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Full text: Jahresbericht 1913

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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1913. 
gegeben, weil die Qangwerte die nach dem „Regulativ für die Prüfung von 
Präzisions-Taschenuhren“ zulässigen Schwankungsgrenzen überschritten hatten. 
Außer den erwähnten Uhren wurden 38 Präzisions-Taschenuhren einer Prüfung 
nach abgeändertem Programm unterzogen. Diese Uhren waren meist vom Reichs- 
Kolonial-Amt und von Luftfahrvereinen eingeliefert worden. 
d. Übersicht über die laufenden Arbeiten der Abteilung IV. 
Als Gesamtergebnis wurden im Jahre 1913 zusammen 539 Beobachtungs 
reihen an Uhren aller Art erhalten, ln dieser Gesamtzahl sind nicht eingeschlossen 
gelegentliche Standbestimrnungen von Chronometern und Taschenuhren, die auf 
Wunsch von Interessenten verschiedener Berufsklassen ausgeführt wurden. 
Für sämtliche Chronometer, die, abgesehen von den zu den Wettbewerb- 
Prüfungen eingelieferten, meist einer 90 tägigen Temperatur-Untersuchung unter 
zogen wurden, erfolgte eine Ableitung der bestehenden Temperatur - Koeffizienten 
nach der Methode der kleinsten Quadrate, Herstellung einer Temperaturtabelle 
und eines Qangzeugnisses. Nur für einen kleinen Teil der eingelieferten Chrono 
meter wurde mit Rücksicht auf die zur Verfügung stehende Zeit eine 30-tägige 
Temperaturuntersuchung vorgenommen. Da die Erfahrung jedoch gezeigt hat, 
daß ein 30-tägiger Zeitraum für eine einigermaßen gesicherte Ableitung der 
Temperaturwerte nicht ausreicht, eine Bestimmung der Acceleration in einer so 
kurzen Zeit überhaupt nicht möglich ist, so wird nur noch ausnahmsweise in ganz 
besonders dringenden Fällen eine derartige abgekürzte Temperaturunter 
suchung vorgenommen. 
Mit jedem der Chronometer, die einer Temperatur-Prüfung unterzogen waren, 
wurde eine Klassifizierung nach den für die Wettbewerb-Prüfung geltenden Be 
stimmungen vorgenommen, um dem Einlieferer durch die Angabe der Klassen 
zahl sofort ein klares Bild über die Leistungen seines Chronometers zu geben. 
Einer Reihe von Einlieferern wurde eine Qangtabelle für die ganze Untersuchungs 
zeit mitgegeben. 
Für die Chronometer der 36. Wettbewerb-Prüfung wurde die Einreihung in 
Klassen sofort nach Abschluß der Prüfung vorgenommen. Die Temperaturwerte 
wurden für diese Chronometer ebenfalls nach der Methode der kleinsten Quadrate 
abgeleitet. 
Der Stand der Normaluhren wurde, wie in früheren Jahren, durch regel 
mäßige Zeitbestimmungen am Bambergschen Durchgangsinstrument festgestellt. 
Im Berichtsjahre wurden im ganzen 72 Zeitbestimmungen ausgeführt, so daß im 
Durchschnitt etwa auf jeden fünften Tag eine Beobachtung entfällt. An den 
übrigen Instrumenten wurden gelegentlich Beobachtungen astronomischer Phäno 
mene (Finsternisse, Sternbedeckungen usw.) ausgeführt. 
Die Aufladung der für die Zwecke der Abteilung IV erforderlichen Akku 
mulatoren wurde in regelmäßigen Zwischenräumen in der im Keller eingerichteten 
Ladestelle ausgeführt. Ebenso wurden die für die Registrier-Instrumente der 
Abteilung III verwandten Akkumulatoren regelmäßig (alle 5 Tage) geladen. 
Die telephonische Zeitübertragung nach der Königlich Preußischen Biologi 
schen Anstalt auf Helgoland (für seismographische Zwecke) und die telegraphische 
Übertragung nach der Hauptagentur der Deutschen Seewarte in Stettin konnte
	        
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