Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1805.
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mente, welche eine Prüfung derselben durch die Ahth. II der Seewarte wünschten
oder sich wegen Vervollkommnung derselben in der Abtheilung Rath holen wollten,
umfafste in dem Berichts-Jahre 550 Personen gegen 612 im Vorjahre.
IX. Bericht über die Thätigkeit der Abtheilung III.
Pflege der Witterungskunde, der Küsten-Meteorologie und des Sturmwarnungswesens
in Deutschland.
Wie in den vorhergehenden Jahren wurde säramtliches eingehende Material
sorgfältig geprüft und das für den Druck bestimmte Material druckfertig gemacht.
In diesem Jahre erfolgte die Drucklegung des Meteorologischen Jahrbuches für
1894. Eine erhebliche Äenderung des hierin veröffentlichten Beobachtungs-Mate
rials fand nicht statt.
Wettertelegraphie.
I. Einrichtung des wettertelegraphischen Verkehrs der Seewarte mit den meteorologischen Instituten
und Stationen Europas.
Eine Äenderung ist hierin nicht eingetreten.
II. Tägliche telegraphische Berichterstattung an das Publikum.
Seit dem 6. März erhielt die Bädeker-Zeitung in Essen a. d. Ruhr ein täg
liches Telegramm, enthaltend die Beobachtungen von 14 deutschen Stationen in
je 2 Gruppen.
Ha. Oie Normal-Beobachtungs-Stationen und Signalstellen der Seewarte an der Deutschen Küste.
Aenderungen und Personenwechsel kamen bei den Normal-Beobach
tungs-Stationen im Berichts-Jahre nicht vor.
Auf die Neuaufstellung des Anemometers zu Neufahrwasser mufste verzichtet
werden, da ein geeigneter Platz für die Aufstellung nicht gewonnen werden konnte.
Das dort bisher aufgestellte Instrument wurde an die Seewarte auf deren An
ordnung wieder zurückgeschickt. Beabsichtigt wird, an einem geeigneten Orte der
Pommerschen Küste ein Anemometer aufzustellen..
An den Signalstellen der Seewarte kamen folgende Aenderungen vor:
Zu Stralsund übernahm seit dem 1. April der Hafenmeister Herr Topp
die Bedienung der Signalstelle an Stelle des Schiffskapitäns Herrn Meiutzloff,
welcher dieselbe seit dem Tode des vormaligen Hafenmeisters Koch eingenommen
hatte, ebenso zu Schleimünde seit dem 1. Mai der Lootse Herr Jensen an
Stelle des Leuchtfeuerwärters Herrn Dehn, zu Flensburg seit dem 1. Juni der
Hafenmeister Herr Hüser an Stelle des Navigations-Schullehrers Herrn Pheiffer,
zu Carolinensiel seit dem 1. Oktober der Hafenmeister Herr Cassens statt
des verstorbenen Hafenmeisters Hook, zu Marienleuchte seit dem 1. Dez.
der Leuchtfeuerwärter Herr Nötzel an Stelle des Leuchtfeuerwärters Herrn
Dittschlag.
Zu Süderhöft (St. Peter) wurde um Mitte Juli eine neue Signalstelle II. Kl.
errichtet. Als Signalist fungirt der Seemann Herr Klaus Jacobs, während der
Lehrer Herr Kickbüsch die schriftlichen Arbeiten ausfertigt.
Die Signalstelle zu Leba wurde in eine solche I. Klasse umgewandelt.
Zu Stralsund und Stettin wurden die Wetterkasten nach geeigneteren
Stellen verlegt, und zwar zu Stettin nach dem Küstenbezirksamte, zu Stralsund
in die Nähe des Signalmastes,