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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1928.
Hannover—Berlin
„ —Hildesheim—Berlin
„ —Magdeburg
„ —Braunschweig
„ —Hildesheim—Goslar—
Wernigerode—Quedlinburg—
Schkeuditz
Hannover—Schkeuditz
„ -—Erfurt
Hannover—Kassel
„ —Frankfurt
„ —Essen
„ —Dortmund
„■ —Osnabrück
„ —Amsterdam
„ —Bremen
„ —Hamburg
„ —Lübeck.
Außer dem eigenen Flughafen beriet die Flugwetter warte Hannover voll
ständig die Flugplätze: Magdeburg, Braunschweig, Hildesheim; teilweise:
Osnabrück und Kassel mit den Strecken:
Magdeburg—Halle
„ —Erfurt
„ —Kassel
„ —Hannover
„ —Berlin
Braunschweig—Hannover
Osnabrück—Hannover
Kassel—Hannover
„ —Magdeburg.
Die Startzeiten drängten sich in Hannover, dem Durchgangshafen, zu be
stimmten Stunden am Vor- und Nachmittag in unangenehmer Weise zusammen.
Hannover war im Sommer noch Bezirkssender für Nordwestdeutschland, seit
Beginn des Winterluftverkehrs gab es diese Stellung an Hamburg ab und be
gnügte sich mit einem kleineren Nachrichtensammelgebiet von den Flußläufen
der mittleren Weser, der Aller und der Leine.
Der Kabelbetrieb nahm einen ganz gewaltigen Umfang an. Hannover, auch
im Kabelnetz durchaus zentral gelegen, bewältigt hier den gesamten Austausch
zwischen Süd und Nord, Ost und West.
Das Kartenmaterial als Unterlage für die wetterkundliche Beratung der
Flugzeugführer war von der Zentrale des Höhenwetterdienstes in Berlin ein
heitlich für alle deutschen Flugwetterwarten geregelt worden. Aus der großen
Karte, die ganz Zentraleuropa umfaßt, gab es für die einzelnen Warten regionale
Ausschnitte, die ihrem Aktionsradius entsprachen.
Die Lage Hannovers am Nordrand der deutschen Mittelgebirge und in der
Nähe verschiedener wichtiger Einfallpforten in dasselbe brachte besonders an
Schlechtwettertagen einen lebhaften Verkehr von nicht planmäßigen Flugzeugen.
Auch bei Sport- und Schulflügen, zum Teil auf größere Fernstrecken, z. B. bis
Schlesien, wurde die wetterkundliche Beratung in steigendem Maße in Anspruch
genommen.
Ganz erheblich ist die Tätigkeit der F-T.-Beratung an Maschinen in der
Luft angewachsen. Nicht nur aut der Strecke Berlin—Amsterdam, auch von süd
licheren über die Berge führenden Strecken, besonders von der Strecke Berlin-
Köln, wurde Hannover fast täglich um Auskunft angerufen.
Durch das Entgegenkommen der Deutschen Luft Hansa war es auch in diesem
Sommer wieder den beratenden Meteorologen möglich geworden, durch häufiges
Mitfliegen sich die nötige Vertrautheit mit den Streckensonderheiten zu erwerben.
5. Wirtschaftswetterdienst Hannover.
In recht erheblich gesteigertem Maße bedient die zahlreich um Hannover
herum gelagerte Industrie sich des Wirtschaftsdienstes der Wetterwarte Hannover.
Die großen Werke wie Günther Wagner und Sichel gehören zu den ständigen
Abonnenten. Der Gewitterwarnungsdienst für das Stromnetz des Großkraftwerks
Hannover wurde auch in diesem Sommer durchgeführt. Aber gar nicht zu ver
gleichen mit der sommerlichen Tätigkeit ist die viel größere des Winterhalb
jahrs. Hier sind zum Teil neue Absatzgebiete entstanden. Der Blumengroß
handelsverband läßt seinen gesamten Blumentransport aus Italien und der
Riviera, sowie aus Holland wegen der Frostgefahr wetterkundlich beraten. Han
nover hat hier die Beratung von Holland nach sämtlichen Teilen Deutschlands
übernommen. Die Arbeitsgemeinschaft der hannoverschen Sportvereine hat sich