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Full text: Jahresbericht 1936

Das zweiundsechzigste Jahr der Deutschen Seewarte, 1936. 
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Neu in Betrieb genommen wurden die Sturmw.-Stelle Peyse in Ostpreußen 
(4. Juni) und Westerhever an der Nordküste von Utholm (22. Dezember). 
Sturmw.-Stelle Kappeln ist eingegangen (30. September), Sturmw.-Stelle Bruns 
hausen wurde in „Stadersand“ umbenannt, Sturmw.-Stelle Rügenwaldermünde 
in „Rügenwalde (Ostsee) 2“. Sturmw.-Stelle Hamburg-Seemannshöit erhielt 
einen Regenmesser (22. April). 
Mit dem Regierungspräsidenten in Schleswig und dem Pr. Wasserbauamt 
in Kiel wurde vereinbart, daß die Leuchtfeuerbeobachter bei den Leuchtfeuern 
in Holnis, Plügge, Westermarkelsdorf, Staberhuk, Dahmeshöved und Pelzer 
haken künftig (ab 1987) regelmäßige Windbeobachtungen anstellen. 
Die am Wettermeldedienst teilnehmenden Handelsschiffe auf dem 
Ozean, in der Nord- und Ostsee und die F i s c h d a m p f e r (s. o. unter 
Nachrichtendienst) wurden, soweit erforderlich, in den Beobachtungen unter 
wiesen und zum Teil mit Meßgeräten ausgestattet. Die Zahl der von den Fisch 
dampfern eingegangenen Beobachtungssätze betrug 6500 (Vorjahr 7600). 
Die Mehrzahl der Schiffe mißt die Lufttemperatur bereits mit dem 
Schleuderthermometer. 18 Schiffe erhielten den Wolkenatlas. 
Meteorologische Sonderbeobachtungen auf See: Zur Erprobung des 
neuen Schleuderthermometers wurden auf mehreren Überseefahrten mehr als 
2000 Vergleichsmessungen mit dem Aßmannschen Aspirationspsychrometer und 
dem vorhandenen Bordthermometer ausgeführt. Auf diesen und einer Reihe 
weiterer Ozeanfahrten wurde die Luftfeuchtigkeit neben der Lufttemperatur 
mit dem Aßmannschen Aspirationspsychrometer laufend gemessen. Auch auf 
dem deutschen Walfangschiff „Jan Wellern“ werden Luftfeuchte-Messungen 
ausgeführt. 
b) Auswertung der Beobachtungen. Bearbeitungen und Veröffentlichungen. 
Außer zahlreichen fernmündlichen Auskünften wurden schriftlich 116 zum 
Teil umfangreiche Gutachten über Klima und vergangenes Wetter auf freier 
See und in Küstennähe an Seeämter, Gerichte, die Seeberufsgenossenschaft und 
andere amtliche und private Stellen erteilt. 
Laufend wurden kontrolliert und in besondere Listen nach 1°-Feldern zu 
sammengestellt die aus der Nordsee eingehenden Beobachtungen der deutschen 
Handelsschiffe, sowie alle Wetterbeobachtungen der Fischdampfer von den An 
marschwegen und aus den Fanggebieten (insgesamt etwa 8000 Beobachtungen). 
Ferner wurden aus den nachträglich eingegangenen Tagebüchern der Herings 
logger für das Jahr 1936 = 7900 Beobachtungen über Wind, Wetter und See 
gang ausgezogen, 3000 mehr als im Vorjahre. Mit einer statistischen Be 
arbeitung der bei der Seewarte bisher vorliegenden Messungen der Luft 
feuchtigkeit auf See (mit dem Aßmannschen Aspirationspsychrometer) sowie 
der Sichtschätzungen aus der freien Nordsee ist begonnen worden. 
Nach den für Fischgründe der mittleren Nordsee aus den Jahren 1904 bis 
1936 vorliegenden 39 000 Wetterbeobachtungen deutscher Handelsschiffe, Fisch 
dampfer und Heringslogger wurde die mittlere Lufttemperatur und Windstärke 
sowie die prozentuale Häufigkeit der Windrichtungen (unterteilt nach Ge 
schwindigkeitsstufen) und des Niederschlages für jeden Monat berechnet. 
In Band IV, Heft 4, des Deutschen Meteorologischen Jahrbuchs 1934 
(herausgegeben 1936 vom Reichsamt für Wetterdienst) wurde veröffent 
licht: „Wetterkundliche Beobachtungen auf deutschen Feuerschiffen der 
Nord- und Ostsee“ und „Zur Statistik der Stürme an der deutschen Küste“. 
Für das „Hamburgische Statistische Jahrbuch“ und für den Abschnitt „Deut 
scher Witterungsbericht“ in „Wirtschaft und Statistik“ (herausgegeben vom 
Statistischen Reichsamt) wurde der Beitrag über die Wetterverhältnisse in 
Hamburg geliefert.
	        
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