Tafeln den Abstand des
zegißten Schiffsortes von der Standlinie sowie den
Winkel zwischen dem Meridian des gegißten Ortes
und dem Lot vom Schiff auf die Standlinie. Die
Benutzung der Tabellen wird durch Schalttäfelchen
erleichtert.
Den Tafeln ist eine kurze Beschreibung der
Methode von Immler mit Formelzusammenstellung
and VrriChen Enge ET auch ein Muster-
beispiel wird gegeben, Am Schluß des Werkes findet
sich ein Rechenschema für den praktischen Gebrauch,
Der Druck und die äußere Aufmachung ver-
dienen Lob; jedoch sind die Buchstaben iu den drei
Figuren nur mit Mühe zu erkennen,
H. Mahnkopf.
Radio-Breedtepunttafel door C. de Hart. 548.
Drukkerij en Vitgeverij J. H,. de Bussy.
Amsterdam 1925.
Das Werk enthält in der Hauptsache eine
sinfache, übersichtliche, sehr gut gedruckte Tafel,
die bei der Zeichnung der einer Funkpeilung ent-
prechenden Standlinie die Abweichung der Ortbo-
rome von der Loxodrome zu berücksichtigen ge-
stattet. Voraussetzung für die Anwendung der
Tafel ist, daß die Peilstation und das Peilobjekt
auf derselben Karte liegen. Die Tafel kann sowohl
bei Fremdpeilungen als auch bei Eigenpeilungen
benutzt werden. Klar und übersichtlich sind auch
die mathematischen Entwicklungen und die aus-
ührlichen Erläuterun für den Gebrauch der
Tabellen, Zahlreiche Beiplete werden gegeben.
H. Mahnkopf.
„Funkwetter.“ XListe und Schlüssel der Wetter-
funksprüche, funkentelegraphischen Zeitsignale
und Eismeldungen. Siebente Auflage.
Anfang Mai ist die Neuauflage des „Funkwetter“
arschienen. Wie auch in den vorigen Auflagen ist
.ı dem neuen Heft eine Gesamtübersicht über den
Iirahtlosen Wetterdienst, das Zeitsignalwesen und
den drabtlosen Eismeldedienst Europas und der
anderen Erdteile nach dem neuesten Stande ent-
aalten, Die Angaben der Wellenlängen, der Sende-
zeiten wie der in einem Beiheft besonders erläu-
jerten Verschlüsselungsarten ermöglichen ‚es jedem
äich in der außerordentlichen Mannigfaltigkeit und
Vielseitigkeit dieses wichtigen Anwendungsgebietes
der drahtlosen Telegraphie ohne Schwierigkeit zu-
recht zu finden. Durch laufend erscheinende Deck-
»lätter werden die, während der Gültigkeitszeit der
Auflage (etwa ein Jahr) eintretenden Anderungen
sekannt gegeben. Die Deutsche: Seewarte richtet
an alle Benutzer des „Funkwetter“ die Bitte, event,
anrichtige Angaben oder in der Folgezeit bemerkte
Abweichungen sofort an die „Deutsche Seewarte,
Abt, II, Funkreferat“ mitzuteilen,
Das „Funkwetter“ einschl. der erscheinenden
Deckblätter ist zum Preise von 5,— M. bei dem
Verlag Hammerich und Lesser, Altona,
Königstraße 120/124, zu erhalten.
Dr. R. Benkendorff.
Die Milchstraße von J. Plaßmann nebst einem
Anhange über die Nebelstraße von J. GG. Hagen,
Probleme der Kosmischen Physik IV. 96 8.
3 Abb. und 2 Tafeln. Verlag von Henri Grand,
Hamburg 1924.
Nach einer kurzen Darstellung der sphärischen
Arundbegriffe werden die zeichnerischen und photo-
metrischen Aufnahmen der Milchstraße ausführlich
pehandelt, Den Hauptteil des Werkes bildet die
3esprechung der photographischen Aufnahmen der
Milchstraße, der physikalischen Verhältnisse, der
mathematischen Theorien und der kosmischen
Stellung der Milchstraße, Die Probleme werden
»ehandelt in der klaren und elementaren Form,
lie Plaßmann auszeichnet, und die auch dem
wenig vorgebildeten Laien einen tiefen Blick in
die Wissenschaft zu werfen gestattet,
Am Schluß behandelt Hagen in fesselnder
Weise die „Nebelwelt“ des alversume, jene
‚dunklen Wolken“, die auf der Vatikan-Stern-
warte im letzten Jahrzehnt so gründlich beobachtet
yorden sind, H. Mahnkopf,
7Zunker: Probleme der Erde und ihre Lösung
durch das Gesetz von -der Umwandlung der
Rotationsenergie, 408., 9 Abbild, Verl. d. Ztechr.
„Der Kulturtechniker“, Breslau.
In den großen Fragenkomplex über die Ent-
stehung und den Lebensgang der Welten bringt
ein Gedanke Zunkers überraschende Klarheit,
Nur unter einer Voraussetzung, der Laplaceschen
von dem ursprünglich zusammenhängenden gas-
örmigen, ungeordneten rotierenden Sonnensystem,
werden Ergebnisse durch konsequente Anwendung
physikalischer Gesetze gewonnen. Zu den Be-
merkungen des Verfassers über den Flächensatz
ler Mechanik ist zu erwähnen, daß auch wirklich
nicht zu erwarten ist, daß er noch seine Gültigkeit
behält, wenn man ihn auf andere Verhältnisse an-