Das dreiundsechzigste Jahr der Deutschen Sccwarte, 1937
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Signal nachts: 0)040, tags: 0)024; Koinzidenz-Signal nachts: 0)041, tags: 0)026).
Bei der Abgabe der Signale lagen die Fehler in 97.3 % aller Fälle unterhalb des
Betrages 0)1, in 1.6% blieben sie zwischen 0*1, und 0)2; grobe Störungen und
Ausfälle ereigneten sich in 1.1 % aller Fälle.
In der Veröffentlichung der Verbesserungen trat im Laufe des Berichts
jahres keine Änderung ein. Der Berechnung der Verbesserungen lagen 195 an
jedem klaren Abend angestellte Zeitbestimmungen mit durchschnittlich je 10
Sternen zugrunde.
Von zwei Quarzuhren der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt zu
Berlin-Charlottenburg wurden wie bisher die Kontakte übertragen.
c) Zeitdicnsteinrlchtungen.
Die beiden neuen Beobachtungshütten wurden fertiggestellt. In der einen
fand das von Wilhelmshaven übernommene Durchgangs-Instrument Askania
(90 mm) nach vollständiger Überholung in eigener Werkstatt Aufstellung. Es
wurde seit dem 1. Juli ausschließlich zu den Beobachtungen benutzt, da das alte
Instrument überholungsbedürftig war. Das bei der Firma Zeiß in Auftrag
gegebene neue Instrument von 100 mm Öffnung ist noch nicht geliefert.
Von Wilhelmshaven wurde die luftdichte Riefler-Uhr Nr. 336 übernommen
und nach Überholung im Uhrenkeller aufgestellt. Ferner wurde eine weitere
Sekundenpendeluhr übernommen, die zu einem neuen Koinzidenzsignalgeber
umgebaut wurde.
Die Empfangsgeräte wurden verbessert durch Beschaffung eines weiteren
Allwellenempfängers E 381 H als Ersatz für ein veraltetes Langwellengerät.
Die Quarzuhr A ist bis auf geringfügige Störungen einwandfrei gegangen.
Die Quarzuhr B wurde nach Fertigstellung der Untersetzungsstufen und Ein
treffen des Synchronmotors Anfang Juli vollständig in Betrieb genommen. Die
Vornahme von Versuchen und Verbesserungen dauerte bis zum Dezember;
hiernach konnte die Uhr endgültig für den Zeitdienst eingesetzt werden. Mit
dem Bau der Quarzuhren C und D wurde begonnen. Die Thermostaten sind
fertiggestellt. Für die temperaturkonstante und störungsfreie Aufstellung aller
vier Quarzuhren mit sämtlichem Zubehör ist ein besonderer Kellerraum her
gerichtet worden.
d) Astronomische Arbeiten.
Für das Oberkommando der Kriegsmarine wurden Mond-Auf- und -Unter
gänge für 1938 sowie Sonnen-Auf und -Untergänge und Dämmerungsdauern
berechnet und im Druck herausgegeben.
Die Berechnung und Drucklegung nautischer und aeronautischer Jahr
bücher und -Tafeln, im besonderen des im Verlage Heimann erscheinenden
„Nautischen Jahrbuches“, wurde bis zum 16. Juli von Gruppe N/IV wahr
genommen und ist dann an Gruppe N/III übergegangen.
e) Zeitdienst der Außenstellen.
Seit Übernahme der Zeitmeß-Angelegenheiten der Kriegsmarine gehört auch
der Zeitdienst des Marineobservatoriums Wilhelmshaven (telefonisches Zeit
signal) zu den Belangen der Seewarte. Die Abgabe der Lichtzeitzeichen in
Bremerhaven und Stettin mußten je etwa einen Monat wegen Überholung der
Auslöse-Uhren ausfallen. Im übrigen sind keine nennenswerten Störungen zu
verzeichnen.
Der Chronometerdienst in Wilhelmshaven und Kiel, der einen großen
Umfang angenommen hat, und derjenige der Hauptagenturen Emden, Bremen,
Bremerhaven, Cuxhaven und Stettin wurde überwacht und neu geregelt.