Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1929.
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der Kriegszeit 1914—1918“. — Über die Nachkriegsentwicklung der Schrift
reihe „Aus dem Archiv usw“ geben folgende Zahlen ein Bild:
Band
38.
39.
40.
41.
42.
43,
44.
45.
46.
47.
Heftzahl
6
2
4
4
3
3
3
3
3
4
Gesamtumfang
264
253
186
184
178
142
191
192
174
199
Tafelzahl
11
16
16
17
4
8
15
13
21
10
Die Herausgabe dieser Abhandlungen ist vielfach nur durch dankenswerte
Unterstützung seitens der „Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft“
ermöglicht worden.
c) Bibliothek.
Das Bestandsverzeichnis der Bücherei schloß Ende 1928 mit 45 944 Nummern.
•— Von Herrn Kapitän M. v. Freeden in Bremen erhielt die Seewarte folgende
Werke und Aufzeichnungen seines verstorbenen Vaters W. v. Freeden, des
Gründers der ehemaligen „Norddeutschen Seewarte“: Sieben Bände hand
schriftlicher Segelanweisungen aus den Jahren 1868 bis 1874, ferner Nr. 1 bis 3
der „Mitteilungen aus der Norddeutschen Seewarte“ und endlich eine Anzahl
von Baro- und Thermometerkurven auf Reisen von Hamburger und Bremer
Schiffen in den Jahren 1869 und 1870. Es ist dem Institut ein Bedürfnis, auch
hier seinem Danke für die hochherzige Schenkung Ausdruck zu geben. Von der
„Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft“ erhielt die Seewarte
27 wertvolle Werke, mit denen empfindliche Lücken in den Buchbeständen, eine
Folge der gegenwärtigen Not, ausgefüllt werden konnten; der Notgemeinschaft
gebührt ebenfalls der besondere Dank der Anstalt.
Eine rohe Statistik über die Benutzung der Bibliothek ergab, daß im Berichts
jahr rund 5700 Bücher und Zeitschriften an Besucher ausgehändigt wurden. —
Der oft beklagte Mißstand, daß die verfügbaren Mittel in übergroßem Maße für
Buchbinderarbeiten verwandt werden müssen statt für Neuerwerbungen, zwingt
zunehmend dazu, die Benutzer, deren Hauptzahl die Institutsangehörigen stellen,
an fremde Bibliotheken zu verweisen, belastet sie also mit unproduktiver Zeit
vergeudung. Die Verschiebung oder gar völlige Aufgabe der Ausführung von
Arbeitsplänen wird leicht als nicht unbedenkliche Folge dieses durch die Not
lage des Reiches bedingten Zustandes sich einstellen.
Der Entwicklung des Druckschriftenaustausches ist besondere Aufmerksam
keit zugewandt worden. Bemerkenswert erscheint, daß es gelungen ist, die ein
schlägigen russischen periodischen Veröffentlichungen nunmehr mit großer
Regelmäßigkeit zugesandt zu erhalten. — Dem Raummangel der Seewarten-
Bibliothek wurde durch Ausdehnung der „Doppelreihung“ der Bände begegnet,
ein Notverfahren, das das Ausfindigmachen der Bücher erheblich erschwert;
bei Erkrankungen oder gar Ausscheidung des alteingeübten Bibliothekspersonals
muß es die Benutzung der Bücherei in schlimmster Weise beeinträchtigen. —
Mit dem Druck des 5. Nachtrages zu dem Bibliothekskatalog konnte aus Mangel
an Mitteln nicht begonnen werden.
XV. Bericht über die Tätigkeit der Lithographen und der Druckerei,
a) Bericht über die Tätigkeit der Lithographen.
Für die Veröffentlichungen der Deutschen Seewarte wurden gezeichnet
und lithographiert:
Annalen der Hydrographie: 36 Tafeln und Karten, 47 Textfiguren.
Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte: 4 Tafeln mit 76 Figuren und
außerdem 4 Tafeln und 3 Textfiguren.
Pilote: 8 Hafenpläne, 2 Karten und 41 Küstenansichten und außerdem 8 Bord
luftdruckkarten; 1 Karte der Trift des D. „Götaälf“, 1 Karte der Funk
beschickung, 1 Karte der Reichweiten der Funkzeit-Signalstellen der Welt.
Vortrags- und Unterrichtszwecke: 18 Zeichnungen für Lichtbilder, 6 Text
figuren, 2 Formulare.