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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, März 1926,
6, Reduktion einer gepeilten Funkrichtung auf die Gerade in der stereo-
graphischen Polarkarte. Diese Reduktion ist in der winkeltreuen stereo-
graphischen Ebene völlig streng zu berechnen. Zeichnet man das Poldreieck:
Pol P, Funkstation Q, Beobachtungsort 0 und zieht die gerade Verbindung OQ,
die in ihren Endpunkten mit dem zugeordneten Großkreise die gleichen Winkel t
bildet, so erkennt man, daß die gesuchte Reduktion — d, i, der Winkel + — gleich
ist dem halben sphärischen Exzeß E des Poldreiecks:
(1) vr = 41E,
Der Beweis ergibt sich daraus, daß einerseits die Längenunterschiede 2 in
stereographischer Abbildung ungeändert bleiben, und anderseits aus der ausge-
zeichneten Eigenschaft dieser Projektion, daß Kreise des Urbildes wieder in
Kreise übergeführt werden.
Nun können wir durch Anwendung der Napierschen Analogien den Winkel 7
berechnen aus:
g und g, = geographische Breiten von O und Q
und: A = Längenunterschied 0Q, nämlich:
„oA, Op,
i* Wi IS ae Fa 8*
= Y—Xi polwärts am Großkreis anzubringen,
p= 0 0 1 = 82° 30
Pi 53 UM 2:2 =— 41 Mn
oa) =11 0
pt a) = 61 0
x=— 48 45
Yy=51_14
Ars 2° 29.
Koblenz, Oktober 1925. Sigismund von Kobbe.
7. Die Veränderlichkeit der Jahresmittel-Wasserstände einiger deutscher
Nord- und Ostseestationen von 1856 —1920. Wegen des starken säkularen
Ganges des Wasserstandes an der deutschen Nord- und Ostseeküste!) kann man den
wahren Betrag der jährlichen Schwankungen nur aus kleineren Zeiträumen, etwa
5 Jahres-(Lustren-) Mitteln, sachentsprechend feststellen. Ich habe also für die
Stationen Wilhelmshaven, Geestemünde, Bremerhaven, Cuxhaven — Travemünde,
Swinemünde, Kolbergermünde (Wi, Gee, Bre, Cux — Tra, Swi, Kol) für jedes
Lustrum die Abweichungen der fünf Einzeljahrgänge von ihrem Mittel gebildet. In
Tabelle 1 sind aber nicht diese Abweichungen selber, sondern ihre Mittel für je
Tabelle 1.
L.M.
wi
ÖGee
Bre
Cux
) Tra
+4
III
IV
I
50419 | 0414
in 22 | 60 22
52 23 | 53 11%
37 9162 22
3 12 17 8
ı hl 257 9
5 10| M 8
2% 71383 ul
42 6 41 5
27 7 83 3%
23 Wh) 24 *
Dr 3 Dr
69-4 8
63 81%
66 14
32 6
28 9
38
46 8
46 4
34 .
30 17
4a 2%
55 4& 14
64 12
50 8
66 9
N 21
1 9%
26 7 "
34 1315
42 4
30 RU,
21
I
DA
29
4
25
14
8
»0 E
ü& 04?
a7 ”
U
©}
19
+
‚>
Vı
VII
VIII
IX
X
XI
XII
&
4
; 37 88 451 41 ; 28
Mittel | ‚38 | 241 1442 |142 4:25
1000 k —775 | —715 | — 607 | —770 — 821 |
1000 k (#0) —839 — 898 — 1021 —517
Swi | Kol
23 + 51
nt
57 19
56 10
45 9
31 9
5 8
7 17
566 3
403
39 ‘DM.
Ba
15
47
öl
26
32
23
40
55
34
209
DR
36
+32
— 9238
40
+43
— 48!
1) Vgl. meine größeren Aufsätze über die Säkularperiode in dieser Zeitschrift.