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Full text: Jahresbericht 1908

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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1908. 
Nordsee. In Bearbeitung befinden sieb die Ergebnisse der meteorologischen 
Beobachtungen an der Deutschen Küste im Lustrum 1901/05 und eine Neuauflage 
der Dienstanweisung für die Sturmwarnungsstellen und Windsemaphorstationen an 
der Deutschen Küste. 
b. Wettertelegraphie. 
1. Eingehende Telegramme. 
Als die wichtigste Änderung im wettertelegraphischen Verkehr ist die Ein 
setzung der Niederschlagsmengen in den Wettertelegrammen von den Britischen 
Inseln anzuführen, die am 10. Juli eingetreten ist, nachdem dort am 1. Juli die 
Morgenbeobachtung von 8 a M. Gr. Z. allgemein auf 7° M. Gr. Z. verlegt worden war. 
Zu diesem Zeitpunkt fielen damit die bisher für die Deutsche Seewarte auf den 
Britischen Inseln angestellten besonderen Morgenbeobachtungen fort. Des weiteren 
wurden seit dem 1. Juni von den Britischen Inseln die Nachmittagsbeobachtungen 
von l p M. Gr. Z. statt von 2 P M. Gr. Z. übermittelt. 
Seit dem 1.Februar sendet Breslau die Morgenbeobachtungen von 8®M.E.Z. 
statt von 7® Ortszeit und seit dem 4. März die Abendbeobachtung von 7 P M. E.Z. 
statt von 8 P Ortszeit. 
Wien sendet das Telegramm mit der Nachmittagsbeobachtung an Sonn- 
und Feiertagen seit dem 15. Juni nur von Mitte September bis Ende April gleich 
nach der Beobachtung ab, während es in der übrigen Zeit des Jahres am nach 
folgenden Morgen zugestellt wird. 
An neuen Wettertelegrammen erhält die Deutsche Seewarte seit dem 
2. November die Beobachtungen 2 P M. Fl Z. von Kopenhagen und seit dem 
1. Dezember die Beobachtungen 2 P M. Fl Z. sowie S p M. E. Z. von Hernösand 
und Karlstad. 
Seit dem 15. November wird in den Wettertelegrammen von den deutschen 
Stationen die relative Feuchtigkeit statt der Temperatur des feuchten Thermo 
meters eingestellt; diese Änderung wurde nötig, um in einfachster Weise dem 
Umstand Rechnung zu tragen, daß mehrere Stationen einen Aspirator für die 
Psychrometerbeobachtung einführten, und der damit erstandenen Schwierigkeit zu 
begegnen, daß auf der Seewarte andernfalls verschiedene Tabellen zur Berechnung 
der relativen Feuchtigkeit hätten benutzt werden müssen. 
Seit dem 16. April gingen täglich in Telegrammen die Ergebnisse der Drachen- 
bezw. Ballonaufstiege in Friedrichshafen und vom 2. Mai bis 30. September 
diejenigen des Aeronautischen Observatoriums von Lindenberg zu. 
2. Ausgehende Telegramme. 
Seit dem 1. Januar sind zu dem Telegramm nach Christiania die Morgen 
beobachtungen von Malin Head, Shields, Scilly, Aberdeen, Skegness und Portland 
Bill mit je 2 Gruppen hinzugetreten; diesem spätestens um 9® abzusendenden 
Telegramm folgt seitdem um spätestens O'/i® ein zweites Telegramm, das dieselben 
2 Morgengruppen von Stornoway, Valencia, Holyhead und Dunrossness sowie unter 
Voranstellung der Stationsnamen die etwa in dem ersten Telegramm fehlenden 
Beobachtungen übermittelt. 
In dem Telegramm nach Utrecht ist am 1. Februar Riga an die Stelle 
von Aachen getreten; am 18. August aber wurde das bisherige Telegramm ganz 
umgeändert und enthält seitdem je 2 Morgengruppen von Hamburg, Neufahrwasser, 
Swinemünde, Dresden, Breslau, Stornoway, Mahn Head, Shields, Scilly, Aberdeen, 
Skegness, Portland Bill, Bodö, Christiansund, Skudesnes, Kopenhagen, Skagen,
	        
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