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„Heute, als am 15. Juni des Jahres 1880, wurde des Nachmittags um 3 Uhr 30 Minuten der Grundstein
zu dem neuen Dienst-Gebäude für die Deutsche Seewarte gelegt.
„Es geschah dies zur Zeit der glorreichen Regierung Sr. Majestät des deutschen Kaisers Wilhelm I.,
als Se. Magnifizenz Bürgermeister Dr. C. Petersen Präses des Senates der freien und Hansastadt Hamburg
war und Seine Exzellenz der Kaiserliche Admiral und Königliche Staatsminister von Stosch, als Chef der
Admiralität, die Deutsche Seewarte unter seiner Verwaltung hatte und der Wirkliche Admiralitätsrath Professor
Dr. G. N eumayer, Direktor dieses Institutes war.
„Die Erbauung dieses Gebäudes nahm ihren Anfang im Spätjahre 1879 und wird voraussichtlich im
Spätjahre 1881 zu Ende geführt werden können, um alsdann seiner Bestimmung überwiesen zu werden.
Die Baupläne sind nach den Entwürfen der Architekten Kirchenpauer undPhilippi in Hamburg, welche
auch den Bau leiteten, ausgeführt.“
Mit dieser Urkunde zusammen wurden die auf einem beigelegten Verzeichnisse aufgeführten Gegen
stände in eine Blechkiste eingelöthet und das Ganze eingemauert in Gegenwart Sr. Magnifizenz des Herrn
Bürgermeister Dr. Kirchenp au er, des Geheimen Oberpostrath und Oberpostdirektor Letz, des Kapitän
zur See a. D. Weickhmann, des Oberingenieurs F. A. Meyer, der Reichsinspektoren für Navigations
schulen G. Rümker, Dh’ektor der Sternwarte in Hamburg, und Schreiber, Königlicher Direktor der
Navigationsschule in Leer, des Navigationsschuldirektors Niebour, des Vorsitzenden des Hamhurgischen
nautischen Vereins und Direktors der Seemannsschule auf Steinwärder, Kapitän M athie ssen, und mehre
rer anderer Geladenen, sowie des gesammten Personals der Deutschen Seewarte.
Die in den Grundstein gelegten Schriften und Geldmünzen sind folgende:
1. Elf Blatt Zeichnungen von dem Gebäude. — 2. Wetterkarte vom Montag, den 14. Juni 1880. — 3. Abonne
ments-Depesche vom 14. Juni 1880. — 4. Hafentelegramme vom 15. Juni 1880. — 5. Zwei Wetterkarten. —
6. Nachmittagsbericht vom 14. Juni 1880. — 7. Sturmwarnung vom 7. Juni 1880 mit Karte. — 8. Ver
zeichniss der Zeitungen, welche Wetterberichte der Seewarte puhliziren. — 9. Isobarenkarte mit Telegramm
vom 15. Juni 1880. — 10. Monatliche üebersicht der Witterung pro Januar und Februar 1879. — 11. Prü
fung der Prognosen pro Mai 1880. — 12. Wetterkarten der Zeitschrift „Natur“ pro Januar, Februar und
März 1880. — 13. Bericht über die ausübende Witterungskunde für 1879 von Dr. van Bebher. —
14. „Hamburger Nachrichten“ vom 15. Juni 1880. — 16. „Reform“ von demselben Tage. — 16. „Ham
burger Fremdenblatt“ von demselben Tage. — 17. „Hamburgischer Correspondent“ von demselben Tage. —
18. „Hamburgische Börsenhalle“ vom 14. Juni 1880. — 19. An Münzen: 1 Doppelkrone; 1 Krone; 1 Fünf
markstück in Gold; 1 Fünfmarkstück in Silber; 1 Zweimarkstück; 1 Einmarkstück; 1 Fünfzigpfennigstück
älterer Prägung; 1 Fünfzigpfenuigstück neuerer Prägung; 1 Zwanzigpfennigstück; 1 Zehnpfennigstück; 1 Fünf
pfennigstück ; 1 Zweipfennigstück; 1 Einpfennigstück und 1 Schilling, 1 Sechsling, 1 Dreiling in Silber, frühere
Hamburgische Münzen.
Nach Verlesung der Urkunde und des Verzeichnisses gab Herr Oberpostdirektor Letz den besten
Wünschen für das fernere Wohl der Welthandelsstadt Hamburg in folgender Rede Ausdruck:
„Es ist an dieser Stelle und in diesem Stadium der Feier wohl angebracht, der Stadt zu gedenken,
welcher wir es verdanken, dass sich dieses Gebäude an dem herrlichen Orte erheben wird. Der Senat und
die Bürgerschaft der freien und Hansastadt Hamburg haben in vollem Verständnisse der Bedeutung des
Institutes, welches hier wirken soll, den Stint fang, diesen Lieblingspunkt des Hamburger Bürgers, dem
Gebäude der Deutschen Seewarte zur Baustätte gewährt. Jahrhunderte hindurch hat Hamburg die hervor
ragendste Stelle unter den deutschen Städten eingenommen, welche den Weltverkehr zur See und den Welt
handel vermitteln. Möge es auch ferner und in kommenden Jahrhunderten gedeihen, seine Bürger und
seine Regierung von gleich hohem Sinne getragen werden, wie sie solchen stets und auch in diesem Falle
bewiesen haben. Ich fordere Sie auf, ein dreifach donnerndes Hoch auf Hamburgs Gedeihen und
das seiner Bürger ertönen zu lassen,“
Nun nahm Herr Bürgermeister Dr. Kirchenpauer als Vertreter des Senats und als Vertreter Ham
burgs das Wort:
„Meine Herren! Gestatten Sie auch mir, einige wenige Worte zu sagen, um als Vertreter des Senates und
der Stadt auch unsererseits den Glückwunsch darzubringen und unsere Freude darüber auszusprechen, dass
das nach langer Vorbereitung rüstig begonnene Werk bis an diese Feier gelangt ist, welche ja nach alter