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nämlich schwierig ist, bei dem Gebrauche dieses Apparates dem Quecksilber-Faden des Thermometers
ausserhalb des siedenden Wasserdampfes wegen des Entweichens des Dampfes aus der oberen Oeffnung des
Gefasses, durch welches das untere Ende des Thermometers in den Dampf eingesenkt wird, eine auch nur
einigermaassen konstante Temperatur zu geben, so ist es kaum möglich, die Bestimmung des Siedepunktes
mit der erforderlichen Sicherheit auszuführen. Die Ermittelung der genauen Korrektion, welche an die
Ablesungen für die Abweichung der Temperatur des Fadens von der Siedehitze anzubringen ist, wird da
durch sehr erschwert und überdies höchst zeitraubend. Aus diesem Grunde muss die Anschaffung eines
Siedepunkts-Apparates, welcher ermöglicht, das ganze Thermometer bis zum oberen Ende der Quecksilber-
Säule in siedenden Wasserdampf einzutauchen, als ein baldmöglichst zu erfüllendes Desiderat bezeichnet
werden.
Ausser den oben aufgeführten, im Jahre 1881 geprüften Barometern und Thermometern mussten wegen
grober Fehler als zur Prüfung ungeeignet die folgenden Instrumente zurückgewiesen werden:
1 Normal-Barometer, 8 Marine-Barometer, 1 Aneroid, 10 ärztliche Thermometer und 21 Marine-
Thermometer.
Die Beschaffung von Instrumenten belief sich im Jahre 1881 auf;
1 Barograph mit Laufgewicht nach Dr. Sprung, 3 Stations-Barometer, 15 Marine-Barometer, 120 Ma
rine-Thermometer.
An Barometern waren Ende 1881 vorhanden:
8 Normal-Barometer nach Koppen,
2 Fortin’sche Barometer,
1 Normal-Gefass-Barometer von Adie,
2 Heber-Barometer nach Fuess-Wild,
1 Normal-Heber-Barometer von Greiner,
25 Stations-Barometer,
143 Marine-Barometer,
51 Aneroid-Barometer.
Es bedarf wohl kaum der Erwähnung, dass unter den hier angeführten Instrumenten auch alle jene
inbegriffen sind, welche sich an den Beobachtungs-Stationen, Signalstellen und an Bord von Schiffen befinden.
2. Die Beschaffung und Prüfung astronomischer und magnetischer Instrumente.
Hinsichtlich des Verkehrs von Kapitänen und Mechanikern in der Abtheilung II zu Zwecken der
Rathserholung und Besprechung über Konstruktion von Instrumenten etc. kann nur das wiederholt werden,
was im Jahresberichte II, Seite 57, gesagt wurde. Es nahm dieser Verkehr auch während des Berichts
jahres und unerachtet der mit dem Umzuge verknüpften Störungen stetig zu.
Nach den im Jahres-Berichte I dargelegten Normen und Methoden wurden im Jahre 1881 geprüft;
a. Sextanten und Oktanten 80 (gegen 124 im Vorjahre)
b. Kompasse 81 ( „ 27 „ „ )
c. Kompensations-Magnete 106 ( „ 199 „ „ )
zusammen 267 (gegen 350 im Vorjahre).
Ausser diesen Instrumenten wurde ein Prismenkreis zur Abstellung sofort hervortretender Mängel
ohne eingehende Prüfung zurückgegeben, und 9 Sextanten, beziehungsweise Oktanten wurden, wegen zu
grosser Fehler von der Prüfung zurückgewiesen.
Durch die Verlegung des Prüfungsortes für Sextanten und Oktanten nach dem neuen Dienst-Gebäude
wurde es erforderlich, von demselben aus die der Prüfung zu Grunde liegenden Normal-Winkel neu zu
bestimmen. Es wurden die dazu erforderlichen Messungen mit dem Universal-Instrumente der Hamburger
Sternwarte von Ertel & Sohn in München in den Monaten Oktober und November 1881 ausgeführt. Die
Einrichtungen zum Prüfen von Reflexions-Instrumenten in der Loggia des Südthurmes der Seewarte konnte
trotz allen Drängens nicht vor Eintritt der Jahreszeit, während welcher in Hamburg die Luft nur an wenigen
Tagen für Sextanten-Untersuchungen geeignet ist, fertiggestellt werden , woraus sich zur Genüge die Ver
minderung der Anzahl geprüfter Sextanten etc. erklärt. Aus demselben Grunde auch mussten 19 Sextanten