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Full text: Jahresbericht 1929

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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1929. 
Seewarte zum Abdruck gelangen. Dabei wird besonders an die technische 
Navigation, die Fortschritte des Funkpeilers, des Echolots und an Abhandlungen 
aus dem Gebiete der Meteorologie, der Ozeanographie, der Gezeiten, der prak 
tischen Orkankunde und der Seemannschaft gedacht. 
i) Bücher. 
Die in der Abteilung vorhandenen Seehandbücher und Leuchtfeuerverzeich 
nisse wurden an Hand der „Nachrichten für Seefahrer“ auf dem laufenden erhalten. 
Die Hauptagenturen und Agenturen der Deutschen Seewarte wurden mit 
den notwendigen Karten und Büchern ausgerüstet. 
k) Mitarbeit an den Seehandbüchern. 
Die Abschnitte: Strömungen, Lotungen, Dampfer- und Seglerwege und 
Orkankunde der Seehandbücher: Ostchinesisches Meer, Nordküste Rußlands I. Teil, 
Nord- und Westküsten Spaniens und Portugals, I. Teil, und die Nordküste Spaniens 
wurden in der Abteilung hergestellt. 
1) Flaschenposten. 
Im Berichtsjahr wurden auf der Deutschen Seewarte 173 aufgefundene 
Flaschenposten eingeliefert. Eine besonders interessante Trift hat eine am 
5. März 1927 vom Segler „Padua“, Kapitän C. Schuberg, auf 10° S-Br. und 
26° 8' W-Lg. über Bord gesetzte Flasche ausgeführt. Sie wurde am 12. Dezember 
1929 auf 61° 56' N-Br. und 6° 42' W-Lg. bei den Färöern im Wasser treibend 
aufgefischt. Wahrscheinlich hat die Flasche ihren Weg durch das Karaibisehe 
Meer, den Golf von Mexiko, die Florida-Straße und mit dem nördlichen Zweige 
des Golfstroms über den Nordatlantischen Ozean genommen; das bedeutet einen 
Weg von etwa 9900 Sm in 1013 Tagen. 
m) Stromversetzungen. 
Einen erfreulichen Fortschritt hat die Mitarbeit an der Erforschung von 
Meeresströmungen gemacht. Die meisten Strandungen sind auf Stromversetzung 
zurückzuführen. Aus diesem Grunde plant die Deutsche Seewarte Werke zu 
schaffen, die den Schiffsführer zeigen sollen, mit welchen Richtungen und 
welchen Beträgen an Strom bei den einzelnen Küstengebieten er bei seiner 
Ansteuerung zu rechnen hat. Dazu mußte eine Beobachtungstätigkeit organisiert 
werden, die die Stromversetzung mit möglichster Genauigkeit feststellt. Es 
genügt nicht, die Stromversetzung für ein Etmal in 24 Stunden zu vermerken, 
sondern es mußte der Strom auf kürzere Strecken erfaßt werden. Denn bei der 
bisherigen Beobachtungsmethode entziehen sich, bei den stark wechselnden 
Strömen, die Einzelheiten der Wahrnehmung; es kommt sehr oft vor, daß bei 
der 24stündigen Feststellung ein Strom den anderen aufgehoben hat, und am 
Mittage, wo die Ortsbestimmung in das Tagebuch eingetragen wird, eine Ver 
setzung = 0 herauskommt, während tatsächlich das Schiff in starken Strömen 
geschwommen ist. Zu diesem Zweck wurden besondere Stromversetzungs 
formulare hergestellt. Wie sehr von den Seefahrern eine solche Arbeit gewünscht 
wird, geht aus ihrer Mitarbeit auf diesem Gebiet hervor. Es sind im Berichts 
jahr 421 Einsendungen mit 8683 Einzelbeobachtungen bei der Deutschen Seewarte 
eingelaufen gegen 248 Einsendungen mit annähernd 2000 Beobachtungen im 
Vorjahre. Bevor jedoch mit der Bearbeitung des geplanten Werkes begonnen 
werden kann, sind noch zahlreiche weitere Beobachtungen notwendig. 
n) Seekarten. 
Der Seekartensammlung wurden während des Berichtsjahres 531 neue Karten 
eingereiht. Von dieser Zahl rühren weit über ein Drittel, nämlich 197 Karten, 
aus Schenkungen her, und zwar waren dem Umfange nach hieran beteiligt: 
Hydrographie Office, U. S. A., Washington. 
Departamento de Navegación e Hidrografía, Valparaiso. 
Herr Kapitän Meyer vom Dampfer „Ditmar Koel“. 
Kgl. Sjökarteverket, Stockholm. 
Dienststelle der Marineleitung, Hamburg. 
Firma Edwards, Henriguez & Co., Curasao.
	        
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