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Full text: Jahresbericht 1922

Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1922. 
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q. Die nautischen Sachverständigen. 
Besichtigungen der Sturmwarnungsstellen wurden, soweit dies noch nicht 
geschehen war, vorgenommen und zu Ende geführt, dabei Unregelmäßigkeiten 
abgestellt, und etwaige Wünsche oder Beschwerden weiter verfolgt. Reedereien 
und interessierte Behörden wurden besucht und dauernde Fühlung mit ihnen 
aufrechterhalten. Überhaupt traten die Sachverständigen mit bestem Erfolg 
als Bindeglied zwischen nautischen Kreisen und der Seewarte auf. Durch Vor 
träge über Wetterkunde wurde das Verständnis und Interesse für alle Witterungs 
vorgänge erweckt und vertieft. Auch wurde dafür Sorge getragen, daß die 
Wetterkarten und Wetterberichte der Seewarte rechtzeitig an den hierfür be 
stimmten Stellen zum Aushange kamen, worüber recht häufig Klage geführt 
worden war. Aus den Kreisen der Schiffsführer wurden auch in diesem Jahre 
viele Mitarbeiter der Deutschen Seewarte gewonnen. Eine größere Anzahl von 
Schiffen wurde mit meteorologischen Tagebüchern und Fragebogen ausgerüstet. 
VIII. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung IV. 
a. Allgemeine Benutzung der Einrichtungen der Abteilung. 
Im Jahre 1922 wurden für Reedereien, Schiffskapitäne und Schiffsbetriebs 
gesellschaften im ganzen 131 Chronometer beobachtet. 
Von Uhrmachern wurden die Einrichtungen, abgesehen von den Wett 
bewerb- und Taschenuhrenprüfungen, in 73 Fällen, von der Marine, wissen 
schaftlichen Instituten usw. in neun Fällen benutzt. 
b. Chronometer-Wettbewerbprüfung. 
In der 45. Wettbewerbprüfung wurden 57 Chronometer, die von acht 
Firmen eingeliefert wurden, untersucht. Die 46. Wettbewerbprüfung (zum ersten 
mal nach der Temperatursturz-Methode) begann am 16. November 1922 mit 
35 Chronometern. 
c. Prüfung von Präzisionstaschenuhren. 
An den Prüfungen war ein Fabrikant mit einer Uhr beteiligt, die den 
Bedingungen genügte. 
d. Laufende Arbeiten der Abteilung. 
Als Gesamtergebnis wurden 385 Beobachtungsreihen an Uhren aller Art 
erhalten. 
Die Bearbeitung und Verwertung der Ergebnisse der Chronometerprüfungen 
erfolgte in der üblichen Weise. 
Kapitän Martens nahm an den Rechnungen für die Bearbeitung eines 
Stromatlas für die Nordsee teil. 
Der Stand der Normaluhren wurde durch regelmäßige Zeitbestimmungen 
festgestellt. Die Auslösung der funkentelegraphischen Zeitsignale von Nauen 
fand in der bisherigen Weise statt. Die Verbesserungen der zweimal täglich 
abgegebenen Signale wurden in den „Annalen der Hydrographie usw.“, in drei 
deutschen ührmacherzeitungen und im Beobachtungszirkular der „Astronomischen 
Nachrichten“ (Kiel) veröffentlicht. 
e. Chronik. 
Auf Anregung der Deutschen Seewarte werden die Nauener Signale seit 
dem 1. Januar 1922 gleichzeitig auf zwei Wellen (3100 m tönend und 12 600 m 
ungedämpft) abgegeben. Es wurden Einrichtungen geschaffen, die es ermög 
lichen, im Gebäude von Abteilung IV die auf beiden Wellen abgegebenen Signale 
gleichzeitig zu kontrollieren. Die Sicherheit des Funksignalbetriebes wurde 
dadurch beträchtlich erhöht, daß die Reichstelegraphenverwaltung im Februar 
1922 eine direkte Verbindung Seewarte—Nauen durch unterirdisches Kabel zur 
Verfügung stellte. Im März wurde auf der Großfunkstelle Nauen neben dem
	        
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