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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 54 (1926)

Kleinere Mitteilungen, 
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und dem Meridian der Beringstraßelj, Den Eischarakter versuchte ich nach 
der Skala 1 =— (sehr günstig), ö == (sehr ungünstig), abzuschätzen. Für den Zeit- 
abschnitt 1906—1924 (für frühere Jahre sind die Berichte zu mangelhaft} erhielt 
ich folgende Zahlen: 
1906 07 8 9 0 11 2 B HH MH 6 17 38 29 20 21 © 28 4 
4 Jahre, 4 Jahre, 51% Jahre. 41 Jahre 
35 2* _ 4 5 2° 4 3 4 — ' 2° — SS 5 2? 4 3 5 
4 Jahre. 51% Jahre. 41 Jahre 
Im Mittel erhält man eine Periode von 4.6 Jahren, Diese Andeutung einer 
gemeinsamen für die ganze Arktis gültigen Periode der Schwankungen der Eis- 
verhältnisse (welche natürlich durch weitere Beobachtungen noch zu beweisen 
ist) scheint mir jedenfalls von Interesse zu sein. Es ist hierbei noch zu be- 
merken, daß die Tschuktschen ihre Beobachtungen Tolmatscheff im Jahre 1909 
mitteilten; die Regel der Tschuktschen scheint sich auch in den folgenden Jahren 
als richtig erwiesen zu haben. W, Wiese, 
$, Einige Hilfsmittel zur Erleichterung von Pilotballon-Messungen. a) Rot- 
scheibe am Okular. Zur Verfolgung eines von der Sonne beleuchteten Piloten 
bei blauem Himmel als Hintergrund verwendet man, sofern es sich, wie wohl 
meist, um rotgefärbte Piloten handelt, vorteilhaft ein rubinrotes Vorschlagglas®). 
Der Unterschied gegen Messungen ohne rotes Vorschlagglas ist vielfach verblüffend. 
Trotzdem scheint dieses rote Vorschlagglas als Hilfsmittel nicht allgemein bekannt 
zu sein, da z. B. die Firma Hahn-Cassel bei ihrem neuesten Theodoliten mit 
Punktregistrierung ein solches nicht vorsieht, 
b) Verkleinerung der ÖObjektivöffnung. Kommt der Pilot in die Nähe 
der Sonne, so kann man vorteilhaft, außer der Rotscheibe am Okular, auf das 
Objektiv eine Regenkappe setzen, die einseitig durch eine zentral gelochte Scheibe 
verschlossen ist. Das Loch darf nur etwa */, bis 1/4 der Objektivgröße haben, 
Auf diese Weise ist es schon mehrfach gelungen, Piloten auch beim Durchgang 
durch die Sonne zu verfolgen, Auch diese Vorrichtung fehlt bei dem oben- 
genannten Hahnschen Theodoliten, 
c) Gegen Blendung durch die Sonne hilft ein quadratisches, an einer 
Ecke beschwertes starkes Pappstück, welches mit den beiden an die beschwerte 
Ecke stoßenden Kanten auf dem Fernrohr und der Schulter des Beobachters ruht, 
d) Bei Bedienung des Theodoliten und gleichzeitiges Aufschreiben durch 
ein und dieselbe Person (50 % aller hiesigen Aufstiege müssen wegen Personal- 
mangels so ausgeführt werden) wird das Aufschreiben durch ein kleines, der 
Größe des Pilotheftes angepaßtes Schreibpult erleichtert, welches durch Haken 
und Feder mittels eines Handgriffes am Theodoliten befestigt werden kann und 
sich mit diesem dreht. 
Auf dem Pult wird vor Beginn der Messung das Heft mittels Klammer be- 
festigt, das Pult sodann, nachdem der Pilot in das Gesichtsfeld gebracht ist, an 
den Theodoliten angehängt, Die Uhr hängt mittels Ringhakens an dem horizon- 
talen Teil des Fernrohres, Dadurch ist es möglich, selbst bei Bedienung durch 
nur eine Person, in vielen Fällen schon mit der Auswertung während der Messung 
zu beginnen, 
€) Bezüglich der Registrier-Theodoliten sei auf die Vorzüge des Mund- 
abzuges, der sich in der Marine seit langem gut bewährt hat, hingewiesen, 
Diese Aufzählung macht keineswegs den Anspruch auf Vollzähligkeit, Außer- 
dem werden die meisten dieser Hilfsmittel hier und dort schon bekannt sein. 
Vielleicht sind sie aber doch irgendwie nutzbringend zu verwenden. Soweit sie 
unter a) bis d) aufgezählt sind, werden sie hier seit mehreren Jahren angewendet 
und haben sich bei Tausenden von Aufstiegen bewährt, 
G. Hugo, Assistent an der Drachenstation am Bodensee, Kapitänleutnant a, D. 
1 Das Material in extenso wird bald in den Abhandlungen der Jakutischen Kommission der 
Akademie der Wissenschaften in Leningrad erscheinen, 
%, Archiv der D. Sw.. Bd. 40 H. 4.
	        
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