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Full text: Jahresbericht 1930

Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1930. 
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Von diesen Karten gelten die beiden ersten für 1930, während die 
übrigen mit Hilfe der für die betreffenden Gebiete verhältnismäßig sicher 
ermittelten jährlichen Änderung für 1935 vorausberechnet worden sind. 
b) Darstellung der Linien gleicher Mißweisung für 1930 für das Gebiet der 
D. Adm.-Karte Nr. 292 „Nordatlantischer Ozean, östlicher Teil, Scilly bis 
Kanarische Inseln“. 
2. Für die Monatskarte des Nordatlantischen Ozeans ist unter Berücksichti 
gung des von der Jacht „Carnegie“ im Jahre 1928 gesammelten Beobachtungs- 
materials eine Neubearbeitung der Linien gleicher Mißweisung vorgenommen 
worden, deren Ergebnis von der Juni-Karte ab als Grundlage benutzt worden 
ist. Die gegenüber dem bisherigen Verlauf stellenweise nicht unerheblich abge 
änderten Mißweisungslinien gelten für die Mitte des Jahres 1930 und können für 
die Zwecke der Schiffahrt unbedenklich ohne Berücksichtigung der jährlichen 
Änderung bis zur nächsten Umzeichnung (1932) benutzt werden. 
3. Für das im Druck befindliche „Dampferhandbuch für die Ostsee“ sind die 
erdmagnetischen Verhältnisse des gesamten Ostseegebietes in einer ausführlicheren. 
Darstellung in Wort und Bild bearbeitet worden. 
4. Die Vorarbeiten für die neuen Weltkarten der Linien gleicher Mißweisung 
für 1930 sind in dem Berichtsjahre fortgesetzt worden; sie konnten aber infolge 
der starken Inanspruchnahme des Bearbeiters durch die bereits genannten Arbeiten 
und die Erledigung seiner sonstigen Obliegenheiten noch nicht abgeschlossen 
werden. Zu diesen gehörten u. a. die Erteilung von Auskünften über erdmagne 
tische Verhältnisse, die oft die Anfertigung von Spezialkarten und die Aufstellung 
umfangreicher Tabellen notwendig machten, der Schriftwechsel mit anderen 
Instituten, die Sammlung und Verarbeitung des eingehenden Beobachtungs 
materials sowie die Nachprüfung der Schiffsberichte über Kompaßstörungen und 
der damit zusammenhängenden Fragen. 
5. Bei dem Besuch, den der Direktor J. A. Fleming vom Carnegie-Institut 
und sein Mitarbeiter Mr. H. D. Harradon der Deutschen Seewarte am 7. August 
abstatteten, bot sich dem Sachbearbeiter der Abteilung eine willkommene Gelegen 
heit, in einer längeren Aussprache mit den genannten Herren die Verwertung 
der bisherigen Beobachtungsergebnisse der Jacht „Carnegie“ zu erörtern und 
zugleich auf die Umstände hinzuweisen, die die Fortführung der erdmagnetischen 
Vermessungen auf See mit einem neuen eisenfreien Schiff wünschenswert und 
notwendig erscheinen lassen. 
d) Schiffsmagnetismus. Magnetische Kompasse. 
Die Abteilung wurde auch im laufenden Jahre wiederholt zur Beratung und 
Begutachtung der Aufstellung magnetischer Kompasse auf Schiffsneubauten in 
Anspruch genommen. 
Eine Anzahl auf See beobachteter Kompaßstörungen wurden untersucht und 
aufgeklärt. Zur Klärung der Frage, ob und wieweit die einseitige Sonnen 
bestrahlung des Schiffseisens in den Tropen eine Änderung der Deviation be 
dinge, wurden Laboratoriumsversuche angestellt, auch wurde eine größere Anzahl 
nach den Tropen fahrender Schiffe zur Vornahme von Kontrollversuchen auf 
gefordert. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. 
e) Technische Navigation (Funkpeildienst). 
Dieses Gebiet konnte mangels geeigneten wissenschaftlich-technischen Per 
sonals auch im laufenden Jahre nur in beschränktem Maße bearbeitet werden. 
Mit der für Januar 1931 vorgesehenen Einstellung eines Physikers wird dieser 
Mangel behoben sein. Der im Januar 1930 herausgegebene Vordruck „Auszug 
aus dem Funkpeiltagebuch“ scheint sich zu bewähren. Die seither bis zum Ende 
des Jahres eingegangenen Funkpeilberichte der Schiffe „Fulda“, „Kyphissia“, 
„Lüneburg“, „Menes“, „Resolute“, „Saarbrücken“, „Taunus“, „Triton II“, „Usaramo“, 
„Wik“ haben, soweit sie bisher geprüft und ausgewertet werden konnten, die 
Notwendigkeit dieser Art der Berichterstattung bewiesen. Nach beendeter Prüfung 
und Auswertung werden diese Berichte auch den anderen an der Entwicklung des
	        
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