XYI
6. Barometer.
Charakter :
Ist dessen Höhe über dem Meeresspiegel angegeben?
Zeigt sich täglicher Gang in den Tropen?
Zeigt sich Abnahme des Drucks nach den Aequatorial-Doldrums hin?
Zeigt sich Zunahme des Drucks beim Verlassen derselben?
Sind Anzeichen von Repetition oder Interpolation da?
Ist die Temperatur des zugehörigen Thermometers immer notirt?
Wie oft ist das Barometer täglich beobachtet?
Sind Angaben über Qualität des Barometers vorhanden? Pumpt dasselbe?
Sind die Angaben überhaupt zu verwerthen oder zu verwerfen?
7. Psychrometer.
Thermometer für Lufttemperatur.
Charakter:
Sind Psychrometerbeobachtungen angestellt? Wie oft täglich?
Sind Anzeichen von direkter Sonnenbestrahlung da? Oder dafür, dass
das feuchte Thermometer nicht in Ordnung war?
Zeigt es täglichen Gang und ist die Differenz dem Wetter entsprechend?
Wie oft wurde täglich, wenn keine Psychrometerbeobachtungen an
gestellt wurden, die Lufttemperatur gemessen?
8. WolkenbiIdling.
Charakter:
Ist die Form anscheinend regelmässig angegeben und gut?
Ist die Richtung des oberen Wolkenzugs zuweilen angegeben?
Ist, soweit zu beurtheilen, der Grad der Bewölkung gut angegeben?
9. Wetter.
Charakter:
Ist dasselbe aus den angegebenen Bemerkungen zu erkennen?
Ist häufig Ditto angewendet?
10. Meeresoberfläche.
Charakter:
Ist anscheinend Seegang, nach Richtung und Stärke, gut angegeben?
Wie oft ist täglich die Wassertemperatur angegeben?
Sind die Ablesungen auf volle oder zehntel Grade angegeben?
Wie oft ist täglich das spezifische Gewicht ermittelt?
Zeigt dasselbe wahrscheinliche Werthe?
11. Bemerkungen.
Charakter:
Sind interessante Daten angeführt?
Sind dieselben dürftig oder reichlich eingetragen?
Sind hydrographische Notizen vorhanden und welche?
12. Diagramme.
Sind dieselben sauber ausgeführt?
XYII
No. 18.
Zur Beachtung.
Es wird vorausgesetzt, dass täglich 2 Mal regelmässig beobachtet wird; jedoch wird angelegentlichst empfohlen, zur
Zeit atmosphärischer Störungen oder bei Ausnahmezuständen des Wetters die Beobachtungen möglichst zu vervielfältigen
(jedoch stets mit genauer Angabe der Zeit).
Es ist wünschenswerth, dass die Beobachtungen sofort eingetragen werden. Gelegentliches Ausfallen einer Beob
achtung hat keine grosse Bedeutung; dagegen kann es zu grossen Irrthiimern führen, wenn Zahlen eingesetzt werden,
die nicht durch direkte Beobachtung erhalten wurden, oder nicht der genauen Beobachtungszeit entsprechen. In zweifel
haften Fällen sind die Zahlen entweder roth einzutragen, oder ganz wegzulassen.
Die Länge und Breite ist nach den besten astronomischen Beobachtungen mit Hülfe der Loggerechnung zu berechnen.
Strömung ist in den Bemerkungen zu notiren.
Es wird bürgerliche Zeit gewünscht, d. h. diejenige, die auf dem Lande gebraucht wird.
Die Richtung des Windes soll rechtweisend nach 16 Strichen angegeben werden. Oft weicht bei rascher Bewegung
des Schilfes die Windfahne von der wirklichen Windrichtung ab; alsdann ist die Bewegung der Wellenköpfe, der unteren
Wolken etc. zu Rathe zu ziehen. Wenn bedeutende Aenderungen in der Richtung und Stärke des Windes eintreten, so ist
es überaus wünschenswerth, dieses, aber mit genauer Zeitangabe, einzutragen. Ost wird durchweg mit E (statt 0) bezeich
net. Die Windstärke wird nach der untenstehenden Beaufort’schen Skala angegeben.
In der Rubrik „Niederschlag“ ist jeder in den letzten 12 Stunden vorgekommene Niederschlag zu vermerken; wenn
jedoch derselbe zur Zeit der Beobachtung schon aufgehört hat, so ist der betreffende Buchstabe in Klammern zu stellen.
Zum Beispiel: R (S, 11) bedeutet: Regen zur Zeit der Beobachtung, Schnee und Hagel vorher.
Beim Barometer ist nothwendig, die Art des Instrumentes, die Theilung (ob in Mm oder Pariser Linien oder engl.
Zolle), die Instrumentalkorrektion genau anzugeben, ebenso die Höhe über dem Meeresspiegel. In die erste diesbezügliche
Spalte wird die direkte Ablesung, in die zweite die gleichzeitige Temperaturangabe des am Barometer befindlichen Ther
mometers eingetragen. Es ist nicht unbedingt nothwendig, die dritte Spalte „Reduzirt auf 0°C.“ auszufüllen Sollte vom
Beobachter die Instrumentalkorrektion angewandt werden, so ist dieses ausdrücklich zu bemerken.
Das Barometer soll so aufgehängt werden, dass das Licht für die Beobachtungen vollständig hinreicht, dagegen soll
es gegen grosse Temperaturschwankungen (Sonnenstrahlen, Ofen, Lampen) so viel wie möglich geschützt sein.
Die Art des Thermometers (ob Reaumur oder Celsius oder Fahrenheit) sowie die Instrumentalkorrektion muss noth
wendig angegeben werden. Die Beobachtungen müssen an ein und demselben Orte gemacht werden, und zwar wo das
Thermometer der freien Luft möglichst ausgesetzt, aber vor Regen, Sonne, Spritzwasser, Wärme der Maschine, überhaupt
vor jeder künstlichen Wärme gesclnizt ist. Es soll etwa 1—l'/a Meter über Deck stehen.
Es ist nicht dringend genug zu empfehlen, dass bei allen Beobachtungen eine genaue Zeitangabe gemacht wird.
Es ist wünschenswerth, dass die Beobachtungen während der ganzen Fahrt, auch in der Nähe der Küsten gemacht
werden.
Bewölkung.
Stärke des
Seegangs.
Beaufort’s Bezeichnung
der Windstärke.
0
wolkenlos
0
Vollk. glatte See
5
zieml. grobe See
0
W indstille.
7
2 R. in den M.-S.
1
l U bedeckt
1
sehr ruhige See
6
grobe See
1
Eben Steuer im Schiff.
8
3 R. in den M.-S.
2
V2 bedeckt
2
ruhige See
7
hohe See
2
Segel stehen voll, 1—2M. Fahrt.
9
Dicht gereffte M.-S. und U.-S.
3
3 / 4 bedeckt
3
leicht bewegte See
8
sehr hohe See
3
» 3—4M. Fahrt.
10
Dicht gerefftes gr. M.-S. und
4
ganz bedeckt.
4
mässig bewegte See
9
gewalt. schwere See
4
« » 4—5M. Fahrt.
gereffte Fock.
5
Oberbramsegel (beim Winde).
11
Sturmstagsegel.
6
1 Reff i. d. M.-S. volle Bramsegel.
12
Vor Top und Takel.
Bei Stärke 2-9 ist angenommen, dass das Schiff .beim Winde - segelt.
ßarometer <KCo.
Korrektion am
Thermometer (iuft-) ¿Ko.
Korrektion am
‘Verfertiger
verglichen zu
Verfertiger
. verglichen zu
'Theilung nach
durch .
Theilung nach
durch
Archiv. 1878. 1.
C