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Full text: Jahresbericht 1930

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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1930. 
Prof. Dr. Schulz teil. An zwei Versammlungen der Deutschen Kommission für 
Meeresforschung in Wesermünde und Berlin. (1.—3. Mai und 22. Oktober) nahmen 
Prof. Schott und Prof. Schulz, bzw. Prof. Schott teil. Prof. Dr. Schott war zu 
einem Teile seiner Dienstzeit vom Abteilungsdienst befreit, um in erster Linie 
auf Grund seiner Reisen 1929 die beabsichtigte Monographie über den Indischen 
und Stillen Ozean zu fördern. 
Die Laborantin Frau Lotze wurde mit dem 1. Oktober ersetzt durch den 
Laboranten Otto Hatje. 
Die Beteiligung der Professoren Schott und Schulz an den Vorlesungen, 
Übungen und Kolloquien in der Universität vollzog sich in derselben Weise wie 
in früheren Jahren; über das Geophysikalische Kolloquium s. S. 36. 
XI. Bericht über die Tätigkeit der Meteorologischen Versuchsanstalt 
(Abteilung M). 
a) Allgemeines. 
Als Ersatz für den im Juli ausgeschiedenen Meteorologen Dr. L. Heis trat 
am 1. September Dr. E. Frankenberger bei der Abteilung M ein, nachdem er 
schon vorher als Volontär und Notgemeinschaftsstipendiat für die Versuchsanstalt 
tätig war. Der Mechaniker E. Friedrichs schloß sich im März der A. Wegener- 
schen Grönland-Expedition an und wurde durch den Mechaniker F. Spindler ersetzt. 
Regierungsrat Dr. J. Georgi war während des Jahres beurlaubt zur Vorbereitung 
der Wegenerschen Grönland-Expedition und zur Teilnahme an ihr. 
Die Versuchsanstalt war noch in den Baracken in Großborstel unter 
gebracht, begann aber gegen Ende des Jahres mit dem Umzug in den 
Neubau am Flughafen Fuhlsbüttel. Der Neubau wurde im Februar begonnen 
und beanspruchte die Arbeitskraft des wissenschaftlichen und technischen Personals 
der Versuchsanstalt in zunehmendem Maße, da die Werkstätten, Laboratorien und 
Prüfanlagen wesentliche Verbesserungen erhalten. Auch für die Beobachtungen 
und Versuche unter den veränderten Verhältnissen im Neubau waren noch vor 
dessen Vollendung Vorbereitungen zu treffen. Vom Hamburgischen Staate ist 
der Platz und die zu ihm führende Straße zur Zufriedenheit hergerichtet worden, 
so daß auch ein unmittelbarer Übergang zum Flughafen besteht. Zur Einrichtung 
der Laboratorien hat das Meteorologische Universitäts-Institut, das mit der Ver 
suchsanstalt verbunden ist, wesentlich beigetragen, besonders durch Schaffung 
einer Gleichstromanlage mit einer 240 Volt-Akkumulatorenbatterie. 
Die Meteorologische Versuchsanstalt muß sich zur Zeit wegen Personal 
knappheit und zu geringer Etatsmittel mit einer Reduktion ihrer traditionellen 
Tätigkeit auf folgende Aufgaben abfinden: 
1. Meteorologische Meßtechnik (Prüfung und Fortbildung der Meßgeräte 
und Meßverfahren). 
2. Aerologische Forschung mit Pilotballon, Registrierballon, Flugzeug (bei 
der angeschlossenen Wetterflugstelle) und Freiballon (gelegentlich); Aus 
rüstung von Bordpilotstationen und Forschungsfahrten; Fortbildung der 
aerologischen Meßgeräte und Verfahren. 
3. Einzelforschungen (gemeinsam mit dem Meteorologischen Universitäts- 
Institut). 
Der Leiter der Versuchsanstalt bearbeitet die maritim-meteorologischen Auf 
gaben bei der deutschen Mitarbeit im internationalen Polarjahr 1932/33. 
Von den zahlreichen Besuchern der Versuchsanstalt seien erwähnt: Prof, 
van Everdingen (De Bilt), Dr. La Cour (Kopenhagen), Dr. R. Geiger (München). 
b) Aerologie. 
Die Meteorogramme von rund 75 Registrierballonfahrten an inter 
nationalen Terminen aus den Jahren 1926 bis 1930 wurden mit Hinzu 
ziehung studentischer Hilfskräfte ausgewertet und zur Meldung und Veröffent 
lichung bearbeitet. Die Drucklegung erfolgt im Archiv der Deutschen Seewarte.
	        
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