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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 54 (1926)

Myrbach, O.: Das Atmen der Atmosphäre unter kosmischen Einflüssen. 165 
nächsten den tiefsten und erst beim übernächsten wieder höchsten Druck, Eine 
Mittelbildung über den synodischen Monat wird also eine Horizontale ergeben, 
2, Die „Vogelperiode“, 
In Wien tritt zeitweise eine 56tägige Periode konstanten Wetiercharakters 
auf, die ich nach ihrem Entdecker Heinrich Vogel „Vogelperiode“ genannt habe, 
Ein besonders schönes Beispiel dieser Periode bot der Winter 1920/21. Ich habe 
die drei einander folgenden Vogelperioden in Hälften geteilt und die Übergangs- 
tage weggelassen. In Tabelle 12 sind für jede dieser Hälften zu 27 Tagen die 
Mittel für die wichtigsten meteorologischen Elemente aufgenommen, 
Tabelle 12. Beispiel für drei aufeinanderfolgende Vogelperloden In Wien. 
Vogelperiode (roch Temperatur- | oger. | Häufigkeit der Windrichtungen 
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Die Hälften jeder Periode stimmen gut miteinander überein und unterscheiden 
sich ziemlich scharf von den benachbarten, Die Perioden lassen sich in folgender 
Weise charakterisieren! 
1. Kalt bei südöstlichen Winden und übernormalem Druck (mittlerer Niederschlag). 
9. Warm bei westlichen Winden und normalem Druck (mittlerer bis starker 
Niederschlag). 
Mild und trocken mit starker Tagesschwankung der Temperatur bei südöst- 
lichen Winden und übernormalem Druck, 
Diese Perioden sind zwar in sich gut charakterisiert, in einzelnen Elementen 
gind aber Ähnlichkeiten mit anderen Perioden da. So stimmen 1 und 3 in Druck- 
anomalie und Windrichtung überein, unterscheiden sich aber hinsichtlich Anomalie 
und Tagesschwankung der Temperatur und im Niederschlag. 1 und 2 ähneln 
einander in der Tagesschwankung der Temperatur und im Niederschlag, unter- 
scheiden sich aber bezüglich Druck- und Temperaturanomalie und Windrichtung. 
Die Feststellung der Regel für das Auftreten der Vogelperiode begegnet darum 
großen Schwierigkeiten, weil man alle Elemente gleichzeitig behandeln müßte. 
Diese Frage wird noch geprüft werden müssen. 
Der große Berg von Häufigkeiten, den wir infleckenreichen Jahren für Rhythmen- 
Jängen zwischen 55 und 60 Tagen fanden, war wohlbegründet. Der Länge nach 
geordnet ergeben sich für diese Größenordnung folgende kosmische Perioden: 
59.5 Oktave der halben synodischen Umlaufszeit Jupiter- Venus, 
59.1 zwei synodische Monate, 
58.4 Oktave der halben synodischen Umlaufszeit Merkur-Erde, 
57,3 n ” » » - Saturn-Venus, 
54—56 zwei synodische Sonnenrotationen, 
55.0 „ anomalistische Monate, 
54.4 „  drakonitische » 
Es ist naheliegend, daß sich zeitweise zwei, drei oder mehrere 
dieser Perioden verstärken, zeitweise aber auch durch Interferenz 
schwächen und auslöschen werden. Entsprechend dem jeweiligen 
Phasenunterschied zwischen diesen kosmischen Perioden einerseits 
und den Atmungsrhythmen andererseits werden Wetterperioden von 
entsprechender Länge entstehen und wieder verlöschen. Es ist klar, 
daß ein langdauerndes Fortschwingen der Vogelperiode oder einer 
etwas längeren von vornherein äußerst unwahrscheinlich, wenn nicht 
Nr. 
A
	        
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