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Full text: Jahresbericht 1929

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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1929. 
wiesen: 1 vollständiger Kompaßprüftisch, 3 Schalteinrichtungen für Netzspannungen 
zwischen 5 und 250 Volt, 17 Scherentaster für die Laternenprüfung. Der Rest der 
verfügbaren Mittel wurde für die Instandhaltung und Reparatur der vorhandenen 
Instrumente und Prüfungseinrichtungen verwandt. 
h) Hauptagenturen, Agenturen und Prüfstellen. 
Die Jahresbesichtigung der Hauptagenturen, Agenturen und Prüfstellen der 
Deutschen Seewarte durch den Abteilungsvorstand mußte aus Sparsamkeits 
gründen auch im Jahre 1929 ausfallen. Das Prüfungsinstrumentarium dieser Stellen 
wurde nach Bedarf repariert und im Rahmen der vorhandenen Mittel ergänzt. 
Die im Marine-Observatorium zu Wilhelmshaven betriebene Laternenprüf 
stelle der Deutschen Seewarte ist mit dem 31. Dezember 1929 eingegangen. 
Als Ersatz für den im Frühjahr 1929 verstorbenen Kapitän Rabe von der 
Hauptagentur in Bremen ist Kapitän Hopfmann nach erfolgter Ausbildung in 
der Deutschen Seewarte bei der Hauptagentur Bremen eingestellt worden. An 
Stelle des am 1. April 1929 in den Ruhestand getretenen Hafenmeisters, Kapitän 
Gollin, hat der neue Hafenmeister, Kapitän Blume, die Geschäfte der Agentur 
der Deutschen Seewarte in Brake übernommen. Zur Sicherstellung des Licht 
zeitsignalauslösungsbetriebes der Hauptagentur in Cuxhaven ist daselbst eine 
Hilfskraft nebenamtlich beschäftigt worden. 
VI. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung IV. 
Zeitsignal- und Uhrenprüfungswesen. Zeit- und Ortsbestimmungen. Astronomische 
Navigation und Funkortung. 
Statt des Ende März ausscheidenden wissenschaftlichen Angestellten des 
Astronomen Dr. P. Meier wurde der Physiker und Ingenieur E. Treusein ange 
stellt, um den zahlreichen im Bereiche des Zeitdienstes und der Zeitmeßkunde 
auf technisch-physikalischem Gebiete liegenden Aufgaben der Abteilung besser 
und leichter als bisher gerecht werden zu können. 
A. Zeitsignalwesen. 
a) Nauener Zeitdienst und Instrumentarium. 
In der Aussendung der Nauener Zeitsignale trat dadurch eine wesentliche 
Änderung ein, daß ab 10. Mai die 3100 m-Welle fortfiel, denn nach den Bestim 
mungen des Washingtoner Weltfunkvertrages mußte die Aussendung tönender 
Funkzeichen eingestellt werden. Um denjenigen Benutzern, die nicht in der 
Lage sind, die 18 km-Welle zu empfangen und um den Bordfunkstellen, die 
noch mit reinem Detektorempfang ausgerüstet sind, die Aufnahme des Zeit 
zeichens zu ermöglichen, ist durch das Reichspostzentralamt folgende Regelung 
getroffen worden: Um 12 Uhr MGZ. wird das Hauptsignal durch den Deutsch 
land-Sender übertragen und um 0 Uhr durch den Küstenfunksender Norddeich, 
beides auf der Welle 1635 m. Leider findet eine Übertragung des Koinzidenz 
signals durch diese beiden Sender bis jetzt noch nicht statt. Die Übertragung 
durch den Deutschland-Sender hat ferner zu Klagen Anlaß gegeben, weil die 
Regelmäßigkeit der Aussendung, besonders an Sonn- und Feiertagen, zu wünschen 
übrig läßt. Da weite Kreise nicht in der Lage sind, die 18 km-Welle aufzunehmen, 
ist nach Auffassung der Seewarte den praktischen Bedürfnissen durch die Neu 
regelung bis jetzt nicht in ausreichendem Maße entsprochen worden. — Eine weitere 
Änderung in der Aussendung ist am 1. Dezember eingetreten. Mit diesem Tage ist 
die bisherige seit dem 15. Juni 1924 bestehende Form des Koinzidenz-Signals ver 
lassen worden und statt dessen die sogenannte internationale, wie sie vom Eiffel 
turm her bekannt ist, zur Einführung gekommen: Der Anfang der Halbsekunden 
striche beginnt jetzt zu den vollen Minuten; zwischen je zwei Strichen liegen 
60 Punkte — die Minute wird also in 61 Teile geteilt. Hierdurch ist das Koinzidenz- 
Signal praktisch leichter und besser verwendbar geworden. Als Signalgeber wird 
das bereits im vorigen Jahre von der Firma W. Bröcking fertiggestellte Instrument
	        
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