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Full text: Jahresbericht 1931

Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1931. 
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„Norden“ aus wurde mit zwei Bifilar-Strommessern an weiteren 10 Meßstellen 
vor Norderney und Juist bis zur 20 m-Linie über je einen Gezeitenverlauf in fünf 
gleichabständigen Tiefen vom Boden bis zur Oberfläche beobachtet. An den 
Messungen nahm Oberinspektor Thiel teil. Die Beobachtungsstreifen sämtlicher 
Strommessungen bei Norderney liegen fertig ausgewertet vor. 
Es wurden ferner die bei der Düne von Helgoland erhaltenen Strombeob 
achtungen zu Ende ausgewertet und die Strommessungen in der Geeste-Mündung 
bearbeitet. 
4. Auskünfte. Zahlreiche Auskünfte und Gutachten über Gezeiten und 
Gezeitenströme wurden an Schiffahrtskreise, Behörden und Privatpersonen ab 
gegeben. 
5. Sonstige Arbeiten. Für die Schiffahrt wurden Fahrpläne für regelmäßig 
zwischen Hamburg und Cuxhaven verkehrende Schiffe unter Berücksichtigung der 
Gezeitenströme auf der Elbe angefertigt. Für Wasserbaubehörden und die Her 
steller von Kalendern wurden Kalenderangaben, wie Sonnen- und Mond-Auf- und 
Untergänge, und Gezeitenangaben von nicht in den Gezeitentafeln enthaltenen 
Orten berechnet. 
c) Windstauvorhersage- und Sturmflutwarnungsdienst. 
Der Windstauvorhersagedienst wurde während der Dienstzeit und bei 
unbeständigem Wetter auch abends in wöchentlichem Wechsel von Frl. Dr. Straas, 
Dr. Dunkel und Oberinspektor Thiel ausgeführt, während er außerhalb der Dienst 
stunden, auch nachts, von Dr. Rauschelbach von der Wohnung aus versehen wurde. 
Der „Norag“ wurden regelmäßig werktäglich vormittags die beobachteten 
Hoch- und Niedrigwasserzeiten und die auf Kartennull bezogenen Hoch- und 
Niedrigwasserhöhen von Hamburg und werktäglich vormittags und täglich abends 
Angaben über den an der deutschen Nordseeküste, in den Flußgebieten und in 
Hamburg zu erwartenden Windstau zur Verbreitung durch den Rundfunk über 
mittelt. 
Eine große Hilfe bei der schnellen Beurteilung der gegebenen Windstau 
voraussagen wird dem Dienst durch die Mitwirkung der Reichsmarinedienststelle 
Hamburg durch die Bekanntgabe der vom Marine-Observatorium in Wilhelms 
haven und von der Wasserbauabteilung in Cuxhaven beobachteten Wasserstände 
geleistet. 
Bei Sturmflutgefahr wurden die fernmündlichen Anfragen außerhalb der 
Dienstzeit, auch nachts, sowohl vom Gezeitendienstzimmer aus durch den Dienst 
habenden als auch von der Wohnung Dr. Rauschelbachs aus erledigt. 
1. Warnungen durch Fernsprecher. Sturmflutwarnungen wurden an 
etwa 25 durch Fernsprecher leicht erreichbare Behörden, Baustellen oder Privat 
firmen in Hamburg und Umgegend wiederholt erlassen. Ferner wurden War 
nungen an die beiden neu eingerichteten Warnungsstellen in Neuengamme und 
Curslack gegeben, die durch eine der vorausgesagten Erhöhung entsprechende 
Anzahl von „Kanonenschlägen“ die Warnung weiterverbreiten. 
2. Warnungen durch Wobs-Telegramme. Es wurden etwa 35 Wasser 
baubehörden oder deren Baustellen, Deichverbände und Gemeinden durch Wobs- 
Telegramme wiederholt vor Sturmfluten gewarnt. 
3. Warnungen durch den Rundfunk. Bei Sturmflutgefahr wurden der 
„Norag“ Warnungen im Anschluß an die Wasserstandsmeldungen oder auch 
außerhalb der festgesetzten Zeit übermittelt und von ihr sofort und wiederholt 
verbreitet. 
d) Instrumente. 
1. Gezeitenrechenmaschine. Für den Pegeltisch des Marine - Obser 
vatoriums in Wilhelmshaven und für die beiden neuen im Preußischen Wasser 
bauamt in Wesermünde und auf der Deutschen Seewarte aufgestellten Pegeltische 
wurden mit der Gezeitenrechenmaschine vollständige Gezeitenkurven für das 
Jahr 1932 gezeichnet. 
Das neue, von den Askania-Werken A.-G., Berlin-Friedenau, erbaute elektro 
mechanische Druckwerk für die Gezeitenrechenmaschine wurde im April auf
	        
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