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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, März 1926,
Ihr entspricht das punktierte Oval in Figur 3, in dem
ebenfalls sich das Azimut von F, stärker als das von F;,
ändert, wenn das Schiff auf Großkreisen , senkrecht zum
Mittelmeridian fährt. Es ist also auf der Halbkugel für
ein recht großes Gebiet in dieser Hinsicht die Funkbake
F, in 40° Nord günstiger als jene am Äquator,
Drückt man in den Funktionen f in Gleichung (5)
nach Gleichung (1) und (2) m bzw. die 6 durch s und %
bzw. durch die y aus, so fällt s heraus, und die Gleichung (5) wird:
sin 2 y, — 8in2y%, = Zen Zg.
Dieser Bedingung genügen die Werte 7, 7, u in jedem Punkt der punktierten Linie,
Zur Funkortung müssen!
mindestens zwei Funkbaken
F, und F, eingepeilt werden,
die zusammen mit der be-
kannten Nordrichtung je-
weils zwei Azimutgleichen
liefern, deren Schnittpunkt
der Schiffsort ist. Wir haben
es hier mit dem Pothenot-
schen Problem auf der Kugel
zu tun, dem Rückwärtsein-
schnitt nach drei bekannten
Punkten, den beiden Funk-
baken F, und F, und dem Pol,
Falls es sich dabei zeigen
sollte, daß die beiden Azimutgleichen sich unter ungünstigem Winkel schneiden
oder daß man bei einer Azimutgleiche in das ungünstige Gebiet gerät in der
Umgebung jenes Punktes, der vom Pol und der betreffenden Funkbake 90° ab-
steht, so gibt es noch eine Möglichkeit, das Ergebnis zu verbessern. Sie liegt
darin, daß man die Bevorzugung des Poles unter den drei Pothenotschen Punkten
aufgibt und das Azimut-Restgleichen-System der beiden Funkbaken F, und F,
heranzieht, wobei die Azimut-Restgleiche des Nennwertes a«° alle Punkte R ent-
hält, für welche der X F,RF, = a ist. Das Azimutgleichen-Netz einer Funk-
bake F, hat genau dieselben geometrischen Beziehungen wie zu den Meridianen
und Breitenkreisen, auch zu den Großkreisen durch F, und den sie senkrecht
schneidenden Kleinkreisen. Und genau dieselben geometrischen Beziehungen
Äinden wir auch bei den Azimut-Restgleichen einerseits bezüglich der Großkreise
durch F, und ihrer rechtwinkligen Trajektorien und andererseits im analogen
Netze für F,. Bei der hauptsächlich durch die Arbeiten der Herren Wede-
meyer und Immler weitgehend geförderten Kenntnis der Geometrie der Azimut-
gleichen, und also auch der Azimut-Restgleichen, wird man also sowohl in der
Auswahl der zu benutzenden Funkbaken, aber auch, wenn bestimmte Funkbaken
benutzt sind, in der Auswahl der Systeme von Azimutgleichen bzw. Azimutrest-
gleichen ungünstige Netze und Netzpunkte hinreichend vermeiden können.
Berlin, Dezember 1925.
Die Entwicklung des Schiffskompasses in Sage und Geschichte.
Von W. Busch, II. Offz. d. Hamburg-Amerika Linie.
Mit der Erfindung und frühzeitigen Entwicklung des Kompasses beschäftigen
sich in gleicher Weise Sage und Geschichte. Von einer Erfindung im eigent-
lichen Sinne kann zwar keine Rede sein, man hat hierbei vielmehr vier Stufen
zu unterscheiden:
1. Die Entdeckung eines Gesteins mit polar-magnetischen Eigenschaften,
d. h. mit der Kraft, Eisen anzuziehen. — Von diesem Gestein gibt es nur
eine Art in größeren Mengen auf der Oberfläche der Erde, den Magnet-
eisenstein oder Magnetit.