30
Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1930.
wurden mehrere ergänzende Geräte zur Z eitsignalempfangsanlage, 4 Synchroni
sationsvorrichtungen für verschiedene Uhr*en, die erwähnten etwa 20 Funklösch
vorrichtungen und die beiden Schalttafeln für Kiel. Es wurden ferner zahlreiche
notwendige Änderungen an der Schalttafel, den Relais, den Leitungsführungen
u. a. ausgeführt, meist Arbeiten, die schon lange zurückgestellt waren. Sehr viel
Zeit mußte dazu verwandt werden, die Anlage laufend instand zu halten und
Störungen zu beseitigen. Auch die mit Einrichtung der Werkstatt verbundenen
Arbeiten wurden ohne fremde Hilfe durchgeführt.
Die Vergebung dieser Arbeiten nach auswärts wäre wegen der Höhe der zu
erwartenden Kosten unmöglich gewesen. Es hätte wie in den vergangenen Jahren
der größte Teil der notwendig werdenden Arbeiten unausgeführt bleiben müssen,
womit die Gefahr plötzlicher Stockungen des Betriebes sich weiter vergrößert
haben würde. Zum mindesten wären unverhältnismäßig große Geldaufwendungen
zur Aufrechterhaltung des Zeitdienstbetriebes bald unvermeidbar geworden.
5X. Bericht über die Tätigkeit der Gezeitenabteilung (G).
Gezeitenvorausberechnung und Ermittlung ihrer Unterlagen.
Durchführung und Verbesserung des Sturmflutwarnungsdienstes im Deutschen Küsten
gebiet. Weiterentwicklung der zum Gezeiten dienst und zur Gezeiten- und Gezeiten
strombeobachtung erforderlichen Instrumente.
a) Herausgegebene Arbeiten.
1. Gezeitentafeln. Die „Gezeitentafeln für das Jahr 1931“, deren Hand
schrift Anfang Februar zum Druck gegeben wurde, sind Anfang Juni im Buch
handel erschienen. Sie sind um die ausführlichen Vorausberechnungen von vier
weiteren asiatischen Bezugsorten, von der Scliatt el-Arab-Barre, von Buschehr,
von Bhaunagar und von Mormugäo vermehrt worden.
In dem Bestreben, den in den Gezeitentafeln bisher noch in verschiedenen
Formen vorkommenden Tabellen der Gezeitenunterschiede nach und nach eine
einheitliche Gestalt zu geben, sind diese Tabellen für die Orte, die an die deut
schen und jene vier asiatischen Bezugshäfen, sowie an Aden und Bombay an
geschlossen sind, neu bearbeitet und durch genaue Ortsangaben nach Breite und
Länge vervollständigt worden.
2. Mitarbeit an den von der Marineleitung herausgegebenen See
handbüchern. In den im Laufe des Berichtsjahres herausgegebenen Seehand
büchern sind die folgenden Gezeitenbeiträge erschienen:
a) im Mittelmeer-Handbuch, VI. Teil, die beiden Abschnitte „Gezeiten“ und
„Wasserstand“,
b) im Handbuch der Westküste von Flindustan der Abschnitt „Gezeiten
und Gezeitenströme“ nebst zwei neu entworfenen Gezeitenkarten,
c) im Handbuch für das Ostchinesische Meer der Abschnitt „Gezeiten“ nebst
zwei neu entworfenen Gezeitenkarten und
d) im Handbuch der Nordküste Rußlands, I. Teil: Murman-Küste und Weißes
Meer, der Abschnitt „Gezeiten und Gezeitenströme“ nebst zwei neu ent
worfenen Gezeitenkarten.
Für die neu herauszugebenden Seehandbücher sind im Berichtsjahre die
folgenden Beiträge geliefert:
a) für das Ostseehandbuch, Südlicher Teil, der Abschnitt „Schwankungen
des Wasserstandes“,
b) für das Handbuch der Ostküste Afrikas der Abschnitt „Gezeiten an der
Ostküste Afrikas“ nebst zwei neu entworfenen Gezeitenkarten,
c) für das Handbuch der Nord- und Westküsten Spaniens und Portugals
die beiden Abschnitte „Gezeiten und Gezeitenströme an der atlantischen
Küste der Pyrenäenhalbinsel“ und „Gezeiten vor und in der Straße von
Gibraltar“ nebst zwei neu entworfenen Gezeitenkarten.