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Full text: Jahresbericht 1931

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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1931. 
B. Plug Wetterwarte Hamburg. 
Die im Sommer beratenen Fluglinien haben kaum eine nennenswerte Änderung 
erfahren. Stärker eingeschränkt wurde nur der Winterverkehr des Winters 1931/32. 
Die Versuche mit einem Verfahren zur Verarbeitung der Wolkenbeobachtungen 
in den täglichen Bezirkswetterkarten nach Dr. Becker wurden fortgesetzt. Die 
über die Meldeämter des Bezirks im Laufe der Jahre gesammelten Angaben 
wurden auf einer großen Karte augenfällig dargestellt und gleichzeitig in einer 
Kartothek niedergelegt, die sich bei Anfragen bei den Ämtern außerordentlich 
bewährt. 
Travemünde ist heute an Ausrüstung einer normalen großen Beobachtungs 
station gleichzuachten, es hat auch Gerät und Material für Höhenwindmessungen 
erhalten. 
Das im Sommer eingeführte rein synoptische System hat sich für die Flug 
beratung bewährt. 
Zur Vervollkommnung des Beobachtungsnetzes und zum Besuch der Wetter 
meldestellen wurden von Dr. Bummerer mehrfach Reisen unternommen. Die 
zweite Etappe des Deutschlandfluges am 14. August, die Etappe Travemünde— 
Münster/Westfalen wurde in Travemünde durch Dr. Bummerer beraten. 
Die Lehrtätigkeit auf den Winterkursen 1930/31 und 1932 für Beamte des 
Luftüberwachungsdienstes Hamburg hat Dr. Troll ausgeübt. 
Am 24. Juli fand auf der Flugwetterwarte als der Gruppenwetterwarte Nord 
west eine Besprechung über den Flugwetterdienst statt, an der Reg.-Rat Dr. Benken- 
dorff, die Leiter der zur Nord westgruppe gehörigen Flugwetterwarten Hannover 
und Bremen Dr. Eckardt und Dr. Wiechmann sowie Brof. Dr. Seilkopf teilnahmen. 
C. Fing Wetterwarte Norderney. 
Für die Zeit des Sommerluftverkehrs wurde die Flugwetterwarte Norderney 
vom 26. Juni bis zum 1. September mit dem Meteorologen Dr. Wagner und der 
technischen Hilfskraft Heinrich besetzt. Die Flugwetterempfangsstelle der Z. f. F. 
war im Gegensatz zum Vorjahre mit zwei Funkern besetzt worden. 
Der Flugsicherungsdienst wurde nach der Weisung der Leitung des Flug 
wetterdienstes ohne besondere Schwierigkeiten durchgeführt. Das Streckennetz 
war gegenüber 1930 fast unverändert; jedoch wurde die Strecke Borkum—Dort 
mund fast täglich zweimal beflogen. Bei Schlechtwetterlagen wurde häufig Fern 
beratung von den nach Norderney fliegenden Maschinen angefordert, außerdem 
wurden Beratungen für Sonderflüge, Zeitungsflüge usw. nach Bedarf ausgegeben. 
Von der Luftdienst G. m. b. H. Zweigstelle Norderney erfuhr die Plugwetter 
warte Norderney in entgegenkommenster Weise die beste Unterstützung. 
XV. Bericht über die Abteilung A/B (Wissenschaftliche Zeitschriften und 
Bibliothek der Deutschen Seewarte), 
a) Allgemeines. 
Die übermäßige Zunahme an deutschen Akademikern belastet die „Annalen“- 
und „Archiv“-Schriftleitung in den letzten Jahren immer mehr: die Urschrifts- 
Einsendungen häufen sich in einem MaBe, daß ihre schriftleiterische Ver 
arbeitung zwangsläufig sich verzögert; unfruchtbare Schreibereien sind die Folge. 
— An sich ist es höchst erwünscht, daß die Seewarte allseitig unterstützt wird 
bei ihrem Bestreben, den Seeraum für die notwendige Sicherung von Welt 
verkehr und Weltwirtschaft naturkundlich aufzuschließen. Alle Mitarbeiter 
müssen indes nach Lage der Dinge mit Nachdruck gebeten werden, der Not 
der Zeit auch ihrerseits Rechnung zu tragen durch weitestgehende Kürze der 
Abhandlungen. 
Unseren ganzen gegenwärtigen Lebensstil kennzeichnet nüchternste Nur-Sachliehkeit, Knappheit, 
Sparsamkeit. Und doch läßt sich immer wieder feststellen, daß der jüngere Geistesarbeiter aus dem 
Kähmen des Zeitgeistes herausfällt, sobald er eine „Abhandlung“ schreibt, vielfach wohl infolge 
mangelhafter Sprachbeherrschung (Opfer der Kriegsschuljahre und der Versuchs-Pädagogik der Nach 
kriegszeit): er geht in die Breite, vermag Unwesentliches nicht auszuschalten, fügt Tabellen und Zeich
	        
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