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Full text: Jahresbericht 1931

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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1931. 
10. Nov. Seilkopf: Meteorologische Beobachtungen und Eindrücke vom Luft 
weg nach Südamerika. 
1. Dez. Georgi: Vorläufiger Bericht über meteorologische Beobachtungen auf 
der Station Eismitte von A. Wegeners Grönland-Expedition. 
Außerdem fand auf eine sehr freundliche Einladung der Hamb. Südamerik. 
Dampfschiffahrtsgesellschaft am 30. Juni an Bord der „Cap Arcona“ ein Sommer 
treffen (mit Damen) statt mit Vortrag Wittenbecher: „Die Entwicklung des 
Seeobs- und Seewetterdienstes.“ 
h) Verschiedenes. 
Im Frühjahr wurden die Küstenstationen, insbesondere Sturmwarnungsstellen 
der Seewarte, in Pommern westlich von Dievenow durch Dr. Perlewitz, an der 
Küste von Schleswig-Holstein und Mecklenburg durch Dr. Wittenbecher revidiert. 
Ein großer Aushangkasten am Uhrturm der St. Pauli-Landungsbrücken wurde 
vom Hamburgischen Senat (Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe) der 
Seewarte in entgegenkommender Weise zur Verfügung gestellt; es werden hier 
die Wetterkarten und -berichte der Seewarte täglich ausgehängt, im Winter auch 
die Eisberichte. 
Die große Arbeitswetterkarte (Maßstab 1 :10 Millionen) wurde bei der Neu 
auflage im Zweifarbendruck hergestellt. 
VIII. Bericht über die Tätigkeit des Referates für koloniale und überseeische 
Meteorologie und Klimatologie (Kol.). 
a) Organisation. 
Die Tätigkeit des am 1. April 1931 errichteten Referates erstreckte sich im 
wesentlichen auf den planmäßigen Ausbau des überseeischen Beobachtungsnetzes 
durch die Aufnahme der Verbindung mit Deutschen in Übersee. Durch das 
Entgegenkommen von Pflanzungs- und kaufmännischen Unternehmungen, von 
Missionaren und Ärzten war es möglich, den überseeischen meteorologischen 
Dienst ohne nennenswerte Lasten für das Reich erheblich, zumal in Küsten- und 
Inselgebieten des Weltmeeres, zu erweitern, da die meisten Mitarbeiter die 
erforderlichen Instrumente auf eigene Kosten beschafften. Zudem gelang es, in 
großem Umfange wertvollstes meteorologisches Material aus der Kriegs- und 
Nachkriegszeit aus den Archiven von Pflanzungsgesellschaften zu sammeln, das 
sonst der Wissenschaft und Praxis verloren gegangen wäre. 
Es gingen von 93 Stationen Beobachtungstabellen ein (im Jahre 1930 von 27). 
Von diesen Stationen befanden sich 78 auf Pflanzungen, 9 bei kaufmännischen 
und anderen Unternehmungen, 6 bei Missionsstationen, und es entfiel der weit 
aus größte Teil auf Küsten- und Inselgebiete. Gerade dieser letzte Umstand ist be 
sonders wichtig, weil damit für die Lösung des praktisch bedeutsamen Problems 
der Küstenströmungen die Hauptunterlagen gegeben werden. 
Die Weltwirtschaftskrise hat leider auch auf den überseeischen Beobachtungs 
dienst ihre Schatten geworfen: einzelne Stationen mußten vorübergehend oder 
ganz ihre Tätigkeit einstellen. Den berechtigten Wünschen der Beobachter um Über 
lassung von Instrumenten konnte wegen des Mangels an Mitteln nur in einzelnen 
Fällen entsprochen werden. Das ist um so bedauerlicher, als die Anträge um 
Zuweisung von Instrumenten durchweg von solchen Beobachtern ausgingen, welche 
in meteorologisch völlig unaufgeschlossenen Gebieten ohne eigene Landesnetze 
tätig sind. 
Allen überseeischen Beobachtern für ihre selbstlose Mitarbeit auch hier zu 
danken, ist der Deutschen Seewarte eine angenehme Pflicht. 
b) Lehrtätigkeit. 
Aus der Erfahrung, daß der Wert der Beobachtungen wächst, wenn sie von 
meteorologisch Interessierten ausgeführt werden, wurde die Verbindung mit 
zahlreichen in Betracht kommenden Instituten und Betrieben aufgenommen:
	        
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