Das zweiundsechzigste Jahr der Deutschen Seewarte, 1936,
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Komm. f. Klimatologie und der UKomm. f. die Veröffentlichung der
täglichen Beobachtungsergebnisse.
ORR Prof. Dr. Seilkopf, Mgl. d. Aerologischen Komm, und Mgl. d.
UKomm. f. d. Aerologie der Ozeane.
ORR. Prof. Dr. Schulz, Mgl. der Komm. f. Maritime Met.
RR Dr. Ah 1 grimm, Mgl. der Komm. f. d. Wetternachrichtenwesen
und der UKomm’n f. das Wetternachrichtenwesen auf dem Ozean, die
Wetterverschlüsselung, das Wettersendeprogramm, die Symbole in den
Wetterkarten und die Anwendung des Bildfunks im Wetterdienst.
B) Aus den Berichten der Fachgruppen.
1. Wetterdienstabteilung.
Gruppe W/III. Synoptischer Dienst.
a) Nachrichtendienst.
Wettertelegraphie: Der deutsche Wettermeldedienst von See nahm
bedeutend an Umfang zu. Die Zahl der eingegangenen Seeobstelegramme stieg
im Tagesdurchschnitt um 25 v. H. von 36 im Vorjahre auf 45. (Gesamtzahl im
Jahr 16 332.) Hauptsächlich wurde der Meldedienst auf dem Schiffahrtsweg
nach Westindien ausgebaut. Die Zahl der meldenden Schiffe betrug im Monats
durchschnitt 70 gegen 52 im Vorjahre, die sich auf die Schiffahrtswege wie
folgt verteilen: Nordamerika 11 (Vorjahr 10), Westindien 18 (7), Südamerika 23
(21), Westafrika 9 (9), Mittelmeer—Ostafrika 3 12), Mittelmeer—Ostasien 2 (1),
Sonderfahrten 4 (2). Insgesamt beteiligten sich am Wettermeldedienst 170 Han
delsschiffe. Außerdem setzten die Hilfsschiffe der Deutschen Lufthansa
D. „Westfalen“ und MS. „Schwabenland“ und „Ostmark“ regelmäßig Seeobs
telegramme ab.
Fischdampfer meldeten im Monatsdurchschnitt nur 6. Es sank daher die
Zahl ihrer Seeobstelegramme von 1993 im Vorjahre auf 1816.
Der Wettermeldedienst von deutschen Handelsschiffen in der Nord- und
Ostseefahrt wurde weiter ausgebaut; am Schlüsse des Berichtsjahres beteiligten
'sieb 25 Dampfer. Die Zahl der abgesetzten Seeobstelegramme nahm von 462 im
Vorjahre auf 554 zu.
Von den Schiffen der Kriegsmarine wurden 711 (im Vorjahre 620) Wetter
meldungen von See übermittelt.
Die Anzahl der Meldungen mit Temperatur- und Feuchteangaben aus der
freien Atmosphäre (temp-Meldungen) nahm im Tagesdurchschnitt um 4 zu. Im
Sommer gingen werktäglich bis zu 31 temp-Meldungen ein. Zu den deutschen
Wetterflugstellen trat als regelmäßig meldende neue Stelle Stettin hinzu. An
neuen ausländischen Stellen, deren Meldungen jedoch nicht regelmäßig ein
gingen, sind zu erwähnen: Stockholm, Clermont, Marseille, Blida, Saratow,
Jerchow, Charkow, Sewastopol, Murmansk, Rostow, Jelabuga, Kasan, Swerd-
lowsk, Taschkent, Nowosibirsk, Tschita, Irkutsk, Chabarowsk.
Auch die Zahl der aus dem synoptischen Bodennetz Europas und Nord
afrikas eingehenden Wettermeldungen nahm schätzungsweise um etwa 20 v. H.
zu. Besonders merklich war die Vermehrung der Nachtmeldungen. Sie hatte
zur Folge, daß das Funkobs Nacht vom 15. Oktober an bereits um 7 Uhr statt
um 7.15 Uhr gefunkt werden mußte.
Eine weitere Vermehrung des S e n d e Programms trat dadurch ein, daß
vom 5. April an im Meteo Mitteleuropa die klimatologischen Monatsmittelwerte
der ausgesuchten Beobachtungsorte an zwei aufeinanderfolgenden Tagen jeden
Monats verbreitet wurden.