Das dreiundsechzigstc Jahr der Deutschen Seewarte, 1037.
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B) Aus den Sachgebieten.
I. Abteilung Wetterdienst.
1. Seewetterdienst.
a) Wettermeldedienst.
Der deutsche Wettermeldedienst von See nahm weiter an Umfang zu. Die
Zahl der eingegangenen Seeobstelegramme stieg im Tagesdurchschnitt um
20 v. II. von 45 im Vorjahr auf 54 (Gesamtzahl im Jahr: 19 823). Die Zahl der
meldenden Schiffe betrug im Monatsdurchschnitt 72 (Vorjahr 70). Insgesamt
beteiligten sich am Wettermeldedienst 155 Handelsschiffe. Außerdem setzten
die Flugstützpunktschiffe der Deutschen Lufthansa D. „Westfalen“ und die
MS. „Schwabenland“, „Ostmark“ und „Friesenland“ regelmäßig Seeobs
telegramme ab.
Fischdampfer meldeten im Monatsdurchschnitt nur 4. Die Zahl der von
ihnen eingegangenen Seeobstelegramme sank daher um fast 50% von 1816
auf 953.
Die Beteiligung der deutschen Handelsschiffe in der Nord- und Ostseefahrt
am Wettermeldedienst war gut. Im Monatsdurchschnitt meldeten 18 Schiffe
(Vorjahr nur 8). Von ihnen gingen insgesamt 1351 Seeobstelegramme (Vorjahr
nur 554) ein.
Von den Schiffen der Kriegsmarine wurden 1142 (im Vorjahr 711) Wetter
meldungen von See übermittelt.
Nach der Neuordnung des gesamten deutschen Wettermeldedienstes fiel
der Deutschen Seewarte nurmehr die Sammlung und Weitergabe der Wetter
meldungen der deutschen Seeobsschiffe und der Feuerschiffe zu. Die Umstellung
begann am 25. Januar und wurde schrittweise während mehrerer Monate
vollzogen.
Mit den Küstenfunkstellen Rügen-, Norddeich- und Elbeweser - Radio
besteht jetzt unmittelbare Fernschreibverbindung.
b) Seewetterdienst und maritime synoptische Meteorologie, Arheitswetterkarten.
Die am 1. Januar erfolgte Änderung der amerikanischen Kennziffern
in Kenn buchstaben machte auf der Zir kumpolar karte den Eindruck
dieser Buchstaben und von Leitlinien notwendig.
Die große Bordwetterkarte wurde durch den Eindruck einer Liste
der im „Ozeanfunk“ verbreiteten Stationen und einer Wettersymboltafel erweitert.
In der „Kleinen Bordwetterkarte“ wurden die eingedruckten Stationen
vermehrt.
Seewetterberichte: Im „Deutschen Seewetterbericht“ wurden Ende
November die Orte Flensburg und Bülk durch die als bekannte Ansteuerungs
punkte und meteorologisch günstiger auf freier See liegenden Feuerschiffe
„Flensburg“ und „Kiel“ ersetzt, die ebenfalls den Wettermeldedienst auf
genommen hatten.
Der Reichssender Hamburg erhielt auf Wunsch der Schiffahrt vom 24. Mai
an auch für die Verbreitung um 18.45 Uhr einen Seewetterbericht, der mit dem
Bericht des Wirtschaftswetterdienstes zu einer Einheit verschmolzen wurde.
Daraufhin fiel die Verbreitung eines Seewetterberichts um 22 Uhr durch den
Reichssender fort. Vom 4. Juli an wurde auch an Sonn- und Feiertagen abends
— um 19.55 Uhr — ein Seewetterbericht durch den Reichssender Hamburg
verbreitet.
Im Nordsee- und Ostsee-Wetterbericht werden seit dem 1. April 1937 die
Barometerstände nicht mehr in mm, sondern in mb gegeben.