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Full text: Jahresbericht 1930

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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1930. 
c. Instrumentetidienst. 
1. Die Station I. Ordnung im Hauptgebäude der Seewarte. 
In diesem Jahre war es endlich möglich, das für das Observatorium der 
Seewarte dringend notwendige Reserve-Instrumentarium an Thermo- und Hygro 
graphen (Tages- und Wocheninstrumente) zu beschaffen. Es kann deshalb jetzt 
der infolge des starken Verschleißes der Instrumente durch den Hafensod etwa 
vierteljährlich erforderliche Austausch der Instrumente vorgenommen werden. 
Seit Anfang Juli wurde auch der „mittlere Windweg“ registriert. Ami. Juli 1930 
wurde das Stationsbarometer C. Seemann Nr. 443 gegen das Instrument R. Fueß 
Nr. 101412 ausgetauscht. Anfang März wurde der Pluviograph (Hornersche 
Wippe) wieder in Betrieb genommen. Die alten Akkumulatoren sind Mitte 
Oktober durch neue Spezialbatterien ersetzt worden. 
2. Küstenstationen. 
Es trat starker Verbrauch an Aspiratoren ein, 9 Aspiratoren mußten neu 
beschafft und bei fast allen in Gebrauch befindlichen Instrumenten Teile ersetzt 
werden. Mit der Verlegung der Normalbeobachtungsstation Rügenwaldermünde 
wurde eine Erneuerung ihres Instrumentariums nötig (Englische Hütte mit neuen 
Thermometern, Regenmesser Hellmann). Die Windmeldestellen Leba und Brüsterort 
wurden in Zusammenhang mit der Einführung des neuen Seewetterberichtes aus 
gebaut (Stationsbarometer, Barograph). Das Instrumentarium der synoptischen 
Stationen wurde vervollständigt. 
In Borkum wurde am 25. August ein Wochenthermograph aufgestellt. Bei 
Altenwalde ist der Windmessermast erneuert und um 5 Meter verlängert (26.10.). 
Die Feuerschiffe „Borkumriff“, „Elbe I“ und „Außenjade“ und die M. N. S. Helgo 
land erhielten je 1 Reserveaspirator, die M. N. S. Marienleuchte 2 Regenmesser 
und 1 Barographen, die Feuerschiffe „Amrumbank“, „Elbe I“ und „Fehmarnbelt“ 
je 1 Barographen. 
Die Normalbeobachtungsstation der Deutschen Seewarte in Rügenwalder 
münde wurde am 1. Februar von Herrn G. Breetzmann übernommen. Die neue 
Station liegt rund 700 Meter südsüdöstlich der alten. In Zusammenarbeit mit 
dem Wasserbauamt in Kolberg wurde Anfang Juli auf der Lotsenstation in 
Rügenwaldermünde ein Böenschreiber Steffens-Hedde eingebaut. 
Von den Sturmwarnungsstellen erhielt Kolberg ein neues Aneroid, Flensburg 
und Stade-Brunshausen ein neues Regenmeßglas, Norddeich zwei Hellmannsche 
Regenmesser. 
Die Rückgabe der bei den Wetterwarten Stettin und Königsberg in Gebrauch 
gewesenen Instrumente war am Schluß d. J. beendet. Ein Teil der Instrumente 
ist nach Aufarbeitung wieder bei Außenstellen zur Aufstellung gelangt. 
Durch Dr. Wittenbecher wurden zwei Dienstreisen ausgeführt, am 17. und 
18. Oktober nach Wilhelmshaven und am 29. Oktober bis 7. November an die 
pommersche Küste zwecks Revision der -verlegten Normalbeobachtungsstation 
Rügenwaldermünde und Belehrung des Beobachters, sowie Besichtigung aller in 
diesem-Küstenabschnitt liegenden Sturmwarnungsstellen. Die bei dieser Bereisung 
gesammelten Erfahrungen und die wichtigsten Daten über Lage und Ausrüstung 
der Station, Laufzeit und Laufweg der Sturmwarnungstelegramme und die Art 
der Aushänge sind in einer Akte zusammengestellt, nach Möglichkeit durch Er 
gänzung mit photographischen Aufnahmen. 
3. Schiffsstationen. 
Vom Juni d. J. ab war es infolge Personalmangels nicht möglich, die Bord 
besuche der Seeobsschiffe regelmäßig durchzuführen. Es konnte infolgedessen 
bisher nur etwa ein Drittel der Seeobsschiffe mit dem neuen Bordinstrumentarium 
ausgerüstet werden. 
Im Mai wurde die dritte Auflage von. „Schlüssel und Anweisung zur Auf 
stellung von Seeobstelegrammen“ ausgegeben und gleichzeitig — nur für die 
Seeobsschiffe — ein neues meteorologisches Tagebuch eingeführt. Ein neues 
Wetterkartenformular für das Zeichnen von Wetterkarten des Nordatlantischen
	        
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