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Full text: Jahresbericht 1929

Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1929. 
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angaben durchgesehen, wobei auch nach Möglichkeit die Grenzgebiete berück 
sichtigt wurden, die irgendwie mit den Gezeiten in Berührung gebracht werden 
können, und in einen seit Jahren im Ausbau befindlichen Zettelkatalog auf 
genommen, der bisher allerdings nur nach Verfassernamen geordnet ist 
Die Eintrittszeiten und -höhen der beiden letzten vorhergehenden Hoch- 
und Niedrigwasser nach den Beobachtungen am Pegeltisch wurden während des 
Berichtsjahres einer Hamburger Zeitung zum Abdruck und der Nordischen 
Rundfunk-A. G., Hamburg, regelmäßig werktäglich vormittags zur Verbreitung 
durch den Rundfunk übermittelt. 
d) Sturmflutwarnungsdienst. 
1. Warnungen durch Fernsprecher. Warnungen vor dem Eintreten 
höherer Wasserstände in Hamburg, Harburg-Wilhelmsburg, Neuenfelde, Alten 
werder, Schulau usw. infolge der Einwirkung des Windes auf die Wasserober 
fläche der Nordsee und Elbe wurden im Berichtsjahre an 15 bis 20 durch Fern 
sprecher erreichbare Behörden, Baustellen oder Privatfirmen wiederholt erlassen. 
2. Warnungen durch Wobs-Telegramme. Durch den Sturmflut 
warnungsdienst, der seit fünf Jahren auf die ganze Nordseeküste einschließlich 
ihrer Flußgebiete ausgedehnt ist, wurden im Berichtsjahre 43 Wasserbaubehörden 
oder deren Baustellen, Deich verbände, Gemeinden und Höfe durch Wobs-Telegramme 
wiederholt vor Erhöhungen des Hochwassers um 1.0 m bis über 2.5 m gewarnt. 
3. Warnungen durch den Rundfunk. Wochentags um 10 11 und 2! h , 
Sonntags nur um 21 11 wurden an die Nordische Rundfunk-A. G., Hamburg, An 
gaben über den in Hamburg und im Ems-, Jade-, Weser- und Elbegebiet und 
an der schleswig-holsteinischen Westküste voraussichtlich zu erwartenden Wind 
stau zur Verbreitung durch den Rundfunk geliefert. Wenn Gefahr vorlag, daß 
die Erhöhung des Hochwassers an irgendeinem Teile der Küste mehr als einen 
Meter betragen konnte, wurden der Rundfunkgesellschaft Sturmflutwarnungen 
auch außerhalb dieser festgesetzten Zeit übermittelt und von ihr sofort und 
wiederholt verbreitet. 
e) Instrumente. 
1. Gezeitenrechenmaschine. Der Umbau der Rückseite der Gezeiten 
rechenmaschine ist auch im letzten Jahre nur wenig fortgeschritten, da es nicht 
möglich war, die Maschine längere Zeit außer Betrieb zu setzen. 
Da es sich für viele Zwecke als notwendig erwiesen hat, mit der Gezeiten 
rechenmaschine auch Gezeitenkurven kleinen Maßstabs zeichnen zu können, um 
über die Gezeiten eines längeren Zeitraums einen besseren Überblick zu gewinnen, 
so wurde durch den der Gezeitenabteilung unterstellten Feinmechaniker eine neue 
Vorrichtung in Arbeit genommen, die es gestatten soll, die Umdrehungsgeschwin 
digkeit der Fördertrommel des Zeichenwerkes der Gezeitenrechenmaschine wahl 
weise auf den 24. Teil herabzusetzen, so daß 1 mm in der Längsrichtung des 
durchlaufenden Papieres einer mittleren Sonnenstunde entspricht. 
Die Kontakteinrichtung für das Zeichnen der Stundenmarken, die durch 
Funkenbildung und Verschleiß unbrauchbar geworden ist, wurde in wesentlich 
abgeänderter Form erneuert. 
Da der notwendige Umbau des Empfängers, des eigentlichen Druckwerkes, 
noch nicht vollendet werden konnte, wurden die beiden Geber für das Druck 
werk der Gezeitenrechenmaschine im Berichtsjahre noch nicht an diese angebaut. 
2. Tischpegel. Der Tischpegel, den das Bambergwerk der Askania-Werke 
A. G. in Berlin-Friedenau in neuer Bauart nach den Angaben Dr. Rauschelbachs 
herausgebracht hat, wurde durch die Lieferfirma vor seiner endgültigen Auf 
stellung im Gezeitenzimmer der Deutschen Seewarte in der Ausstellung ozeano- 
graphischer, hydrographischer und hydrologischer Instrumente in Sevilla, die im 
Mai mit dem Internationalen Kongreß für Ozeanographie, Maritime Hydrographie 
und Kontinentale Hydrologie verbunden war, ausgestellt. 
Ein zweiter Tischpegel gleicher Bauart fand im Preußischen Wasserbauamt 
in Weser münde Aufstellung.
	        
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