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Full text: Jahresbericht 1937

Das dreiundsechzigste Jahr der Deutschen Seewarte, 1937 
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Das Sachgebiet wurde wiederholt zur Aufklärung von Funkpeilstörungen 
sowie zur Begutachtung von Einbauplätzen für den Funkpeiler in Anspruch 
genommen. 
Auf dem vom Norddeutschen Lloyd dankenswerterweise zur Verfügung 
gestellten Dampfer „Europa“ wurde ein Goniometer erprobt. Die Unter 
suchungen sind noch nicht abgeschlossen. 
4. Praktische Versuclisaufgaben. (Gruppe N/III.) 
Im Berichtsjahr wurden die laufenden Untersuchungen und Erprobungen 
neuer Methoden und Instrumente der astronomischen Navigation fortgesetzt. 
Zu diesem Zweck wurde vom Bl. August bis 8. Oktober eine Reise mit dem 
MS. „Franz Klasen“ ausgeführt. Weitere Erprobungen fanden auf verschiedenen 
Schiffen der Kriegs- und Handelsmarine statt, deren Ergebnisse von der Gruppe 
im wesentlichen ausgewertet wurden. Ebenfalls wurden wieder Kimmtiefen 
messungen von Land und See aus durchgeführt. 
Die Herstellung der Nautischen und Aeronautischen Jahrbücher wurde ab 
15. Juni von N/III übernommen. Das nautische Jahrbuch wurde unverändert 
fortgesetzt, während das Aeronautische Jahrbuch gegenüber dem vorhergehenden 
Jahr eine geringfügige Änderung erfuhr. 
Das erdmagnetische Observatorium der Deutschen Seewarte, welches die 
Aufgaben der früheren erdmagnetischen Abteilung der Marine-Observatoriums 
Wilhelmshaven übernehmen soll, fand auf der „Wingst“ genannten Höhe halb 
wegs zwischen Stade und Cuxhaven seinen Platz. Die Ausführung der Neu 
bauten lag in den Händen der Standortsbauverwaltung Cuxhaven, und es gelang 
den Bau so zu beschleunigen, daß in der letzten Dezemberwoche die registrie 
renden Instrumente im Variometerraum aufgestellt und auch das absolute Haus 
in Benutzung genommen werden konnten. Über die bauliche und instrumentelle 
Einrichtung wird ein Sonderbericht folgen. 
In der Zeit vom 20. März bis 13. Mai beteiligten sich Prof. Dr. Errulat 
und der wissenschaftliche Angestellte O. Meyer an der Deutschen Nord 
atlantischen Expedition des „Meteor“ und führten bei Porta da Preia (Cap 
Verden), Melenara (Gran Canaria) und im magnetischen Observatorium bei 
Coimbra Messungen der erdmagnetischen Elemente aus. 
Über die Beteiligung an den 1937 herausgegebenen Seehandbüchern s. S. 16. 
Für die D. Admiralitätskarten Nr. 98, 157, 238, 292, 383, 384, 397 und 402 wurden 
die Linien gleicher Mißweisung für 1940 entworfen. Für die Kompaßorte von 
32 Seekarten wurden neue Werte der Mißweisung und ihre jährliche Änderung 
vorausberechnet. Für das Dampferhandbuch für den Indischen Ozean wurden 
die Mißweisungsverhältnisse bearbeitet und für die Zwecke der Luftfahrt eine 
größere Anzahl von Karten mit Linien gleicher Mißweisung für 1938 entworfen. 
Im Sturmflutwarnungsdienst für Hamburg in Zusammenarbeit mit dem 
Marineobservatorium Wilhelmshaven und in der Zusammenarbeit mit den 
Wasserbauämtern der Ostsee betreffend Strommessungen und Wasserstandsauf 
zeichnungen trat keine Änderung ein. 
Im Bereiche der durch den Vierjahresplan gestellten Aufgaben nahm die 
Deutsche Seewarte an der Verbesserung der Bodenangaben in den Fischerei 
karten teil. Zu diesem Zwecke wurde mit den intessierten 'Kreisen Fühlung 
aufgenommen, um die bereits vorhandenen und die von anderen Stellen 
gewonnenen Beobachtungen für die Vervollkommnung der Karten verwerten 
zu können. Weiter wurden bei der Neuvermessung der Doggerbank sowie der 
Ostsee Grundbeobachtungen für diese Zwecke gemacht.
	        
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