.Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 100S,
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e. Tägliche Wetterberichte der Deutschen Seewarte.
Infolge der regelmäßigen telegraphischen Zustellung der Ergebnisse der
Drachen- und Ballonaufstiege in Friedrichshafen und Lindenberg hat der täglich
gedruckte Wetterbericht am 1. Mai eine kleine entsprechende Änderung erfahren.
Im übrigen ist einschließlich der den Wetterberichten heigefügten Anlagen keine
Änderung zu verzeichnen.
f. Eisberichterstattung der Deutschen Seewarte.
Weder in der Art der Beobachtungen der Eisverhältnisse an der Deutschen
Küste noch in der Berichterstattung durch die Deutsche Seewarte wurden während
des Winters 1907/08 wesentliche Veränderungen vorgenommen. 26 Eisheoh-
achtungsstationen waren an der Deutschen Nordseeküste und 35 an der Deutschen
Ostseeküste verteilt, an denen täglich zu bestimmter Zeit die Eisverhältnisse
festgestellt wurden. Diese Beobachtungen wurden wieder, wie in den vergangenen
Jahren an die Küstenbezirksämter in Kiel und Wilhelmshaven als Sammelstellen
telegraphisch gemeldet und die von diesen ausgegehenen telegraphischen Eis-
herichte der Ostsee und der Nordsee von der Deutschen Seewarte noch an dem
gleichen Tage als Beilagen zu den täglichen Wetterberichten veröffentlicht; ferner
wurden die Eisheobachtungen durch die Beobachter in vorgeschriebener Form
tabellarisch in „Monatsberichten“ zusammengestellt und lieferten wiederum die
Grundlage für die wie in den früheren Jahren als Beilagen zu den Wetterberichten
veröffentlichten Übersichten über die Eisverhältnisse der einzelnen Monate und
des ganzen Winters.
Außerdem sandten die Regierungen der Uferstaaten an die Deutsche See
warte wieder zusammenfassende Berichte über die Eisverhältnisse des letzten
Winters, die eine wichtige Ergänzung der vorliegenden Beobachtungen bilden und
hei der ausführlichen Bearbeitung der im Winter an unserer Küste beobachteten
Eisverhältnisse benutzt werden konnten, diese ist unter Beifügung von Tabellen
und Temperatur-Diagrammen in den „Annalen der Hydrographie u. s w.“ 1908,
S. 288, veröffentlicht worden.
Ferner erfuhren die Eisverhältnisse des Winters in den außerdeutschen
Gewässern der Ostsee sowie an der holländischen Küste eine eingehende Be
arbeitung (Annal. der Hydr. u. Mar. Met. 1908, S. 388).
g. Abgabe von Wetternachrichten und Wetterkarten-Zeichnungen
an Zeitungen von Hamburg und Altona.
Eine Änderung ist nur insoweit zu verzeichnen, als der „Hamhurgische
Correspondent“ dazu übergegangen ist, fast dieselbe Wetterkarte wie das „Ham
burger Fremdenhlatt“ zu veröffentlichen; eine volle Übereinstimmung ist im
Januar 1909 eingetreten, als die letztere Zeitung in ihre Wetterkarten auch die
Bewölkung einführte.
h. Landwirtschaftlicher Wetterdienst.
Die der Deutschen Seewarte angegliederte Öffentliche Wetterdienststelle
stand unter der Leitung des Vorstandes der HL Abteilung und verausgabte für
den Wetterbezirk wie bisher täglich Wetterkarten und Wettervorhersagen,
welch letztere wieder von Mai bis Ende September im Laufe des Vormittags an
allen Poststellen des Wetterbezirks angeschlagen wurden.
Die Wettervorhersagen wurden in offener Sprache, nicht chiffriert, mit
höchstens 8 Worten ausgegeben.