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Full text: Jahresbericht 1881

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der Einweihung geordnet werden musste, das Personal der Registratur und Verwaltung und hier insonderheit 
Herrn C. Koch ausserordentlich in Anspruch nahm. Allerdings ist es kaum möglich, sich ein Bild von 
dem Umfange der Anstrengungen zu machen, welche solche Gelegenheiten, wie die berührte, in ihrem 
Gefolge führen, allein auch schon die einfache Erwägung, dass die Thätigkeit der Verwaltung der Seewarte 
seit dem Beginne eine stetig sich steigernde war, so dass zeitweise die Erledigung dringender Geschäfte 
erheblich verschoben werden musste, genügt an und für sich, den Beweis zu erbringen für die so eben 
ausgesprochene Behauptung. Ganz abgesehen von der sich im Allgemeinen vermehrenden Verwaltungs- 
Thätigkeit verursachte schon die beträchtliche Erhöhung der Publikations-Thätigkeit des Instituts und die 
damit eng verknüpfte, durch die Versendung der Veröffentlichungen vermehrte Arbeit der Registratur, dass 
zeitweise Stockungen im Austausch-Verkehre mit anderen Instituten durchaus nicht zu vermeiden waren. 
Um nur Etwas zu erwähnen, mag aufgeführt werden, dass die Zahl der im Austausch stehenden Institute 
sich auf 99 für das Ausland und 188 für das Inland bezifferte. Die Monatliche üebersicht der Witterung, 
die ja, wie der Titel besagt, allmonatlich zur Versendung kommt, mag in Verbindung mit den vorhin hier 
angeführten Zahlen, als Maassstab dienen für den Austausch, für die lediglich mechanische Arbeit der Ver 
packung und Versendung. 
Die Nummer des Haupt-Journales ohne die Eingänge von Beobachtungs-Material, welche schon seit 
Jahren getrennt gehalten wurden, stieg auf 3990, gegen 3640 im Vorjahre. Von diesen Journal-Nummern 
fielen 1682 der Verwaltung zur Bearbeitung zu. Es ist einleuchtend, dass eine solche erhebliche Erhöhung 
der Thätigkeit der Verwaltung ohne Vermehrung des Personales nicht eintreten konnte, ohne sich äussernde 
Unzuträglichkeiten. Der Kassen-Verkehr war im Jahre 1881, gegen das Vorjahr, wiederum in die Höhe 
gegangen. Es fanden 747 Ausgabe- und 350 Einnahme-Buchungen statt, gegen 664 Ausgabe- und 290 Ein 
nahme-Buchungen im Jahre 1880. Die Einnahme-Buchungen setzten sich auch in diesem Jahre grösstentheils 
aus Einnahmen für Prüfung von Instrumenten zusammen. In welchem Maasse die Inanspruchnahme der 
Seewarte auf dem Gebiete der Instrumenten-Prüfung zunahm, wird aus Abschnitt VIII. zu entnehmen sein. 
Es ist hier die Stelle zu konstatiren, dass auch in diesem Jahre, wie in der That schon seit dem 
Jahre 1878, die Verrechnung der telegraphischen Gebühren, welche aus der Versendung von Wetter- 
Prognosen an die Zeitungen in dem Gebiete des Deutschen Reichspostwesens, Königreich Sachsen aus 
genommen, erwuchsen, die Verwaltung und das Rechnungswesen der Seewarte in einem solchen Maasse 
belasteten, dass für die Verrechnung eines Monates ein geübter Beamter 6 bis 8 Tage in Anspruch ge 
nommen war. Dass unter so bewandten Umständen, und an und für sich überbürdet mit den ausser- 
gewöhnlichen Arbeiten, die der Bau und die Beziehung des Institutes veranlassten, Rückstände der Ver 
waltung- und der Rechnungslegung eintreten mussten, bedarf eigentlich nicht einmal der näheren Begründung. 
Die alljährliche Bestands-Revision seitens der Kaiserlichen Intendantur der Marine-Station der Nordsee 
fand wegen der üebersiedelung des Instituts aus den bisherigen, im Seemannshause innegehabten Räumen 
nach dem neuen Dienst-Gebäude im Berichtsjahre nicht statt, sondern wurde später, jedoch noch im Etats 
jahre abgehalten. Die alljährliche unvermuthete Kassen-Revision wurde in der Zeit vom 28. bis 31. De 
zember 1881 durch den Marine-Intendantur-Referendar Ha arde vorgenommen. 
Von der Revision der Hauptagenturen seitens der Verwaltungs-Beamten der Seewarte musste auch in 
diesem Jahre wegen anderweiter Inanspruchnahme derselben abgesehen werden. 
b) Inspizirung der Nebenstellen zu technischen Zwecken. 
Die Inspizirung der Nebenstellen zu technischen Zwecken wurde im Laufe des Jahres 1881, ausser 
von dem Direktor, von einzelnen Beamten der verschiedenen Abtheilungen ausgeführt. 
Es wurden besucht die Nebenstellen in Swinemünde, Thiessow, Arkona, Darsserort, Wustrow, Rostock, 
Marienleuchte, Travemünde, Wismar, Lübeck, Kiel, Schleimünde, Aarösund, Friedrichsort, Glückstadt, 
Tönning, Kuxhaven, Geestemünde, Bremerhaven, Brake, Elsfleth, Wilhelmshaven und Emden.
	        
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