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Full text: Jahresbericht 1936

Das zwehmdsechzigste Jahr der Deutschen Seewarte, 1936. 
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Warnungen für die Deichbau-Unternehmungen vor Dithmarschen kamen nach 
deren Beendigung in Fortfall, desgleichen die Warnungen für den Rügendamm 
bau. An ihre Stelle traten Sturmwarnungen für Deichbauten auf Sylt und für 
Arbeiten des Kulturbauheamten Elbing. 
Wie bisher wurden besondere Auskünfte über das auf See zu erwartende 
Wetter erteilt. 
c) Wirtschaftswetterdienst Hamburg. 
Das Jahr 1936 brachte für den Wirtschaftsw’etterdienst Hamburg eine neue 
Abgrenzung. Dabei blieben die Landkreise Ülzen und Soltau beim Wetterdienst 
Hamburg; die weiter südlich gelegenen Teile fielen an den neu gebildeten 
Wetterdienstbezirk Hannover. Die Grenzen gegenüber den Dienstbezirken 
Bremen, Berlin und Magdeburg blieben bestehen. Die Versorgung der ab 
getrennten Gebiete und des Wetterdienstbezirkes Bremen mit der amtlichen 
Wetterkarte und Matern der Zeitungswetterkarte wird von Hamburg weiterhin 
durchgeführt. 
Im Nachtfrostwarnungs- und Verhütungsdienst wurde die Ausgabe der 
Warnungen in der alten Weise fortgesetzt. Nach Besprechungen mit dem Leiter 
der Forschungsstelle in Trier sollten Nachtfrostverhütungsversuche mit Brikett 
öfen im Obstbaugebiet der Altenlande und bei Pein & Pein in Halstenbek, 
ebenso Versuche mit 2 fahrbaren Vernebelungsgeräten im Altenlande statt- 
flnden. Die mit vieler Mühe und Sorgfalt vorbereiteten Versuche blieben er 
gebnislos, da nur in den beiden Pflngstnächten nennenswerter Nachtfrost auf 
trat. In diesen Nächten konnten jedoch die Versuche nicht stattflnden, da die 
notwendige Mitarbeit der daran Beteiligten nicht zu erreichen w r ar. Im Aufträge 
des Reichsamts für Wetterdienst wurde die Einrichtung von 340 Stationen 
durchgeführt, an denen vom 10. Mai bis Ende Juni täglich an einem Minimum- 
thermometer die Niedrigsttemperaturen festgestellt wurden. Eine vorläufige 
Bearbeitung des Beobachtungsmaterials ergab bereits sehr wertvolle Resultate; 
die genaue Durcharbeitung steht noch aus. —■ 
Nachdem der Wetterdienststelle eine neue Rotaprint-Druckmaschine mit 
größerer Druckfläche zur Verfügung gestellt wurde, konnte die Wetterkarte in 
größerem Format erscheinen und dementsprechend ausführlicher gestaltet 
werden. 
Im Umfang der Wetterkartenausgabe und der Wetterkartenaushänge ist 
keine nennenswerte Änderung eingetreten. 
Im Instrumentarium fanden die notwendigen Ergänzungen statt, die 
Bibliothek erfuhr keine nennenswerte Erweiterung. 
In der Zeitungsbelieferung sind mehrere kleine Zeitungen als Abonnenten 
gewonnen worden. Nach Abtretung der südlichen Teile des Wetterdiensthezirkes 
an die neue Dienststelle Hannover werden jetzt noch beliefert 88 Zeitungen mit 
Wetternachrichten, darunter 30 Zeitungen mit Wetterkartenmatern. Außerdem 
erhalten 18 Zeitungen anderer Wetterdiensthezirke nur die Wetterkartenmatern. 
Die Auskunfterteilung über die bevorstehende Witterung ist noch in der 
Zunahme begriffen. Auskunftsabonnements bestanden 21. 
Der im Winter 1935/36 eingeführte Straßenwetterdienst hat sich in diesem 
Winter weiter entwickelt. Er wird ebenso wie die Wettervorhersage und der 
Wintersportwetterdienst durch den Fernsprechkundendienst, durch einige 
Zeitungen und durch den Rundfunk verbreitet. 
Die Darstellung des Wirtschaftswetterdienstes in der Ausstellung „Planten 
un Blomen“ wurde wie im Vorjahre fortgesetzt. 
d) Internationale Wetterkarte der Nordhalbkugel. 
Die Arbeiten zur Herausgabe des Polarjahr-Kartenwerks konnten im Be 
richtsjahre in zunehmendem Maße fortgeführt werden.
	        
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