Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1930.
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möglich, während einer Untersuchungsfahrt des R. F. D. „Poseidon“ die beiden
Schiffe Norderney und Amrumbank sowie anläßlich der Einrichtung der Ent
nahme von Bodenwasserproben auf Elbe 1 auch Elbe 4 zu besuchen (durch
Dr. Zorell).
Die Beobachtungen des Jahres 1928 erschienen im Berichtsjahr als drittes
Heft der „Meereskundlichen Beobachtungen auf deutschen Feuerschiffen der
Nord- und Ostsee“. Die Anlage der Tabellen blieb dieselbe wie bisher. Hinzu
gefügt wurden die Tiefenbeobachtungen von Temperatur und Salzgehalt auf
F. Sch. Borkumriff seit 1924.
Mit der Verarbeitung des bisher gesammelten Materials wurde im Berichts
jahr ebenfalls begonnen, und zwar mit den Strombeobachtungen von Borkumriff
und Norderney durch einen Doktoranden von Prof. Schulz, mit den Temperatur -
und Salzgehaltsbeobachtungen im Zusammenhang mit anderen hydrographischen
Untersuchungen in der Deutschen Bucht durch Dr. Zorell. Die Salzgehalts-
Monatsmittel der Nordseefeuerschiffe wurden für die Internationale Meeres
forschung berechnet und nach Kopenhagen gesandt, wo sie mit zur Schaffung
von Salzgehaltsnormalen der Nordsee dienen sollen.
b) Die Sammlung von Oberflächen wasserproben durch Dampfer der H.-A.-L.
auf der Strecke Cuxhaven—New York ging weiter. Ursprünglich wurden diese
Proben durch die vier Schiffe der Albert-Ballin-Klasse gesammelt. Da diese im
Winter 1929/30 umgebaut wurden und dann wesentlich schneller liefen, ging
der Dienst im Interesse gleichmäßiger Verteilung der Proben auf die Schiffe
„St. Louis“, „Milwaukee“ und „Cleveland“ über; von den Ballin-Schiffen beobachtet
nur noch der Dampfer „Hamburg“. Die Daten, rund 2000, werden fortlaufend
im Bulletin Hydrogr., Kopenhagen, gedruckt.
c) Der 1928 eingerichtete Wasserprobendienst auf der Reichsbahnfähre Saß
nitz—Trälleborg ging in gleichem Umfange wie bisher weiter; täglich wurde je
eine Probe auf der deutschen und eine auf der schwedischen Seite genommen.
Die gewonnenen Daten werden bei den in Gang befindlichen Arbeiten über die
Ostsee durch Prof. Schulz mitverwertet.
2. Besondere Untersuchungen.
a) Die Abteilung war im Rahmen der Deutschen Kommission für Meeres
forschung an 2 Fahrten des R. F. D. „Poseidon“ beteiligt. Die eine dauerte vom
1. bis 23. Juni und ging unter Leitung von Prof. Mielck-Helgoland in die Deutsche
Bucht und die östliche Nordsee bis zum Skagerrak; Hydrograph: Dr. Zorell
(vgl. Ann. d. Hydr. 1930 S. 361 f.). Um die Beobachtungen in der Deutschen Bucht
zu ergänzen, wurden in dieser Zeit auf den Feuerschiffen täglich Wasserproben
genommen (vgl oben), ferner nahm der Seebäderdampfer „Cobra“ auf seinen täg
lichen Fahrten Cuxhaven—Helgoland—Sylt an 4 verschiedenen Positionen Wasser
proben. Die zweite Fahrt unter Leitung von Fischereidirektor Dr. h. c. Lübbert
ging vom 25. Juni bis 15. Juli in das Heringsfanggebiet des Fladengrunds und
nach den Shetlandinseln; Hydrographen: Kapitän Hatje und Dr. Brandes.
b) An der diesjährigen hydrographischen Fahrt des Vermessungsschiffes
„Meteor“ nach den Gewässern der Dänemark-Straße sowie nach Island und Süd-
Grönland (Julianehaab) vom 16. Juli bis 28. August nahm von der Deutschen
Seewarte Prof. Schulz teil.
c) Besondere Gelegenheiten zur Sammlung von Wasserproben konnten ver
schiedentlich benutzt werden. Es waren hieran beteiligt: Fischereischutzboot
„Zieten“ auf einer Reise nach Island und verschiedenen Reisen in die Nordsee,
Kreuzer „Karlsruhe“ auf einer Reise um Afrika, D. „Köln“ auf Reisen nach dem
St. Lorenzstrom, ferner bei meteorologischen Versuchsfahrten nach Westindien
und Afrika Dr. Claaßen, Dipl.-Ing. Baumann und Dr. Wagner.
Die von 1914 bis 1929 in den drei Ozeanen gesammelten Salzgehaltsdaten
konnten im Berichtsjahr tabellarisch geordnet zur Veröffentlichung gebracht
werden in: Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte, 49. Band, Nr. 2.
d) An der Versammlung des Internationalen Rates für Meeresforschung, die
in Kopenhagen vom 26. bis 31. Mai tagte, nahm in Vertretung von Prof. Dr. Schott