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Full text: Jahresbericht 1927

Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1927. 
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3. Warnungen durch den Rundfunk. An die Nordische Rundfunk- 
Aktiengesellschaft, Hamburg, wurden wochentags zweimal täglich, um 10 h und 
21 h , Sonntags nur um 21 h , Angaben über den an der deutschen Küste voraus 
sichtlich zu erwartenden Windstau oder über eintretende Sturmfluten zur Ver 
breitung durch den Rundfunk geliefert. Wenn die Gefahr einer höheren Sturm 
flut erkannt wurde, so wurden die Sturmflutwarnungen auch noch außerhalb der 
festgesetzten Zeiten der Rundfunkgesellschaft übermittelt und sofort und wieder 
holt von ihr verbreitet. 
e) Instrumente. 
1. Gezeitenrechenmaschine. Der Umbau der Rückseite der Gezeiten 
rechenmaschine durch den der Gezeitenabteilung unterstellten Feinmechaniker ist 
im Berichtsjahre bis zur Hälfte durchgeführt worden. 
Die Firma Neufeldt & Kuhnke in Kiel, die im November 1926 den Auftrag 
zum Bau des neuen Druckwerkes für die Gezeitenrechenmaschine erhalten hatte, 
versuchte Anfang März diesen Auftrag zurückzugeben. In dankenswerter Weise 
erklärten sich die Askania-Werke in Berlin-Friedenau bereit, die Durchbildung 
und Anfertigung des von der Firma Neufeldt & Kuhnke vorgeschlagenen Druck 
werkes zu übernehmen, wobei sie sogar noch auf einen Teil der für das Druck 
werk bewilligten Mittel als Entgelt für die zum Entwurf aufgewandte geistige 
Arbeit verzichten mußten. Bis zum Ende des Berichtsjahres war das eigentliche 
Druckwerk in seinen Einzelteilen fertiggestellt. 
2. Tischpegel. Ein Tischpegel, den die Askania-Werke in Berlin-Friedenau 
in neuer Bauart nach den Angaben Dr. Rauschelbachs herausgebracht haben, 
wurde bei dieser Firma in Auftrag gegeben; er soll als Ersatz für die alte 
Kuhlmannsche Pegelfernübertragung dienen, die sehr viel Wartung bedarf und 
einen großen Platz beansprucht. 
3. Hochseepegel. Die Bewilligung von Mitteln für einen Hochseepegel 
hat es ermöglicht, bei den Askania-Werken in Berlin-Friedenau einen ganz neu 
artigen Versuchspegel, für dessen Bauart Dr. Rauschelbach die notwendigen An 
gaben lieferte, zur Ausführung bringen zu lassen. Dank dem Entgegenkommen 
der Marineleitung konnte für den ersten Versuchsbau der Pegelkessel eines alten, 
nicht mehr verwendungsfähigen Pegels nebst Unterbau Verwendung finden. 
4. Selbstzeichnender Strommesser. An dem neuen an Bord elektrisch 
selbstzeichnenden, bifilar aufgehängten Strommesser, der nach den Angaben 
Dr. Rauschelbachs von dem Feinmechaniker der Deutschen Seewarte erbaut 
worden ist, ist das Anschlußstück für die Kabelanschlüsse neu durchgebildet 
worden. 
Im Laufe des Berichtsjahres hat der Ingenieur Kähler im Aufträge der 
Askania-Werke in Berlin-Friedenau den Strommesser und seine Zubehörteile mit 
Ausnahme des von der Firma H. Wetzer in Pfronten gebauten Schreibapparates 
zwecks einer späteren werkstättenmäßigen Anfertigung zusammen mit Dr. Rauschel 
bach neu durchgebildet. Der Bau des ersten neuen Instrumentes wurde dadurch 
möglich, daß die Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft Dr. Rauschelbach 
bereitwillig die notwendigen Mittel zur Verfügung stellte. Ihr sei auch hier an 
dieser Stelle der Dank der Deutschen Seewarte zum Ausdruck gebracht. Das 
Instrument wurde bei Gelegenheit der Strommessungen im Ostfriesischen Gatje 
zum ersten Male erprobt. 
Besondere Mühe wurde auch auf eine zweckmäßige und überall anwendbare 
Ausbringungsvorrichtung für den Strommesser verwandt; hierbei hat sich Ober 
inspektor Thiel besonders verdient gemacht. 
f) Feinmechanikerwerkstatt. 
Die dienstliche Tätigkeit des Feinmechanikers erstreckte sich allgemein am 
letzten Tage einer jeden Woche auf die Instandhaltung und Reinigung der In 
strumente und Apparate im Hauptgebäude, in der Abteilung IV und beim Hafen 
dienst der Deutschen Seewarte. Er hat ferner die Akkumulatorenbatterien der 
Fernsprechzentrale zu überwachen und gelegentlich den Lichtbildapparat zu 
bedienen.
	        
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