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Ausgaben gerechtfertigt erschienen. Und zwar ist dies um so mehr anzuerkennen, als hach den früherhin
gegolten habenden Ansichten, die Aussichten für eine erfolgreiche Pflege der Sturmwarnungen gerade für
das Gebiet der ostpreussischen Küste keine sehr günstigen waren.
An der Nordseeküste erhielten Privat-Surmwarnungs-Depeschen im Sommer; Die „Weser-Zeitung“ in
Bremen, die Bade-Direktion in Westerland, Drochtersen, Neuhaus a. d. Oste und Dorum; dagegen durch
das ganze Jahr: Otterndorf und Finkenwerder. Letzteres — wie schon erwähnt — vom 3. November des
Berichts-Jahres an.
Es erhielten also 73 Stellen (inklusive 7 Zeitungen, darunter auch die „Danziger Zeitung“) Sturm
warnungs-Telegramme, und zwar: 48 Signalstellen der Seewarte,*) 11 Provinzial-Signalstellen an der ost
preussischen Küste, 6 Orte an der Nordseeküste (ausser Weser-Zeitung), 1 in Rostock (Polizeiamt), 2 aus
wärtige Zeitungen (Weser- und Danziger Zeitung) und 5 Hamburg-Ältonaer Zeitungen.
Mit Nachtsignalen sind bis jetzt ausgerüstet die Signalstellen der Seewarte; Borkum, Nesserland,
Norderney, Wilhelmshaven, Bremerhaven, Cuxhaven, Glückstadt, Karolinensiel, Friedrichs
ort, Aroesund, Swiuemünde, Pillau.
Der Abenddienst im Interesse des Sturmwarnungswesens wurde in der gewohnten Weise fortgeführt.
Bezüglich der Einrichtung, des Umfanges und des Depeschen-Materiales ergaben sich keine Aenderungen.
Leider dauern die im vorigen Jahres-Berichte (Seite 48) erwähnten Missstände in Beziehung auf die Abend-
Depesche noch fort und kann nur nochmals erwähnt werden, dass die Wirksamkeit des Sturmwarnungs
dienstes dadurch in empfindlichster Weise benachtheiligt wird.
Zu ihrem Bedauern befindet sich die Direktion auch heute nicht in der Läge, über die Vollendung
des im vorigen Jahres-Berichte, Seite 48, erwähnten grösseren Werkes zur wirksamsten Förderung des
Sturmwarnungswesens berichten zu können; sie wird jedoch unablässig bemüht sein nach den für sie maass
gebenden Gesichtspunkten diese grundlegende Arbeit ausgeführt zu sehen.
Die beiden folgenden Tabellen, welche dem Monats-Berichte der Deutschen Seewarte (Jahrgang XI)
entlehnt sind, geben im Allgemeinen einen Einblick in die Erfolge des Sturmwarnungswesens an den
deutschen Küsten.
Tabelle I.
Anzahl und Datum der von der Deutschen Seewarte ansgegehenen
Sturmwarnungs-Signale.
ISS«
Anzahl der
Datum,
Anordnungen zum
Total
an welchem Anordnungen zum Heissen
Monat
Heissen
Senken
von Signalen gegeben wurden.
Januar. . .
369
34
403
1., 3., 4., 5., 7., 12., 13., 15., 16., 30., 31.
Februar .
—
—
—
März .. ..
126
34
160
27., 30., 31.
April ...
68
—
63
5., 7., 8.,
Mai
Juni
47
*~“’ s
47
16.
Juli
August . .
—
—
—.
September
94
—
94
28.
Oktober .
117
12
129
12., 13., 15., 16.
November
102
—
102
3., 6., 28., 29.
Dezember
322
35
357
1„ 2., 6., 7., 8., 9., 12., 15., 16., 20.
Jahr ....
1240
115
1355
38 Tage
*) Im Jahres-Berichte von 1884, Seite 34, sind 48 Signalstellen der Seewarte angegeben, indem irrthümlich Westerland
hinzugerechnet wurde.