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Full text: Jahresbericht 1888

Elfter Jahres-Bericht der Direktion. 
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Es entfielen demnach auf den 
Herrn Prof. Dr. Neumayer 2 Stunden 
„ Dr. Ambronn 100 „ 
„ Hauptlehrer Eylert 481 „ 
Ausserdem wurden an 20 Abenden, je nach Maassgabe der Witterung mehrere Stunden auf praktische 
Hebungen in den Beobachtungen mit einfacheren, für die Nautik in Betracht zu ziehenden astronomischen 
Instrumenten verwendet, deren Leitung dem Herrn Dr. Ambronn zufiel. 
Die Uebungsfahrten zum Zwecke der praktischen Ausführung von Untersuchungen über die Deviations- 
Verhältnisse der Kompasse an Bord eiserner Schiffe nahmen in diesem Jahre 2B Stunden in Anspruch. 
Eine Bestimmung der erdmagnetischen Elemente an einem eisenfreien Orte ausserhalb der Stadt wurde, 
wie alljährlich, auch in diesem Jahre und zwar am 14. September ausgeführt und dazu die Zeit von 6 Uhr 
morgens bis 5 Uhr abends verwandt. 
Im Vorjahre 1887 betrug die Anzahl der regelmässigen, d. h. gemäss dem Stundenpläne ertheilteu 
Unterrichtsstunden 620. Die in diesem Jahre geringere Anzahl von 583 Stunden erklärt sich durch die 
in Folge der hohen Verfügung der Kaiserlichen Admiralität vom 13. Januar 1888, J.-No. M 129, veranlasssten 
Bericht-Erstattung der Direktion vom 18. Januar er., worauf eine Reduzirung des Unterrichts erfolgte, da 
in diesem Jahre nicht wie im Vorjahre mehrere Hülfslehrkräfte eingestellt werden konnten. — Ein Vergleich 
der in vorstehender Aufstellung in Klammern beigefügten Zahlen, welche die Anzahl der Unterrichtsstunden 
in der angegebenen Disziplin aus dem Vorjahre andeuten, mit der jetzt gegebenen Stundenzahl zeigt, auf 
welche Lehrfächer sich die Reduktion des Unterrichts erstreckte. 53 Unterrichts-Stunden über Hydrographie 
und Meteorologie, welche im Vorjahre gegeben wurden, sind in diesem Jahre ganz in Wegfall gekommen. 
Trotzdem blieb, um den Zielen, die der Kursus sich gestellt hat, einigermaassen entsprechen zu können, 
eine grössere Belastung der beiden Lehrer gegen das Vorjahr unabweisbar. Fs entfielen im Vorjahr nur 
71 Stunden auf Herrn Dr. Ambronn gegen 100 in diesem Jahre, wobei noch zu bemerken ist, dass der 
selbe Herr im Vorjahre nur in 25 Stunden die abendlichen Beobachtungen der Theilnehmer überwachte, 
während er jetzt an 20 Abenden in etwa durchschnittlich 2V2 Stunden, d. h. insgesammt in 50 Stunden 
Abend- bezw. Nachtdienst übernommen hat. — Auf den Hauptlehrer Eylert entfielen im Vorjahre 443 Stunden 
gegen 481 in diesem Jahre, wobei noch in Betracht kommt, dass derselbe durch eine Erkrankung im Monat 
Juli 34 Unterrichts-Stunden aussetzen musste. 
Die Vermehrung der Stundenzahl bei einzelnen Lehrfächern, gegenüber der des Vorjahres, wird einer 
seits durch den Umstand erklärt, dass in diesem Jahre zuerst die Lehre vom Kompass mit in das Gebiet 
der Lehre von der Deviation hinübergezogen wurde, was sich als sehr praktisch erwies, während dieselbe 
früher zur Lehre von den magnetischen Instrumenten gehörte, andererseits war sie in der Individualität 
der Theilnehmer begründet. 
Ein besonders erschwerender Umstand für den diesjährigen Lehrkursus lag in der so sehr verschiedenen 
Auffassungsgabe der einzelnen Theilnehmer. Es war den Lehrern nicht möglich, den Unterricht so einzu- 
richten, dass sämmtliche Theilnehmer folgen konnten, ohne einen Theil derselben, wegen zu langsamen 
Fortschreitens, in einer die Aufmerksamkeit derselben störenden Weise zu ermüden. 
Dass der Unterricht in diesem Jahre nur von 2 Lehrern ertheilt wurde, statt von 4 im Vorjahre, kann 
im Allgemeinen nur als von günstigem Einflüsse bezeichnet werden. Es würde jedoch für den Fall, dass der 
Kursus wirklich das leisten soll, was von ihm erwartet werden kann, nothwendig sein, den zweiten Lehrer 
in noch erheblicherem Maasse zur Unterrichts-Ertheilung heranzuziehen, als bisher geschehen ist und 
konnte. Namentlich aber müsste dafür Sorge getragen werden, dass derselbe nicht erst nach Absolvirung 
einer sechsstündigen anstrengenden Dienstzeit, wie bisjetzt es meistens der Fall war, in den Unterricht 
eiutreten kann, da dadurch derselbe auf die Dauer überanstrengt werden muss. 
Auch der Umstand, dass an diesem Kursus, ausser dem oben erwähnten Herrn Auhagen, kein 
Hospitant sich betheiligte, war für den Unterricht nur förderlich. Die fast auf die Hälfte reduzirte Stunden 
zahl im Unterricht über physikalische Gegenstände machte es unmöglich, auf die heutzutage auch für die 
praktische Schifffahrt so bedeutenden Haupt-Grundgesetze der analytischen Mechanik auch nur einiger 
maassen soweit einzugehen, wie es für den Kursus als wünschenswert!! bezeichnet werden muss. Besonders 
war das aus dem Grunde unmöglich, weil die diesbezüglichen Erörterungen mit in die Lehre von der
	        
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