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Full text: Jahresbericht 1935

Das eimmdsechzigstc Jahr der Deutschen .Seewarte. 1935. 
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des Empfangs der bulgarischen und griechischen Wettermeldungen durch Einsatz 
geeigneter Kurzwellensender erheblich gesteigert werden. Island führte kurze 
Zeit Wettersendeversuche auf Kurzwellen durch, um im nächsten Jahr zur 
Funkverbreitung seiner Wettermeldungen übergehen zu können. Die Versuche 
zeigten den großen Vorteil der beschleunigten Zustellung. Die U. d. S. S. R. haben im 
Zusammenhang mit dem weiteren Ausbau ihres Bodenwetterbeobachtungsnetzes 
sowie ihres aerologischen Netzes ihr Nachrichtenmaterial um etwa 30% vermehrt. 
Norwegen verbreitete zusätzlich und regelmäßig Wettermeldungen der Arktis- 
Expedition der Oxford-Universität von ihrem Standort Brandy Bay auf Spitz 
bergen. 
Der deutsche Wettermeldedienst von See wurde weiter ausgebaut. Auf dem 
Schiffahrtsweg nach Nordamerika haben 2, auf dem Seeweg nach Ostasien 3 und 
in der Fahrt nach den Atlantischen Inseln 1 Dampfer mit dem regelmäßigen 
Meldedienst begonnen. Außer den Seeobsschiffen haben sich fast 60 weitere 
Schiffe am Wettermeldedienst beteiligt, deren Meldungen zum größten Teil durch 
die Hilfsschiffe der Deutschen Lufthansa D. „Westfalen“ und M. S. „Schwabenland“ 
gesammelt und übermittelt wurden. Die Zahl der meldenden Handelsschiffe 
betrug im Monatsdurchschnitt 52 (34 Seeobs- und 18 Nicht-Seeobsschiffe), die 
sich auf die Schiffahrtswege wie folgt verteilen: Nordamerika 10, Westindien 7, 
Südamerika 21, Westafrika 9, Mittelraeer—Ostafrika 2, Mittelmeer—Ostasien 1, 
Sonderfahrten 2. Die Zahl der übermittelten Seeobstelegramme nahm im Tages 
durchschnitt von 33 im Vorjahre auf 35 zu. 
Handelsschiffe. 
Termin M. G. Z. 
00b 
06h 
12h 
18h 
Summe 
Tagesmil tei 
Januar 
261 
229 
266 
25(5 
1012 
32.6 
Februar 
278 
215 
261 
261 
1015 
36.2 
März 
301 
266 
335 
256 
1158 
37.4 
April 
275 
226 
268 
236 
1005 
33.5 
Mai 
289 
262 
272 
280 
1103 
35.6 
Juni 
237 
206 
245 
212 
900 
30.0 
Juli 
302 
257 
289 
286 
1134 
36,6 
August 
282 
212 
278 
243 
1015 
32.7 
September 
328 
255 
317 
265 
1165 
38.8 
Oktober 
363 
262 
344 
277 
1246 
40.2 
November 
324 
238 
305 
246 
1113 
37,1 
Dezember 
301 
252 
289 
258 
1100 
35,5 
Summe 
3541 
2880 
3469 
3076 
12 966 
Mittel 
9.7 
7.9 
9.5 
8.4 
35.5 
Bei den Fischdampfern war die Beteiligung am Wettermeldedienst in der 
ersten Hälfte des Berichtsjahres geringer als im Vorjahr. Infolgedessen ist die 
Zahl der eingegangenen Seeobstelegramme von 2290 im Vorjahr auf 1993 ge 
sunken. 
Dagegen konnte der seit dem April 1933 bestehende Wettermeldedienst von 
deutschen Handelsschiffen der Ostseefahrt bedeutend ausgebaut werden. Es 
meldeten 11 Dampfer (im Vorjahr nur 5), die insgesamt 462 Seeobstelegramme 
(im Vorjahr 188) absetzten. 
Außerdem gingen von den Schiffen der Reichsmarine 620 Wettermeldungen 
von See ein. Auch hier ist eine nicht unbedeutende Zunahme der Meldungen 
erfolgt, und zwar um fast 30%. 
Die Anzahl der Meldungen, enthaltend Temperatur- und Feuchteangaben 
aus der freien Atmosphäre (Temp-Meldungen) nahm weiter zu. Die aerologischen 
Meßstellen in Hamburg, Berlin, Lindenberg, Königsberg, Köln, München, Duxford 
und Sluzk (Radiosonden) lieferten täglich zweimal Temp-Meldungen von zwei 
verschiedenen Tageszeiten. Täglich eine Temp-Meldung wurde von Norderney, 
Breslau, Frankfurt, Friedrichshafen, Budapest, Soesterberg, Trappes, Marokko 
und Moskau (Radiosonden) verbreitet.
	        
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