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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 54 (1926)

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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Aprıl 1926. 
Neuere Veröffentlichungen. 
A. Besprechungen und ausführliche Inhaltsangaben. 
Johnstone, James: An introduction to 0cecano= Annahmen über seine Schichtung zu untersuchen, 
graphy witk speelal reference to geography Am Schluß wird auch die Annahme über die Ver- 
and gpeophysies. 8% XIK u, 351 Seiten mit szehiebung der Erdteile nach Wegener ausführlich 
88 Einzelabbildungen im Text und 1 Tafel, behandelt. 
London 1923. Im. sechsten und siebenten Kapitel werden auf 
Die verschiedenen Wissensgebiete der Meeres- je 34 Seiten die chemischen und physikalischen 
kunde haben in den letzten Jahrzehnten eine solche Eigenschaften des Meerwassers nBOROPEN, Zunächst 
Ausdehnung gewonnen, daß es heute wohl nicht werden Annahmen über den Ursprung des Wassers 
mehr möglich ist, alle einzelnen Gebiete in einem 1ıuf der Erde gemacht. Es folgen Angaben über 
Handbuche mäßigen Umfanges mit der Ausführ- lie chemischen Bestandteile des Seesalzes und ihre 
lichkeit zu behandeln, wie es Otto Krümmel in rleichmäßige Mischung, über die Bestimmung des 
seinem „Handbuch der Ozeanographie“ noch möglich Salzgehalts und seine Verteilung in den ver- 
war. Um besonders den Studierenden der Geo schiedenen Meeresräumen, über die im Meerwasser 
graphie und Geologie einen Überblick über alles zelösten Gase, über die Alkalinität, über die im 
Wissenswerte auf dem Gebiete der Meereskunde zu Meerwasser enthaltenen Nährstoffe und über die 
geben, hat Johnstone sich daher in der Mittei- Herkunft der Seesalze, 
ung von Einzelheiten Beschränkungen auferlegen In dem Kapitel über die physikalischen Eigen- 
müssen, So fehlen bei ihm fast ganz die bei schaften nimmt der Abschnitt über die Temperatur 
Krümmel oft leicht eine Übersicht gestattenden des Meerwassers den bei weitem größten Raum 
Tabellen, Umgekehrt enthält die Johnstonesche 2in — 25 Seiten von 31. Behandelt werden die 
Einführung in die Ozeanographie verhältnismäßig BE Temperatur mittels Tiefseethermo- 
mehr, oft sehr lehrreiche Abbildungen in allerdings meter, die Temperaturschwankungen, das Eis im 
meist nur entwurfsmäßiger Ausführung. Die Ein- Meere und die senkrechte Verteilung der Tem- 
teilung des Stoffes entspricht im großen und ganzen peraturen, Die anderen physikalischen KEigen- 
der Primmels. ichaften wie hydrostatischer Druck, Dichtigkeit, 
Nach einer kurzen Übersicht im ersten Kapitel osmotischer Druck, Dampfdruck, innere Reibung, 
über die im kleinen wohl zufällige, im großen zlektrische Leitfähigkeit und die optischen Eigen- 
jedoch in vielen Beziehungen auffällige Verteilung schaften wie Brechungsindex, Durchsichtigkeit und 
yon Land und Wasser auf der Erdoberfläche be- Farbe des Meerwassers werden nur kurz gestreift, 
spricht der Verfasser im zweiten, 27 Seiten um- Den Gezeiten ist im achten Kapitel mit 55 Seiten 
fassenden Kapitel die verschiedenen Annahmen über in besonders großer Raum gewidmet, Jedoch sind 
die Entstehung der Erde, wobei er die Chamber- nur die Gebiete behandelt, die sich ohne mathe 
lin- und Moultonsche Planetenhypothese als matische Entwicklungen darstellen lassen. Zu- 
Grundlage für die weiteren Annahmen über die nächst werden die Gezeiten betrachtet, wie sie sich 
Entstehung der Weltmeere benutzt, die er selbst aus der Beobachtung oder aus Aufzeichnungen 
jedoch als noch nicht befriedigend bezeichnet, argeben; MG Arten von selbstzeichnenden Pegeln 
Das dritte, gleich umfangreiche Kapitel be werden nur kurz erwähnt. Die in der Gezeiten- 
handelt die Meerestiefen. Als Instrumente zur ‚ehre gebräuchlichen Fachausdrücke, nämlich Flut 
Tiefenmessung werden das Hand- und das Patent. and Ebbe, Hoch- und Niedrigwasser, Kartennull, 
lot und die Lucas- Tiefsee-Lotmaschine angeführt‘ Normalnull nad mittlerer Wasserstand, Mittel- 
kurz wird ferner auch das Löten mittels Schall. wasser, Tidenhub, Hochwasserhöhe und Wasser- 
wellen und elektrischer Oszillatoren erwähnt. Die stand, halbtägige Gezeiten und tägliche Ungleich- 
aus den Beobachtungen folgende Gestalt des Meeres heit, Spring- und Nipptiden, Gezeitentypus werden 
bodens gibt Anlaß zur Besprechung des Kontinental an Hand von teilweise gut gewählten Beispielen 
schelis und des Kontinentalabfalls und der Tiefen erklärt, Weiter werden die Gezeitenströme in bezug 
linien mit den ihnen noch anhaftenden Unmsicher. auf ihre Geschwindigkeiten und ihren Richtungs- 
heiten, An Hand von Karten kleinen Maßstabe wechsel als von der geographischen Lage des Ortes 
werden dann die Formen des Meeresbodena des ihres Auftretens abhängig geschildert. In dem 
Südlichen und Nördlichen Eismeeres, des Atlan- Abschnitt über die fluterzeugende Kraft werden 
tischen, Stillen und Indischen Ozeans genauer dann iu einfacher Weise, unterstützt durch gute 
erörtert, Zeichnungen, die verschiedenen Stellungen der flut- 
Das vierte, 39 Seiten enthaltende Kapitel ist! arzeugenden Gestirne am Himmel betrachtet, die 
den Ablagerungen des Meeresbodens gewidmet. lie Gezeitenerscheinungen so mannigfaltig werden 
Nach einigen Angaben über die Gewinnung der lassen. 
Bodenproben werden die einzelnen Ablagerungen Im Abschnitt über die Gezeitenlehre wird kurz 
nach ihrer Entstehung, nach ihrer Lage, ob land. die in den meisten älteren Lehrbüchern ausführ- 
nah oder landfern, und nach anderen Kigenschaften ‘icher behandelte Gleichgewichtstheorie gebracht; 
in Unterarten eingeteilt. Besonders eingehend — genauer wird auf die Gezeiten als fortschreitende 
auf neun Seiten — sind die Korallenbildungen be. oder als stehende Wellen mit der Ausbildung von 
handelt, Drehweilen eingegangen, Als ganz neu in einem 
Die einzelnen Abschnitte des fünften, 31 Seiten Lehrbuch der Ozeanographie ist der nächste Ab- 
umfassenden Kapitels geben Aufschluß über die schnitt über die Vorausberechnung der Gezeiten 
Randgebiete der Weltmeere, Zunächst ist der Strand zu nennen, Die beiden wichtigsten Verfahren zur 
und sein Abfall in das flache Wasser besprochen, Vorausberechnung der Gezeiten werden näher be- 
dann werden die Randmeere, Mittelmeere und schrieben: Dasempirische Verfahren ‚das in deutschen 
Binnenmeere nach ihrer Lage und ihren Ablage. Veröffentlichungen früher meist als die Lub- 
rungen genauer unterschieden. Die Veränderungen yocksche Methode bezeichnet wurde, und das 
an der Grenie Land-Meer geben Anlaß, die physi- harmonische Verfahren, das oft unzutreffend als 
kalischen Eigenschaften des Erdinnern und die harmonische Analyse aufgeführt wird, Beide Ver-
	        
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