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Full text: Jahresbericht 1929

Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1929. 
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Dauer der Reparaturarbeiten für den täglichen Höhenaufstiegsbetrieb eingesetzt. 
Bei der in Leipzig vorgenommenen Grundüberholung wurden auch Ausgleich 
flächen am Höhen- und Querruder angebracht, so daß der bisherige Typ Junkers A 20 
der D 898 in den Typ Junkers A 35 umgewandelt wurde. 
Die meteorologischen Ergebnisse der Flugzeugaufstiege wurden sofort nach 
der Auswertung der Flugwetterwarte zugesprochen, damit sie mit dem nächsten 
Funkspruch durch den Fuhlsbütteler Sender verbreitet wurden, ferner der Wetter 
dienstabteilung zur Veröffentlichung im Wetterbericht der Deutschen Seewarte. 
Außerdem erfolgte eine regelmäßige Veröffentlichung der Aufstiegsergebnisse 
in den Aerologischen Berichten, herausgegeben vom Aeronautischen Obser 
vatorium Lindenberg. 
XI. Wetterwarten und Flugwetterwarten, 
a) Wetterwarte Königsberg i. Pr. 
1. Allgemeines. 
Der Wetterdienst wurde gemeinsam für den Seewetterdienst, Öffentlichen 
Wetterdienst und Flugwetterdienst in den bisherigen Räumen weiterversehen; 
beibehalten die im Vorjahr eingeführten täglichen Wetterbesprechungen, die 
Zeichnung von Isothermen-, Isallobaren- und Isallothermenkarten, die objektive 
Prüfung der für Königsberg i. Pr. gestellten täglichen Vorhersagen für die 
wichtigsten Klimafaktoren. Die Ergebnisse dieser Prüfung werden zur Ver 
öffentlichung vorbereitet. 
Am schnellsten verbreitet werden die Mitteilungen im allgemeinen durch 
die Ostmarken-Rundfunk-Aktiengesellschaft, nämlich: 
1. Wetternachrichten und -Vorhersagen um 11, wiederholt um 12 und 
13 Uhr; neue Wetternachrichten und -Vorhersagen etwa um 20, wieder 
holt um 22 Uhr; nur im Sommer außerdem um 6 Uhr. 
2. Sturm- und Windwarnungen möglichst sofort nach ihrer Herausgabe 
und im Anschluß an den nächsten Wetterbericht. 
3. Die von der Deutschen Seewarte zusammengestellten Eisberichte der 
Deutschen Küste wie die Eis- und Hochwassermeldungen des Wasserbau 
amtes Tilsit während des Winterhalbjahres in deutscher und englischer 
Sprache, anschließend an den Wetterbericht um 11 Uhr, wiederholt etwa 
um 18.15 Uhr. 
Die Einrichtungen der Wetterwarte besichtigte am 30. Januar die Landwirt 
schaftliche Schule zu Rastenburg, am 4. September die Königsberger Vereinigung 
der Studienräte, am 14. September die Königsberger Vereinigung der Ingenieure. 
2. Seewetter-, Sturmwarnungs- und Eisnachrichtendienst. 
Wesentliche Änderungen sind nicht eingetreten. 
Das täglich herausgegebene Hafentelegramm erhalten in Königsberg i. Pr. 
die Hauptagentur der Deutschen Seewarte, in Pillau das Lotsenamt, in Memel 
das Seelotsen- und Hafenamt wie die Zeitungen „Memeler Dampfboot“ und 
„Lietuvos Keleivis“. Das Telegramm enthält die 8 Uhr-Angaben von Luftdruck, 
Windrichtung und -stärke, Wetter, Temperatur und teilweise Seegang zu Skudesnes, 
Skagen, Kopenhagen, Bülk, Swinemünde, Rügenwaldermünde, Memel, Wisby, 
Stockholm; ferner Angabe von Wind und Wetter an der deutschen Nordsee- 
und Ostseeküste, schließlich eine Wettervorhersage für die ostpreußische Küste. 
Das im Klartext täglich herausgegebene Funkwetter für die östliche Ostsee 
strahlt funkentelegraphisch die Marinefunkstelle Pillau I um 12.30 Uhr auf Welle 
740 aus. Es enthält Windrichtung und -stärke, Seegang, Bewölkung, Nieder 
schlag, Dunst, Nebel usw. um 8 Uhr zu Pillau, Brüsterort, Memel und Wisby; 
anschließend Luftdruckverteilung über Europa und Wettervorhersage für die 
östliche Ostsee. Gegen Gebühr gibt Pillau I das Funkwetter auch auf Anfrage 
und gegebenenfalls eine Sturmwarnung; ferner im Winter Auskunft über die 
Eisverhältnisse an der deutschen Nordsee- und Ostseeküste.
	        
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