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Full text: Jahresbericht 1912

Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1912. 
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zahl sofort ein klares Bild über die Leistungen seines Chronometers zu geben. 
Einer Reihe von Einlieferern wurde eine Qangtabelle für die ganze Untersuchungs 
zeit mitgegeben. 
Für die Chronometer der 35. Wettbewerb-Prüfung wurde die Einreihung in 
Klassen sofort nach Abschluß der Prüfung vorgenommen. Die Temperaturwerte 
wurden für diese Chronometer ebenfalls nach der Methode der kleinsten Quadrate 
abgeleitet. 
Der Stand der Normaluhren wurde, wie in früheren Jahren, durch regel 
mäßige Zeitbestimmungen am Bambergschen Durchgangsinstrument festgestellt. 
Im Berichtsjahre wurden im ganzen 68 Zeitbestimmungen ausgeführt, so daß im 
Durchschnitt etwa auf jeden fünften Tag eine Beobachtung entfällt. An den 
übrigen Instrumenten wurden gelegentlich Beobachtungen astronomischer Phäno 
mene (Finsternisse, Sternbedeckungen usw.) ausgeführt. 
Die Aufladung der für die Zwecke der Abteilung IV erforderlichen Akku 
mulatoren wurde in regelmäßigen Zwischenräumen in der im Keller eingerichteten 
Ladestelle ausgeführt. Ebenso wurden die für die Registrier-Instrumente der 
Abteilung III verwandten Akkumulatoren regelmäßig (alle 5 Tage) geladen. 
Die telephonische Zeitübertragung nach der Königlich Preußischen Biologi 
schen Anstalt auf Helgoland (für seismographische Zwecke) und die telegraphische 
Übertragung nach der Hauptagentur der Deutschen Seewarte in Stettin konnte 
ohne größere Störungen durchgeführt werden. Außerdem wurde gegen Ende des 
Jahres eine telephonische Signalabgabe nach Blankenburg am Harz vereinbart. 
e. Wissenschaftliche Arbeiten und Chronik. 
Der Unterrichtskursus für Offiziere wurde wie in früheren Jahren abgehalten. 
(Siehe Abschnitt 1 c, Seite 1.) 
Auf Verfügung des Reichs-Marine-Amts wurden mehrere längere Beobach 
tungsreihen, die teils in Südwest-Afrika, teils an der Küste von Neu-Quinea und 
in der Südsee von den Vermessungsschiffen „Möwe“ und „Planet“ erhalten worden 
waren, durch den Abteilungsvorstand durchgesehen und zum Teil neu berechnet. 
Aus nautischen Kreisen wurde der Deutschen Seewarte eine Reihe Beobach 
tungen von Kometen, Planeten, Meteoren und Feuerkugeln zur Verfügung gestellt. 
Das Material wurde entweder auszugsweise in den „Astronomischen Nachrichten“ 
veröffentlicht oder an die Sammelstelle für Beobachtungen astronomischer Phä 
nomene in Münster i. W. weitergegeben. Außerdem wurden mehrfach Anfragen 
astronomischen Inhalts von Behörden (Gerichten) und Privatpersonen beantwortet. 
1912, April 17., fand nach Übereinkunft mit der Hamburgischen Sternwarte 
eine Beteiligung an der Beobachtung der Sonnenfinsternis statt. Die von den 
beiden Beobachtern (Prof. Dr. Stechert, Heuer) eingerichteten Stationen lagen in 
der Nähe des Dorfes Wardböhmen in der Lüneburger Heide auf der Kurve der 
zentralen Verfinsterung. Es wurden die Momente des Eintritts, der größten Phase 
der Verfinsterung und des Austritts aufgezeichnet. Ferner wurde eine Reihe von 
Antritten der Hörnerspitzen an die Vertikalfäden der Universal-Instrumente be 
obachtet. Endlich wurden auch meteorologische Ablesungen und Schätzungen 
(Temperatur, Luftdruck, Windstärke) vorgenommen. — Eine kurze Zusammen 
stellung dieser Beobachtungen sowie anderer Reihen, die von Mitarbeitern ein 
reicht worden sind, soll in den „Annalen der Hydrographie usw.“ veröffentlicht 
werden. 
Im Anfang des Berichtsjahres wurde ein neuer, sechsteiliger Chronometer- 
Prüfungskasten für höhere Temperaturen erbaut. Gleichzeitig wurde an Stelle 
eines älteren, schadhaft gewordenen Prüfungskastens ebenfalls ein neuer herge 
stellt. Ferner wurden die neuen Kasten, abgesehen von einigen Abteilungen, sowie
	        
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