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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1930.
See. An diesen Arbeiten waren zusammen mit Prof. Wigand beteiligt Dr. Franken
berger, Dipl.-Ing. Schubert (wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Meteorologischen
Institut der Universität) und vier Doktoranden. Ein Schüler von Prof. Lenz
machte am Windkanal Versuche über die Prandtische Grenzschicht.
Die wesentliche Mitwirkung der Werkstatt mit dem technischen Personal bei
der gesamten Beobachtungs- und Versuchstätigkeit ist hervorzuheben.
d) Weitere Arbeiten der Werkstatt.
Außer den bereits genannten Arbeiten wurde von der Werkstatt aus das
meteorologische Instrumentarium der Versuchsanstalt sowie im Hauptgebäude
der Seewarte und bei mehreren Außenstellen überwacht, instand gehalten und zum
Teil umgeändert. Eine große Anzahl von Meßgeräten wurde überholt, justiert,
untersucht und geeicht. Für die Grönlandexpedition von Prof. A. Wegener
wurde ein Teil der Ausrüstung, der Instrumente und Materialien beschafft und
versandt.
e) Lehrtätigkeit.
2 Schiffsoffiziere, 13 Herren der Luftaufsicht Travemünde und 19 Seefahrts
lehrer wurden in Kursen unterwiesen im Pilotieren und in meteorologischer Meß
technik. Prof. Wigands meteorologische Lehrtätigkeit an der Hamburgischen
Universität bestand aus einer Vorlesung (2 Wochenstunden), einem Praktikum
(4 Wochenstunden in 2 bis 3 Parallelkursen), das in der Versuchsanstalt abgehalten
wurde, einem meteorologischen Vortrags-Seminar (2 ständig alle 14 Tage) und der
Anleitung zu Forschungsarbeiten für Fortgeschrittene; 3 Doktoranden arbeiteten
in der Versuchsanstalt, einer von ihnen zugleich bei der Wetterflugstelle.
Im Geophysikalischen Kolloquium, das wie früher in der Seewarte stattfand,
wurden folgende Vorträge gehalten:
10. Jan.
24. Jan.
7. Febr.
21. Febr.
9. Mai.
23. Mai.
6. Juni.
20. Juni.
4. Juli.
11. Juli.
18. Juli.
7. Nov.
21. Nov.
5. Dez.
19. Dez.
Tams: Die Konstitution der Erdrinde nach neueren Forschungen.
Frankenberger: Wolkenuntersuchungen auf dem Sonnblick von
Albrecht und Köhler.
Thorade: Die Schichtung der Luft über dem Meere. (Beobachtungen
auf einer Islandfahrt 1929.)
Schulz: Der Wasseraustausch zwischen Nord- und Ostsee.
Schulz: Neuere Veröffentlichungen.
Kepsold: Zur Frage des geodätischen Nachweises der Wegenerschen
V erschiebungs-Hypothese.
Wigand: Neue luftelektrische Meßverfahren.
Wigand: Kondensationskerne auf dem Nordatlantischen Ozean.
Tams: Die Seismizität des Südantillen-Bogens.
Rodewald: Die angewandte „Bergener Methode“ in außereuropäischen
Gebieten. Besprechung von S. C. und A. K. Roy, Structure and
movement of Cyclones in the Indian Seas.
Vogel: Die tropischen Depressionen von Australien.
Schott: Meteorologische Erfahrungen auf Seereisen im Indischen und
Stillen Ozean.
Schott: Geophysikalische Institute an den Küsten des Indischen und
Stillen Ozeans.
Schott: Desgl.
Rodewald: Besprechung von H. C. Wilett, Synoptic studies in fog.
Heis: Der Registrierballonaufstieg der Deutschen Seewarte vom
2. November 1929 und seine Bedeutung für die Erforschung der
oberen Stratosphäre.
Rodewald: Der große südosteuropäische Staubfall Ende April 1928.
Freiesieben: Neuere Anschauungen über die Entstehung und die
Periodizität von Sonnenflecken.
Zorell: Hydrographische Untersuchungen in der Deutschen Bucht.
Schubert: Neue Arbeiten über ultraviolette Sonnenstrahlung und
atmosphärisches Ozon.