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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 54 (1926)

Peppler, W.: Die Temperaturverhältnisse bei Seerauch über dem Bodensee, 201 
reif, je nachdem der Nebel aus unterkühltem Wasser oder aus Eiskristallen besteht, 
Das letztere scheint aber nur bei sehr tiefen Temperaturen der Fall zu sein. 
Ich möchte annehmen, daß der Seerauch des Bodensees selbst bei Temperaturen 
von 10 bis 15° Kälte — den tiefsten Temperaturen, die über der Wasseroberfläche 
des Bodensees vorkommen — wohl immer aus unterkühlten Wassertropfen besteht, 
und nicht aus Eiskristallen, wie es auch in Stratuswolken der Fall ist. Direkte 
Sublimation in fester Form scheint nur bei sehr tiefen Temperaturen vorzukommen 
und unter Bedingungen, die noch nicht hinreichend bekannt sind. 
Beobachtungen oberer Wolken in den Passatgegenden des Atlantischen 
und Stillen Ozeans in den Jahren 1903 und 1904. 
Von Dr, Möller in Elsfleth. 
Bei der Durchsicht eines Tagebuchs, das ich in den Jahren 1903 und 1904 
während einer einjährigen Seereise an Bord des Schulschiffes „Herzogin Sophie 
Charlotte“ des Norddeutschen Lloyd geführt habe, stoße ich auf eine Reihe von 
Beobachtungen des Zuges der oberen Wolken in den Passatgegenden, die für 
manche Forschungen vielleicht nicht ohne Wert sind. Während der ganzen 
Reise, die von Bremerhaven über Leith nördlich um Schottland herum um Kap 
Horn bis Honolulu und von dort über Melbourne wieder um Kap Horn zurück 
durch den Englischen Kanal nach Hull und weiter nach Bremerhaven zurück- 
führte, habe ich täglich alle vier Stunden Breite und Länge, Wind, Seegang 
Besteckversetzungen, soweit sie vorkamen, und sehr ausführlich auch zwischen 
diesen Terminen Beschreibungen der Formen und Bewegungen der Wolken 
niedergeschrieben, damals nicht in der Absicht, etwas davon zu veröffentlichen, 
sondern lediglich aus Freude an der Welt der Wolken und um ein möglichst 
treues, bis ins kleinste gehendes Erinnerungsbild für mich festzuhalten. Da aber 
in den letzten Jahren von manchen Seiten Beobachtungen der oberen Wolken 
gewünscht wurden, so stelle ich die meinen, soweit sie im Gebiet der Passate 
liegen, hiermit zur Verfügung. 
In der folgenden Zusammenstellung bedeutet M=— um Mittag, t = während 
des Tages, a = Vormittag, p = Nachmittag; ci, cieu, cistr == eirri, cirrocumuli, 
sirrostratus; Pbdn = Polarbanden; ci Pbdn SW = eirri in Polarbanden SW, d. h, 
eirri, die im SW zusammenzulaufen scheinen; SW-Q = Südwestquadrant, ci aus 
SW-Q == cirri ziehen &us dem Südwestquadranten; Wgn = Wogen. Einige be- 
sonders auffallende Dünungen habe ich mit erwähnt, da sie vielleicht auf Störungen 
in den normalen Luftbewegungen hindeuten. Im allgemeinen sind Breite und 
Länge auf Zehntelgrad angegeben; nur, wenn sich die Beobachtung auf längere 
Zeit ausdehnte, während der das Schiff größere Strecken zurücklegte, sind sie 
auf ganze Grade abgerundet. 
Datım 
1903 
Aug. 10 | 
I 
3 
‚9 
Wahre 
Ortszeit 
Mi 
M 
Ah 
5b a 
M 
Geographische ‘Windrichtung 5 s 
Breite und Länge und Stärke 1m = 
Je; 
nach Beaufort * 5 A 
BZO N | 
19.00 W | 
SSW 4 
9 
559° N 
16.7° W ] 
6 
390 N 
222° W 
321° W 
30.49 W 
SUzS 6 
SOzO 4 | 
So 3 
115° S 
118° 8 
Obere Wolken 
acu, darüber cien und scharf ausge- 
prägte ci. Pbüdn NNO. 
cu; acu, die von N nach S zu ziehen 
scheinen; cieu mit Wogen, deren 
Kämme etwa ONO—WSW ver- 
jaufen; im S auch Kämme in Rich- 
tung SSO—NNW. 
acu Wgn, cicu im NO und dickes 
Bündel ci-Streifen Pbdn N—S, 
ci Pbdn NNO—SSW aus NO. 
ci Pbdn NNO—SSW nn recht- 
winklig zu Pbdn Wogenkämme.
	        
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