Skip to main content

Full text: Jahresbericht 1929

Jahresbericht der Deutschen Beewarte für 1929. 
25 
meridiandurchgang geltenden Werte der halbmonatlichen Ungleichheiten in Ab 
zug gebracht, so daß die übrigbleibenden Unterschiede jetzt auf tägliche Un 
gleichheit, auf Abhängigkeit von Parallaxe und Abweichung untersucht werden 
können. Es ist beabsichtigt, diese Untersuchungen durch Anwendung des Hol- 
lerith-Lochkartenverfahrens zu beschleunigen. Die für diese Zwecke notwen 
digen Lochkarten sind bereits beschafft. 
Von den schon in früheren Jahren auf Karteikarten zusammengetragenen 
Hoch- und Niedrigwasserzeiten und -höhen der wichtigsten Pegelstellen der 
deutschen Nordseeküste und ihrer Flußgebiete wurden die Beobachtungen der 
Jahre 1920 und 1921 von Frl. Dr. Straas in mühsamer Vergleichsarbeit durch 
geprüft. Dabei wurde eine sehr große Zahl von Unstimmigkeiten festgestellt, 
die auf Ablesefehler der Pegellatten oder der Pegelaufzeichnungen zurückgeführt 
werden mußten. Besonders bei den Pegelstellen im Emsgebiet waren die Un 
stimmigkeiten außerordentlich zahlreich. Durch Nachprüfung der als verdächtig 
bezeichneten Ablesungen durch die Wasserbauämter an Hand der Pegelbögen 
konnten viele der durch die Vergleichsarbeit entdeckten Fehler ausgemerzt 
werden. 
Die Ermittlung von harmonischen Konstanten deutscher Häfen mußte er 
neut zurückgestellt werden. 
3. Gezeitenstrombeobachtungen. Auf Veranlassung des Büros für 
Uferschutzbauten Helgoland wurden unter der Leitung Dr. Rauschelbachs in den 
Monaten Juni und Juli um die Helgoländer Düne herum, soweit wie möglich 
gleichzeitig, von zwei Fahrzeugen aus Strombeobachtungen durchgeführt. Von 
einer Schute aus, die, soweit die Wetterverhältnisse es irgend zuließen, täglich 
mit Hilfe der Jolle „Marie“ oder des Helgoländer Motorbootes „Lumme“, oder 
beider, aus dem Hafen herausgeschleppt und an der vorher bestimmten Meß 
stelle vor 6 Ankern vermurt wurde, wurde mit zwei Bifilar-Strommessern, und 
zwar mit dem der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft gehörenden 
Strommesser 1927 und mit dem neuen Strommesser 1928 der Deutschen Seewarte, 
an im ganzen 26 Meßstellen in fünf gleichabständigen Tiefen vom Boden bis 
zur Oberfläche beobachtet. In der gleichen Weise wurde von einem besonders 
hergerichteten Floß aus, das ebenso wie die Schute von einem der Hilfsfahrzeuge 
vor 6 Ankern vermurt wurde, mit dem alten Strommesser 1926 der Deutschen 
Seewarte um die Helgoländer Düne herum und auf dem Klippenfelde gemessen, 
und zwar an den 11 weiteren Meßstellen, wo die Schute selbst wegen zu flachen 
Wassers bei Niedrigwasser nicht vermurt werden konnte. Die Strombeobach 
tungen galten der Untersuchung der Einwirkung der Gezeitenströme auf den 
Abbruch der Helgoländer Düne. Dr. Rauschelbach wertete die Registrierstreifen 
an Ort und Stelle schon vorläufig aus und trug die für die Oberfläche und den 
Boden geltenden Ströme nach Geschwindigkeit und Richtung sofort in Karten 
ein, die für die weitere Ausgestaltung der Messungen einen wertvollen Anhalt 
bildeten. Als Beobachter waren tätig: Oberinspektor Thiel und Frau E. Rauschel 
bach und vom Büro für Uferschutzbauten die Techniker Chemnitz, Hobbje oder 
Hildebrandt. Die Beobachtungsstreifen sind zum größten Teil ausgewertet. 
Auf Veranlassung des Preußischen Wasserbauamts in Weser münde wurden von 
Mitte bis Ende September von der dem Wasserbauamt gehörenden Taucherschute 
„T. 1“ aus, die meist mit Hilfe der Motorbarkasse „Weser“ vor sechs Ankern 
vermurt wurde, in der Geeste-Mündung mit den beiden Bifilar-Strommessern 
1927 und 1928 Gezeitenstrombeobachtungen in fünf gleichabständigen Tiefen 
von der Oberfläche bis zum Boden angestellt. Durch diese Messung sollte 
festgestellt werden, welchen Einfluß die beiderseitigen Molen an der Geeste- 
Mündung und im Vorhafen zu den neuen Fischereihafenschleusen ausüben. Als 
Beobachter an den Messungen, die unter der Leitung Dr. Rauschelbachs standen, 
nahmen teil: Frau E. Rauschelbach und zeitweise Oberinspektor Thiel, vom 
Wasserbauamt Wesermünde Regierungsbauführer Kaufmann. Die Beobachtungs 
streifen sind bereits zur Hälfte ausgewertet. 
Die Registrierstreifen von den im Jahre 1928 auf Veranlassung des Wasser 
straßenamts in Hamburg ausgeführten Gezeitenstrombeobachtungen auf der Elbe
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.