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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 54 (1926)

164 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, April 1926. 
symmetrische und asymmetrische Lage der Knotenapside unterscheiden müssen 
und wird allen diesen Unterschieden auf Seite der Mondkonstellation entgegen- 
halten müssen alle Variationsmöglichkeiten der Sonnenflecken: ihre Phase inner- 
halb der elfjährigen Periode, ihre heliozentrische Breite, ihren Durchgang durch 
den der Erde gegenüber kulminierenden Meridian, ihr Lebensalter usw. Dann 
wird man erst die Gesetze finden, nach denen Sonne und Mond gemein- 
sam unser Wetter regieren — vorausgesetzt, daß man außerdem noch 
auf die Atmungsphase der Atmosphäre Rücksicht nimmt, 
Arrhenius’) ahnt schon seit langem, daß der Mond eine Vermittlerrolle 
zwischen Sonnenwirkung und Erde spielt, und Hörbiger?) hat diese Vorstellung 
sehr weit ausgebaut. 
Vierter Teil: Weitere Folgerungen. 
1. Rückblick auf die Atmung der Atmosphäre im ersten Halbjahr 1914 (I. Teil). 
Im Lichte der durch den III Teil gewonnenen Erkenntnisse über die kosmischen 
Einflüsse auf den Wetterrhythmus können wir jetzt die Ergebnisse bezüglich der 
Länge der bei den Druckschwankungen der Nordhalbkugel im ersten Halbjahr 
1914 aufgetretenen Rhythmen besser verstehen. Die Monatsmittel der Flecken- 
relativzahlen waren: 
Jänner Februar März April Mai Juni 
Mittel ...,. 28 2.6 a1 17.38 5.2 11.4 
Maximum. . 25 21 14 49 25 48 
Minimum ‚. © 0 0 0 0 0 
Die elfjährige Fleckenperiode befand sich in zunehmender Phase, aber während 
jedes Monats (mit Ausnahme des April) kamen lange fleckenlose Perioden vor, 
Dazwischen steigt die Relativzahl aber bis auf maximal 49 an. 
Nach diesen auf der Sonne gegebenen Bedingungen werden wir erwarten 
dürfen, daß zwar die „ungestörten Atmungsrhythmen“ zur Geltung kommen, da- 
neben aber auch „reine (planetarische) Fleckenperioden“ auftreten werden. Die 
Auszählung der Häufigkeiten nach IL1 ergab: 
Rhythmus: Häufigkeit: Ursprung: 
45 14 Planetarische Fleckenperiode 1 Merkur-Jupiter, 
56 8 2 Sonnateangenähert: „ ” + » -Erde (58.4), 
65 10 Ungestörte Atmungsperiode. 
85 10 Verkürzte w 
Da das Jahr 1914 das erste stärkere Aufleben der Fleckentätigkeit unmittelbar 
nach dem vorangehenden Minimum brachte, so treten neben den ungestörten auch 
schon die verkürzten Atmungsrhythmen auf, 
Als Mittel aus den Abständen ähnlicher Isallobarenkarten (I1.2) ergab sich 
58.3 Tage, was der 58.4tägigen Periode } Merkur-Erde bis auf 2, Tag entspricht, 
‘Die Rolle des Mondes als Taktgeber des Wetters wird sich am besten an der 
klarsten und stärksten Druckweille prüfen lassen, und das ist zweifellos die von 
Dutch Harbour. Ihre Extreme fallen stets nahe an Neumond: 
Neumond. Abstand, 
Erstes Maximum: 25, Januar, 26, Januar ‚1 Tag. 
# Minimum: 21. Februar, 25, Februar (Sonnenfinsternis) 4 Tage. 
Zweites Maximum: 1. April. 26. März 5 
» Minimum: 27. April 25. April 2 
Da wir es mit einem vorwiegend fleckenarmen Jahre zu tun haben, ist in 
Übereinstimmung mit Tabelle 10 der Neumond die kritische Zeit, 
Dieses Beispiel ist außerordentlich lehrreich für die Aussichtslosigkeit scha- 
blonenhafter Suche durch Mittelbildung und harmonische Analyse nach Zusammen- 
hängen zwischen Luftdruck und Mondumläufen. Denn der ganze Atmungszyklus 
umfaßt zwei Lunationen, und wir finden beim ersten Neumond den höchsten, beim 
9 Arrhenius: Lehrbuch der kosmischen Physik 1903, 8, 971. 
% Hörbigers Glacial-Kosmogonie von Fauth, 1913.
	        
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