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Full text: Jahresbericht 1935

Das einundsechzigste Jahr der Deutschen Seewarte, 1935. 
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Ein neuer Strommesser, bei dem der Propeller und die Richtungsfahne 
unterhalb des Rahmens angeordnet sind, wurde von den Askania-Werken A, G., 
Berlin-Friedenau, abgeliefert und auf dem der Forschungsstelle Westküste in 
Büsum zugeteilten Dampfer „Rungholt“ eingebaut. Es wurden dabei auch Ver 
suche mit einem neuartigen, von den Siemens-Schuckert-Werken A, G. gelieferten 
Gummikabel und mit neuen Kabelanschlußstücken durchgeführt. 
Dauerstrommesser; Es wurden Versuche zur Entwicklung eines ausleg- 
baren Strommessers unternommen, der den Strom für die Dauer eines Monats 
aufzuzeichnen vermag. 
Zum Aufbau und zur Wartung der Instrumente nahm der technische 
Assistent H. Riemann sieben Wochen lang an den Gezeitenuntersuchungen in 
der Nordsee teil. Den Einbau der Strommesser auf „Ettje“, „Norden“ und 
„Rungholt“ nahm der Elektroingenieur H. Kruse vor. Beide waren auch bei 
den Versuchen, den Auslegungen und Einholungen des Hochseepegels beteiligt. 
Gruppe N/ H. 
Ozeanographie. 
a) Regelmäßige hydrographische Arbeiten. 
Die Feuerschiffsbeobachtungen aus dem Jahre 1934 wurden im September 
in Heft 10 der Reihe „Meereskundliche Beobachtungen auf deutschen Feuer 
schiffen der Nord- und Ostsee“ veröffentlicht. — Die im Berichte des Vorjahres 
angegebene Umstellung des Beobachtungsdienstes auf den Feuerschiffen von vier 
in zweistündigen erfolgte zu Beginn des Jahres und spielte sich im Laufe des Jahres 
gut ein, ebenso die Verwendung des Stromkreuzes mit Schwimmer an Stelle des 
bis dahin benutzten Loggscheites. An Ort und Stelle überprüft wurde der Dienst 
auf den Feuerschiffen Elbe I, Elbe IV, Borkura-Riff. 
Die regelmäßige Sammlung von Temperaturwerten und Oberflächenproben 
wurde in der bisherigen Weise fortgesetzt. Im Laboratorium wurden etwa 
6000 Wasserproben auf Salzgehalt titriert. Diese Proben stammen außer von 
den eigenen Forschungsfahrten mit dem R. F. D. „Poseidon“ und dem Ver 
messungsschiff „Meteor“ von den ständig für die Deutsche Seewarte sammelnden 
Feuerschiffen der Nord- und Ostsee sowie den Fährschiffen „Saßnitz—Trelleborg“ 
und den Schiffen der H.-A. L. D. „Hamburg“ und M. S. „St. Louis“ (Cuxhaven— 
New York und zurück). Ferner sammelten Wasserproben folgende Schiffe: 
Kreuzer „Karlsruhe“ und „Emden“ (Weltreisen), Fischereischutzboot „Elbe“ und 
„Weser“ (Nordsee), D. „Ussukuma“ der Woermann Linie (Afrika), M. S. „Münster 
land“ der H.-A. L. (Weltreise), D. „Poseidon“ der Reederei Laeiß (Südamerika), 
D. „Marienfels“ der Hansa Linie (Nordamerika—Südafrika—Vorderindien), Motor 
jacht „Orion“ (Südsee lnseln), D. „Orotava“ (Kanarische Inseln) und die Flugzeug 
stützpunkte „Westfalen“ und „Schwabenland“. Ferner stellten sich freundlicher 
weise während der Untersuchungsfahrt des R. F. D. „Poseidon“ im Januar in die 
Hoofden die drei Dampfer „Hermia“, „Portia“ und „Jessica“ der Kirsten Linie 
zum Sammeln von Wasserproben in der Nordsee zur Verfügung. 
b) Besondere Untersuchungen und Arbeiten, 
Die Zusammenarbeit mit der Deutschen wissenschaftlichen Kommission für 
Meeresforschung führte zu zwei Fahrten mit dem Reichsforschungsdampfer 
„Poseidon“. 1. vom 3. bis 26. Januar 1935, südliche Nordsee—Hoofden bis Lowestoft 
und in die Straße von Dover; für die Ausführung der hydrographischen Arbeiten 
nahmen teil: Dr. Zorell, Dr. Kalle, cand. rer. nat. E. Goedecke. 2. vom 14. März bis 
3. April 1935. Die Fahrt führte durch den Fehmarnbelt in das Arkona- und Bornholm- 
Becken; in ihrem ersten Teile hatte die Fahrt die Aufgabe, eine ausführliche 
hydrographische Aufnahme des gesamten Bornholmbeckens zu liefern, im zweiten 
Teile wurde in erster Linie biologisch gearbeitet, doch konnten zahlreiche hydro
	        
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